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409 Neuer Kurs voraus Januar 2010



Zum Brief: Enttäuschend, dass Brabax bereits in frühen Zeiten der sogenannten "Neuen Deutschen Rechtschreibung" frönt. Schlimmer noch ist allerdings "Euer Freund Brabax". Ich dachte doch, die drei Bürschchen wären enger versippt, so in der Art dreieiiger Drillinge. Oder wenigstens Bruderschaft.

Der stark schlingernde Pott "Zuidersee" (nomen est omen, warten wir's ab) macht Leibniz Angst um eine ominöse Kiste. Drinnen ist ein von ihm konstruierter Tischcomputer für die vier Grundrechenarten. Brabax kitzelt aus Leibniz hervor, dass das Gerät zwar ein schnittiges Modell aber nur ein potemkinsches Dorf ist. Brabax' Hilfsangebot zur Verbesserung des Objektes schlägt Leibniz schnöde aus.
Ein sich näherndes Schiff wird vom Steuermann als die "Comète" ausgemacht, ein flandrischer Kaperkahn im Dienste Ludwig XIV. unter der bewährten Führung von Jean Bart (nicht zu verwechseln mit Hannes Barth). Der jetzt folgende Warnschuss wird präzise gesetzt. Dem Kapitän der "Zuidersee" geht vor Schreck die Pfeife aus, er kann sich das Interesse nicht erklären.
Für seine Passagiere, einen alten Spinner mit Sekretär, fängt doch niemand Stunk an. Zur Sicherheit ergibt sich der Kapitän unter dem tosenden Jubel seiner Mannschaft. Wen wundert's? Die Seeleute sind gegen Kaperung hoch versichert und hoffen nun auf fette Prämien.

Da ist Brabax von ganz anderem Holze. Er vermutet, dass die Piraten hinter Leibniz' Computer her sind. Um den zu retten, übernimmt Brabax das Kommando auf dem Schiff und fährt einen Kamikaze-Kurs. Da jedoch der Tod in der Police nicht mit abgesichert ist, verlässt die feige Mannschaft samt Kapitän den amoklaufenden Kahn. Die "Zuidersee" kommt der "Comète" dabei ziemlich nahe. Jean Bart, der sich fürs Entern noch schnell hübsch machen wollte, amputiert sich ungewollt das halbe Kavaliersbärtchen. Das wäre seinem Kollegen Blackbeard nicht passiert.
Brabax frohlockt, dass die Verfolger zurückbleiben und die Segel streichen. Allerdings hat das einen triftigen Grund - den sogenannten Meeresgrund.

Im Hinterland wandern Abrax, Califax und Baldo durch einen freundlichen Wald gen Frankreich. Abrax ist der Fußkranke der Gesellschaft. Dank seiner unoutdoorigen Latschen bohrte sich ein Dorn in die Ferse. Nun hat er Blut im Schuh. Nach Extraktion des Fremdkörpers verordnet Califax eine Marschbefreiung nach Gruppe 6. Anfängliches Heldentum vergeht schnell, Baldo nimmt Abrax auf den Buckel. Aber Baldos Kondition lässt zu wünschen übrig, er beschließt, sich ein Reittier zu besorgen. Und zwar beim Herzog Karandasch, der ihm seinerzeit das trendige Vagabunden-Tattoo gestochen hat. Bald ist das Schloss erreicht. Califax hat Probleme mit dem "Stehlen". Man einigt sich auf "Befreien" eines Gauls.
Wie's der Zufall so will, kommt der Herzog dahergesprengt. Die etwas trödelige Ratte muss zu ihren Gefährten aufschließen und macht dadurch das herzogliche Ross scheu. Der Abgeworfene verprügelt nun seinen Untersatz, was Califax die guten Vorsätze vergessen lässt. Mit dem Mut der Verzweiflung arbeitet er sich durch den Burggraben auf die geschlossene Zugbrücke vor.
Blöderweise geruht man drinnen, erneut auszureiten und Califax trifft sich mit seinen Freunden in der Brackwassergrube wieder.

Untiefen der Zuidersee haben der Flucht von Brabax und Leibniz ein jähes Ende gesetzt. Die aktuelle Seekarte von Hermann Haack weist dies korrekt aus. Jetzt, da der Kahn auf Grund liegt, macht sich Jean Bart im Beiboot auf, seinen Auftrag zu vollenden. Zu diesem Anlass führt er Enterhut und -brücke mit sich. Der Kerl hat Stil.

Da Burggraben und Zugbrücke nur modische Gestaltungselemente sind, gelangen die drei Pferde-befreier bequem in den Schlosshof.

Bart hat endlich mit Hilfe seines Spezialreeps das Schiff geentert und er wird von Leibniz dazu beglückwünscht. Aber alles Schleimen bringt nichts, Bart will von der Rechenmaschine nichts wissen, ihm steht der Sinn nach dem Außerirdischen. Im Namen des französischen König soll er ihn nun nach Versailles verbringen. Durch Desinteresse von Bart, endet die hoffnungsvolle Rechenmaschine im Wasser. Brabax befürchtet, seine "Freunde" nie mehr wiederzusehen, Leibniz ist es egal, vor welchen Hofschranzen er seinen Sermon absondern darf.

Der garstige Namensgeber des russischen Schreibgeräts hat den renitenten Gaul zur Strafe mit allen vier Hufen ans Erdreich getackert, um ihn später fachmännisch zu keulen.
Baldo improvisiert mal wieder ein wenig und befreit den armen Delinquenten. Fast wäre die Flucht auch gelungen, wenn nicht der brave Zossen eine Rattenphobie hätte. Die drei Pferdediebe werden eingefangen mit der Aussicht auf einen schönen Fensterplatz in der neuen Galeere des Herzogs. Nun geht's bequem im luftigen Käfig erst mal nach Paris. Das passt ja.
 
Lustige Dialoge, aber die häufigen Szenenwechsel hätte man minimieren können.
Die cochlea morbidus ist wieder mit von der Partie.
Und die Ratte macht sich recht unbeliebt, sie hat ein Vogelnest gefressen. Pfui, Ratte!

 

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