Hurra,
der Titel ist wieder wo er hingehört, auf dem Cover!
Die Abrafaxe erwarten in der Einwandererabfertigungshalle auf Ellis
Island ihre Einbürgerung. Schon im letzten Heft hatte ich geahnt,
dass der neue Hut von Califax eine besondere Bedeutung haben würde.
Die grüne Melone zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze
Heft. Während die Abrafaxe kummervoll ob ihrer hohen
Abfertigungsnummer der Dinge harren, entdeckt man unter den
Einwanderern neben Kuriosa wie einem Sohn der Prärie, der
vermutlich zu weit hinausgeschwommen ist, auch alte Bekannte wie
Yellow Homer, Wido, Vefasiz und natürlich auch Marlen.
Anfangs glaubte ich auch den Weihnachtsmann zu sehen, aber später
zeigte er sich mit schwarzem Schnauzbart, was wieder dagegen
spricht.
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Nachdem
eine gewisse Danuta mit ihrem Begleiter die aus einschlägigen
Filmen bekannte Blinden-Nummer abgezogen hat, rastet der
Hauptleidtragende, der sympathische Caputto aus.
Califax
setzt Caputtos Problemen noch die Krone auf, indem er sich dessen
Lunch aneignet. Der Käsealarm lockt sogar die Ratte unter Califax‘
Hut hervor; endlich löst sich auch das Rätsel um den komischen
Wurm an seiner Schläfe.
Eine junge Dame, die starkes Interesse für die Abrafaxe an den Tag
legt (mehr interessiert sie der grüne Hut), erreicht, dass die
Abrafaxe in der Einbürgerungs-Bearbeitung weit nach vorn rutschen.
Schleierhaft ist mir, wie das Mädchen die Nummern der Faxe
herausbekam. Ich kenne die Prozedur nur vom Arbeitsamt und dort ist
man bis zum Aufruf eine Nummer ohne Namen.
Jedenfalls erhalten die Abrafaxe ihre Pässe und gehen als Alex,
Brant und Cal in die amerikanische Geschichte ein. Die uneigennützige
Lady lässt sich doch prompt Califaxens grünen Deckel schenken und
entschwindet auf ein Schiff mit dem typischen Namen „Lorry“.
Ob ihr der Hut tragischerweise oder doch absichtlich wieder
entschwebt, lässt sich nicht sagen. Jedenfalls halten die Abrafaxe
das anhängliche Stück nach dem Sieg über eine Möwe bald wieder
in ihren Händen. Abrax erhält bei dieser Gelegenheit von der Möwe
ebenfalls einen Kopfschmuck.
Califax
lässt an Bord der Fähre dem guten Ismail den Appetit auf
Schweinefisch gründlich vergehen. Rebbe Jochanaan ist weniger
penibel bei der Wahl seiner Mahlzeit.
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Auf der Überfahrt werden die
Abrafaxe endlich ein wenig stutzig und sezieren den grünen Hut.
Dabei finden sie einen Zettel mit Adresse Bowery Manhattan und einen
Diamanten. Letzterer ruft auch Caputto wieder auf den Plan, der
erneut Gebrauch von seinem Käsemesser machen will.
Was die Abrafaxe noch nicht wissen, sie werden von Detective Bludd
und Assistent Fenner bereits erwartet, um als erste amerikanische
Sehenswürdigkeit ein Polizeirevier zu besichtigen. Die blinde
Danuta wird sicher vor ihnen in der Bowery 31 eintreffen. Marlen
scheint von ihrem Onkel empfangen worden zu sein, ob wir sie jemals
wiedersehen werden?
Die Geschichte ist gut angelegt und kurzweilig gestaltet. Die Abrafaxe
haben ihre lang vermisste Güte schon im letzten Heft zurückgewonnen
und weiter behauptet. Caputto dagegen ist schon wieder etwas, sagen
wir fremdartig. Nicht, dass er mir nicht gefällt, aber er ist aus
einer anderen Welt. Er scheint aus dem „Bill Weisner“-Comic
entstiegen und erinnert mich vom Stil her an einige Akteure des
Orientexpress, etwa an Fürst Ferdinand. Weiterhin scheinen große
Teile der Einwanderergemeinde und auch der Fährenbesatzung der
Familie Vierschrot anzugehören, Quadratschädel und Glubschaugen en
gros.
Aber das positive überwiegt deutlich. |
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