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152 Karneval in New Orleans Juli 1969


Die Digedags hat es im Jahre 1860 in die sogenannte "Neue Welt" verschlagen. Beim "New Orleans Magazine" machen sie Mädchen für Alles - von einfachen Setzarbeiten und dem Schnitzen von Bilderchen in Holzbretter bis hin zum Verzapfen einschlägiger Artikel und Reportagen.
Damals gabs glücklicherweise noch keine Nachrichtenagenturen und die Digedags durften sich alle Meldungen selbst aus den tintigen Griffeln saugen.
Ihr Chef ist auch Herausgeber der Zeitung und nennt sich William Potter. Soeben muß er wieder einmal für die die ausgeuferte Phantasie seiner Angestellten geradestehen. Colonel Springfield glaubt, im Käseblatt zu schlecht weggekommen zu sein, denn man hat sich unter Benutzung schändlichen Übertreibungen über ihn öffentlich lustig gemacht. In solchen Fällen brauchts keine Winkeladvokaten.
Der Beleidigte nimmt die Sache selber in die Hand. Für Potter geht das noch einmal recht glimpflich ab, denn der Blumentopf verfehlt ihn, der immerhin präzise gesetzte Lassowurf erwürgt ihn nicht sogleich und der Marterofen ist momentan nicht unter Feuer.
Die Digedags wollen diese für sie lustige Begebenheit zeitnah ausschlachten, stoßen aber diesmal beim Boß mit ihrer Karikatur auf wenig Gegenliebe. Zur Läuterung müssen sie sich erst einmal harmloseren Themen widmen. Zum Beispiel dem gerade beginnenden Karneval. Auf der "Louisiana" soll obendrein noch ein total angesagter Ball abgehen, wo Zeitungsleute gern gesehene Lästlinge sind.
Sogleich machen sich die Digedags freudig ans schmierige Werk und krakeln tolle Stimmungsbilder auf ihre Blöcke. Dann wollen sie sich ins ultimative Promi-Milieu einklinken und sie entern die "Louisiana". Dummerweise ist auch Colonel Springfield hier als Gast anwesend und verzinkt die drei Reporter beim Türsteher. Dieser scheucht sie daraufhin von den Planken.
Ziemlich betreten lungern sie am Mississippi-Ufer herum, als ihnen der Maschinist des Schiffes verspricht, sie an Bord zu schmuggeln.
So richtig Interessantes gibt es bei den Reichen und Schönen nicht zu entdecken, die Veranstaltung läßt sich ziemlich tranig an.
Aber dann ziehen sich plötzlich schwarze Schwaden durch den Ballsaal.
Hier droht eine gepflegte Panik auszubrechen.
Und endlich kommt eine moderate Karnevalsstimmung unter den vornehmen Gästen auf. Die Leute in den Feuerwehrkostümen sind auf Zack und setzen die Gesellschaft prophylaktisch unter Wasser. Es gibt bloß nichts zu löschen, selbst die Stimmung hatte es nicht nötig. Der Lotse Mr. Turner findet als erster seinen Verstand wieder und geht der Rauchentwicklung auf den Grund. Vom Oberdeck bemerkt man, daß der Mief von der nebenan ankernden "Mississippi Queen" herüberweht. Mister Turner ereifert sich in ehrabschneidender Weise über Kapitän Joker und dessen stolzen Dampfer. Joker will sein Schiff nicht als Museumsstück beleidigen lassen und kontert, daß sein Kahn der geschniegelten Gondel allemal überlegen wäre.
Diese Aussage reicht den Digedags, um daraus eine Aufforderung zu einem zünftigen Schiffsrennen zu konstruieren.
In die Redaktion zurückgekehrt, werden die Bilder von der Ball-Panik von Potter sofort einkassiert.
Denn die größten Honoratioren der Stadt sind hier in ziemlich prekären Situationen dargestellt. Springfields Lektion hatte Potter gereicht. Vollkommen von der Rolle aus Ärger und Angst läßt er seine drei Starreporter wegtreten.
Die Digedags grübeln in ihrem Kämmerlein, was sie nun schon wieder falsch gemacht hätten. Letztlich kommen sie zum Schluß, die Sache mit der Herausforderung zu einem Schiffsrennen ganz groß aufzublasen.

 

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