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124 Das zerhackte Schiff März 1967


Morgenstunde hat ja bekanntlich Gold im Halse, aber nicht bei den byzantinischen Legionellen.
Nach durchbissener Nacht, vom desinfizierenden Bade noch ganz aufgeschwemmt, ist die Wehrkraft unter der Grasnarbe. Obendrein fehlen noch die Digedags beim Morgenappell. Runkel wird der Mitwisserei verdächtigt, hat aber ein plausibles Alibi zur Flohzeit. Er hatte für seinen Gaul Nahrung gesucht. Das ist das Stichwort für weiteren Ungehorsam, selbst den Centurio plagen niedere Instinkte - Hunger. Niemand will sich für ein kostenloses Frühstück die Hucke vollhauen lassen. Die Teufelsbrüder tun das, was ihnen in die Wiege gelegt wurde, sie meutern. Bis auf Runkel werden alle infiziert und ziehen sich fluchtartig aufs Schiff zurück. Gegen seinen Willen und mangels besserem Angebots wird Runkel vom Strategos standrechtlich zum Centurio befördert.
Mit einer Axt verhackstückt der Strategos das unschuldige Schiff, um seiner Legion den Abgang zu vermasseln.
Durch den wertvollen Hinweis, dass es in der Stadt genügend Schiffe für die Heinfahrt gäbe, bringt er seine Truppe wieder etwas auf Linie.
Die Schiffsprothese soll in einen Belagerungsturm umgegendert werden. Runkel gibt dabei den Bau-Ingenieur. Kraft des gehobenen Dienstgrades kann er seinen ehemaligen Schindern allerhand Gutes antun
Der Gedanke an einen reich gedeckten Abendbrottisch lässt die unfreiwilligen Zimmerleute zu Höchstleistungen auflaufen. Kurz vor Sonnenuntergang ist das getackerte und gebondagte Gesamtkunstwerk fertig.
Mit letzter Manneskraft wird das Vehikel vors Stadttor gezergelt. Die Insulaner haben natürlich alles genau beobachtet und sie hatten viel Zeit, Gegenmaßnahmen zu treffen.
Mit Hilfe der Digedags ist schon mal was vorbereitet worden.
Runkel kann die Schinderei seiner Kameraden nicht mehr mit ansehen und er versucht, die Rollen des Turmes mit der griechischen Feuerpaste zu schmieren.
Ein prima Gedanke, wenn er auch vorerst nicht mit dem rechten Kalkül gefasst worden ist. Während die Städter auf der Mauerkrone lustig vor sich hin ätzen und sogar einen Hampel-Strategos gebastelt haben, gerät der Adressat in fürchterliche Wut. Da helfen nur kalte Güsse nach Kneipp.
Der Eingenässte ruft nun zur Attacke. Runkel hilft von unten nach, dass alle Stürmer artig den Turm erklimmen. Als alle oben sind, will er pfiffigerweise die Paste anzünden. Aber er ist ein äußerst mieser Fieselschweifling, nur sein Daumen profitiert vom Ganzen und wird heiß.
Nachdem die Enterbrücke herunter geplumpst ist, knüppern Dig und Dag sofort ihre Seile daran fest, während einige Mitglieder des pordoselenischen Herkules-Klubs das Gegengewicht über die Kante wuchten. Das verbreitet eine Mordsstimmung in der Höhe. Alles purzelt quer. Endlich verliert auch jemand Fackeln, die am Turmfuß das Schmiermittel entzünden. Während die Söldner das Weite suchen, setzt sich Runkel auf sein Schmierefass und will genüsslich zusehen wie der Turm gepflegt abfackelt. Doch die kokelnde Schleimspur findet unerbittlich ihr Ziel. Runkel startet durch und landet bei seinen Knappen. Nun werden die Invasoren von den Stadtbewohnern zum Strand gescheucht, wobei sie allerhand Material verlieren. Runkel gelingt es, seine Rüstungskomponenten wieder vollständig abzugreifen. Aus den Resten des Turmes darf sich die Legion "Göttertrank" ein Floß zusammenzimmern und zum Festland paddeln. Dort will der Strategos ordentlich futtern und dann zum Endsieg antreten. Runkel sieht sich als ultimativer Retter der Insel.
 

Ritterregel:
"Ein Ritter, welcher kämpfen soll, schlägt sich zuvor den Magen voll!"

 

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