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129 Das Gold der Rübensteiner August 1967


Nachdem die Digedags den ersten Teil der Chronik mit der ihnen eigenen Bescheidenheit ignoriert, dafür aber Digedags Version inbrünstig in sich aufgesogen haben, kommt nun der dritte Teil zur Lesung. Den hat der Emir persönlich erlebt, trotzdem wurde er standesgemäß von einem Schreiber ins Reine getippt. Dieser Abschnitt kann es, am Schmalzgehalt gemessen, mit der Rübensteiner Version durchaus aufnehmen: Der Emir feiert mit seinen Mannen gerade das Ende des auszehrenden Ramadan. Endlich kann man sich auch tagsüber wieder den Magen vollschlagen.
Da nahen dem zünftigen Gelage zwei potentielle Mitesser, obendrein noch Ritterlinge aus dem Okzident. Meister Nureddin stößt einen gepflegten Fluch aus, der sogleich von seiner Hauptfrau in der Flüchekasse verbucht wird.
Die beiden Ankömmlinge sind nicht minder ruppig, einer behauptet gar, Eigentümer der emirschen Burg zu sein und will nun die fällige Pacht abgreifen. Hier steht Aussage gegen Aussage und der Topf der Flüche wird während der Debatte fleißig weitergefüllt.
Dann platzt dem Emir allerdings der Turban und er wirft mit der Kasse wütend nach den Rittern.
Der Möhrenfelder ist auf Zack und greift herzhaft zu. Die beiden Ritter sind mit der entstandenen Gesamtsituation ..., na ja sie flüchten halt in Richtung Küste. Dort liegt noch ihr Schiff mit laufenden Motoren. Kurz vor dem Ufer wirft der Möhrenfelder das Sparschwein zum Rübensteiner, aber der verfehlt. So verschwindet der spätere Schatz im Geröll des staubigen Baches. Den Kahn erreicht man mit Müh' und Not. Dem Emir bleibt wieder mal nur das Fluchen. Obwohl alle Türken nach dem Topf suchen, ist er nicht mehr aufzufinden.
Hier endet die Chronik, Runkel stichelt ein wenig und ein neuer Piaster findet den Weg in die neue Flüchekasse. Lange wird aber nicht geschmollt, der Emir zeigt Runkel in der Ferne die ungefähre Position des alten Topfes. Natürlich muss Runkel gleich los, aber jetzt ist erst mal Gericht zu halten, wo Runkel im Zeugenstand gefragt ist. Die Teufelsbrüder werden in Käfighaltung präsentiert. Zuerst sind aber Strategos und Centurio an der Reihe. Dank Fürsprache der Digedags bekommen die beiden ein mildes Urteil, jedenfalls aus Sicht der Türken. Entweder droht ihnen die Ausweisung nach Byzanz mit allen negativen Aussichten - oder die Konvertierung zum Muselmanentum. Beide sehen das Letztere als kleineres Übel an. Die Teufelsbrüder hingegen haben keine Gnade zu erwarten, dazu ist ihr Kerbholz zu stark verziert.
Als Vogelfutter wollen sie Dig und Dag dennoch nicht sehen und sie geben dem Emir einen dezenten Wink. Der Emir verkündet das Urteil: Schuldig in allen Punkten. Zwangsarbeit soll sie fürderhin läutern.
Und damit sie dafür gut drauf sind, erhalten alle fünf eine professionelle und kostenlose Fußpflege.
Während das Volk die Vorführung sichtlich genießt, bittet die butterweiche Suleika ihren Vater um Gnade. Sie weiß, wie leicht man sich bei solcher Behandlung einen Nagel abbrechen kann.
Die Räuber werden vorerst erlöst und dürfen sich im Gefängnis ein wenig erholen, bevor am nächsten Tag ihr  Arbeitsverhältnis beginn.
Auf dem Plan steht als erstes ein Hafenbau.
Das feierliche Abschlußplädoyer des Emirs wird von Runkel jäh und unsensibel abgewürgt: "Und nun auf zur Schatzsuche!"
Dann gibt der Ritter noch seine Rübensteiner Version der Mieteintreibung zum Besten: Prinzipiell ähnlich der Erzählung des Emirs, nur statt des Piastertopfes kommt dabei eine große Truhe mit einer halben Million Piastern zum Einsatz. Hier erfährt man auch, dass ein Rübensteiner die Kraft der vier Türken hat, ein Möhrenfelder dagegen nur ein halber Rübensteiner ist. Auch die überragenden mathematischen Fähigkeiten des Rübensteiner Geschlechts werden aufgezeigt. Was ist dagegen schon eine kleine Rechtschreibschwäche. Auf der folgenden Flucht vor den 10001 Türken vergraben sie die Truhe sorgfältig und eilen dann aufs Schiff.
Runkel freut sich schon auf die Schatzsuche am nächsten Tag und will in echt rübensteinischer Großzügigkeit seine geerbte Burg als Hochzeitsgeschenk an Suleika abtreten.
 

Ritterregel
"Laß dich nie mit Türken ein, denn ihr Benehmen ist nicht fein!"

 

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