Die komischen Gerüchte vom Goldfund in den Rocky Mountains
sind bis ins Washingtoner Kriegsministerium durchgesickert. Da es
bereits gehörig zwischen Nord und Süd qualmt, ist man hier der
Meinung, die Möglichkeiten der Südstaaten in diesem Konflikt ein
wenig einkürzen zu müssen. Also werden die zwei fähigsten
Kantonisten des
Geheimdienstes, Captain Clever und Lieutenant Sniffer, vergattert,
angemessene Operationen durchzuführen. Digedag soll den Händen der
Südstaatler entrissen werden, um ihn für die eigenen Zwecke zu entsaften.
Ihre erste Aktion ist ein Besuch beim konspirativen Kostümverleih, denn
clevere Schnüffler müssen sich völlig unauffällig bewegen können.
Der Kostümverwalter sieht sich genötigt, eigene Kreativität ins
Spiel zu bringen. Aber seine abseitigen Vorschläge an schwuppigen
Vermummungen lassen die beiden Offiziere fast abschmieren - bis er
endlich die beiden zünftigen Anzüge für Flatbootmänner herausrückt. |
Diese Klamotten scheinen dem Fall angemessen und treffen den
erlesenen Geschmack der beiden. Nun fehlt nur noch das passende
Flatboot. Jedoch Commander Bottle, die Zierde des Archivs, hat
natürlich keine zivilen Pötte auf Halde liegen. Aber ein schickes Flußkanonenboot
oder ein Truppentransporter scheinen Clever und Sniffer etwas zu
übertrieben. Also nehmen sie einen Zug nach Saint Louis, um dort
etwas Passendes zu ergattern. Schon auf dem Bahnhof löst sich
ihre Tarnung in Wohlgefallen auf, denn der Schaffner will die zwei
sonderbaren Trachtler nicht in der ersten Klasse reisen lassen. Da
hilft es bloß, sich mittels ihrer Dienstausweise Respekt zu
verschaffen. Um sich weiterer Mecker zu entziehen, hängt der
Schaffner ein Schild ans Abteil "Reserviert für Geheimdienst".
Während der Fahrt wird Clever daraufhin von einem alten
Kriegskameraden erkannt, es ist Rod Raffer, Handlungsreisender mit
einem universellen Portfolio. Natürlich kann er den beiden
piepleicht sogar ein Flatboot verschaffen. Im Hafen liegt die
antiquierte Dampfbarkasse "Chattanooga", die ihrem Kapitön Smoky im
Rahmen seines Insolvenzverfahrens von Ramsher & Co. weggepfändet
wurde. Es dauert nicht lange, da ist die Barkasse in ein
ordinäres Flatboot umgenagelt. Sogar eine Erstausstattung mit
allerlei Mummenschanz und Pyrotechnik wird von Ramsher angeliefert.
Mit dem Regierungsscheck von Clever ist Rod Raffer gut bedient.
Den ollen Krempel konnte man gar nicht billiger entsorgen. |
Käpt'n Smoky ist über sein arg verschandeltes Schmuckstück wenig
entzückt, der ehemalige Besitzer des Kahns wird wenigstens als
Maschinist angestellt. Bald darauf gehts schon den Mississippi
hinunter. .Um Digedags Spur aufzunehmen, wird als erstes die stark
oxydierte Joker-Farm angsteuert. Beim Stochern in der Asche werden
die Agenten von Mr. Morris beobachtet, der sie für Plünderer hält.
Zur Rede gestellt, müssen sie sich auch hier wieder als
Geheimdienstmitarbeiter outen. Immerhin führt sie diese Begegnung auf
eine konkrete Fährte, denn Morris erzählt ihnen, wo sie Dig, Dag und
Bob finden - auf dem Wrack der "Agatha". Bald
sind sie dort eingetroffen und können mit der Losung "Freiheit für
Digedag, Luis Corvalan und Angela Davis" das Vertrauen der noch im
Wrack Verborgenen gewinnen. Dig und Dag wissen bereits, daß Digedag
im nahen Fort Lobster verbunkert ist. Dort muß er sich gerade
einer hochnotpeinlichen Befragung unterziehen, die passende
Musikbegleitung liefert Coffins mit seinen beiden Kanonen. Dann
brennt plötzlich ein heftiges Feuerwerk ab. Vor dem Fort treiben
die Soldaten Schabernack mit Ramshers Faschings-Gedöns. Im
Blendlicht der Raketen kann Digedag unbemerkt entwischen. Die zwei
Flatbootmänner werden aufgefordert, mit ihrem Krempel schleunigst zu
verschwinden. Beim Hinterherglotzen wird der Schaden offenbar,
alle drei Digedags befinden sich an Bord des entschwindenden
Dampf-Flatbootes. Auch an Clever kann sich plötzlich einer erinnern.
Schöne Pleite für den Süden! |