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22 Das Geheimnis des Leuchtturms September 1958


Nach dem kürzlich vergeigten Entführungsversuch an Olivia während der Theatervorstellung, befindet sich der neue Plan des Polizeipräfekten in der heißen Realisierungsphase. Zwei Halunken aus des Käptn's Crew, Jonas und Tobias, lungern in den frühen Morgenstunden auf Schamponius' Anwesen herum.
Alfio produziert sich gerade mit Minneliedern vor Olivias Fenster. In seiner blindfüßigen Verliebtheit gibt er ein leichtes Opfer ab und  wird schnell aus dem Verkehr gezogen. Jonas singt derweil an Alfios Statt weiter, das raubt Olivia den letzten Schlaf. So eilt sie noch leicht schlaftrunken ins Gemüse, um sich bei Alfio fürs Gewimmer zu bedanken. Doch dort lauert schon das Böse, Olivia wird von Tobias in einen Sack gesteckt und beschlagnamt.
Wenig später will sich Teutobold als Gärtner Pötschke mit der Heckenschere in den Händen und dem Sprichwort "Morgenstunde hat Gold im Munde" auf den Lippen, etwas nützlich machen.
Er schnippelt dem an die Hecke gelehnten und gefesselten Alfio die Elvis-Tolle weg, bemerkt es aber rechtzeitig. Die beiden lösen sogleich Seeräuberalarm aus.
Auch der Präfekt hat im Haus von Schamponius genächtigt und ist natürlich schon hellwach. Er freut sich wie ein Schneekönig, daß die Entführung diesmal gelungen ist. Schamponius schnarcht den tiefen Schlaf des Ungerechten und ist mit Rufen nicht zu erwecken. So wirft ihm Alfio einen Stein ins Schlafgemach, wodurch eine chinesische Vase geschändet wird.
Schamponius findet die Entführung halb so schlimm, das ist doch immer noch kein Grund, den teuren Hausrat zu zertöppern.
Während man noch ausgiebig debattiert, bekommt auch Teutobold einen Stein mit einer Botschaft an seine Teutonen-Kappe geknallt.
Dieser Wurf führt zu einer seltsamen Schlussfolgerung: der Stein hat das linke Horn getroffen und den Helm links herum gedreht, also ist der Werfer ein Linkshänder. Der Zettel trägt die Botschaft: Schamponius solle 100.000 Sesterzen in ein altes Fischerhaus bringen, ansonsten kann er die liebliche Olivia abhaken.
Da der Stein aus Richtung der Klippen geflogen kam, gehen Dig und Dag auf Erkundung aus.
Sie sehen einen einarmigen, aber suspekten Burschen in den Felsen herumhängen und nehmen ihn erst mal mit. Der Polizeipräfekt lacht sie aus, der Leuchtturmwärter sei doch völlig harmlos, aber im Dorf soll ein linkshändiger Kleinkrämer seinen finsteren Geschäften nachgehen. Jener ist rein visuell schnell entdeckt, die Frage nach Olivia interpretiert er völlig falsch: er hätte sie seinem Nachbarn verkauft. Der aufgeregt anrückende Nachbar bemängelt den Handel: Die Ware wäre noch ganz klein und grün; leider ging's bloß um Oliven. Alles andere im Laden des Gemüsefachhändlers ist auch aus der Nachbarschaft abgestaubt.
Dig reitet nach diesem Mißerfolg zurück, Dag will jedoch dem Leuchtturmwärter noch mal auf den faulen Zahn fühlen ...
In Schamponius Haus fachsimpelt man über die wahren Hintergründe der Entführung.
Die Feinde im Senat stecken dahinter, ist erst mal das Geld weg, kann sich Schamponius für die Senatorenwahl keine Stimmen mehr kaufen.
Draußen meldet sich Dags Esel zurück, Dig zieht sofort los und findet Dag bewußtlos am Wegesrand liegen, mit der zweiten Aufforderung an Schamponius, endlich die geforderte Kohle abzudrücken. Teutobold trifft bald darauf mit dem Lösegeld ein, es wird wie befohlen in der Fischerhütte deponiert. Das ist eine alte Bruchbude und die drei legen sich in einen Hinterhalt.
Als der Leuchtturmwärter verdächtige Zeichen in Richtung Insel abgibt, ruft Teutobold Dig und Dag zu sich in die Krone. Das hält aber der senile Ast ebenso wenig aus wie das Dach der Hütte und alle drei finden sich in der Ruine wieder. Das Geld ist seltsamerweise weg, doch im Parkett der Hütte entdecken die drei eine geheime Falltür. Teutobold eilt zurück zur Villa, um Hilfe zu holen, Dig und Dag steigen hinab und erreichen kurz vor Tunnelende den Kahn mit dem Geldboten. Der wird schnell überwältigt, gefesselt und geknebelt.
Dig rudert das Boot an dessen Stelle zur Insel und geht zusammen mit Dag ungesehen an Land.
Die beiden beobachten das lustige Piratenlager und entdecken auch die entführte Olivia.
Die Seeräuber, würdige Vorläufer der serbischen Teufelsbrüder, träumen schon von neuem Reichtum:
"Ja, wir leben fein,
saufen Rum und Wein,
und die ganze Welt
zahlt uns das Lösegeld
dazu!
Huhu! Huhu! Huhu!"

Zur Ablenkung der Räuber zündeln Dig und Dag an deren Schiffen.
Während die Piraten zu den Löscharbeiten ausschwärmen, befreien die Digedags Olivia.
"Den Äneas lassen wir hier!" Woher kennen sie eigentlich den Namen des Räubers? Man hatte doch keine Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht.
Die drei paddeln zurück zum Festland, was aber nicht den wachsamen Augen der Leuchtturmbesatzung entgeht. Der Präfekt und Zacharias stehen am Scheinwerfer. Als die Digedags mit Olivia in den Geheimkanal einfahren, brechen die beiden Halunken die überhängende Klippe ab - der Rückzug ist abgeschnitten. Teutobold und Alfio, die gerade abgehetzt eintreffen, befürchten Schlimmstes; tatsächlich ist der Zugang in der Hütte mit einem Felsen versperrt. Die Rettung kommt in letzter Minute, nicht aber für die 100.000 Sesterzen, die sind mit dem Kahn erstmal untergegangen.
Zu den Befreiungsfeierlichkeiten hält Schamponius eine bedeutsame Rede: Zwar hat er jetzt seine olle Tochter wieder, aber leider seine geliebte Knete eingebüßt.
Die letzte Rettung vorm Ruin: Olivia wird an Hyazinth verhökert gegen die Hälfte von dessen Parfümerie.
Da kommen bei Olivia natürlich Fluchtgedanken auf. Dig, Dag und Teutobold wollen ihr selbstverständlich helfen und ab geht's in Richtung Syrakus.

Der Sestertius -
 der "EURO" des Römischen Reiches

Um die Zahlungsmodalitäten an die im Außendienst befindlichen Legionäre zu vereinfachen, war der Sesterz als Einheitswährung im gesamten Römischen Reich verbreitet, das einen guten Teil Europas, Kleinasiens und ein Stück Nordafrika umfaßte. Tribute und Steuern aus den Provinzen wurden in allen möglichen monetären Formen eingetrieben, so in Solidi, Denaren, Assen und Sesterzen.
 
 
System der römischen Münzen

1 Aureus (Gold, etwa 8 Gramm)
= 25 Denare (Silber)
1 Denar = 4 Sesterze (Bronze)
1 Sesterz = 4 Asse (Kupfer)

weiterhin gab es noch
Quinare
1 Quinar = 2 Sesterze
Dupondien
1 Dupondius = 1/2 Sesterz
Semisse
1 Semiss = 1/2 Ass)
Quadranten
1 Quadrant = 1/2 Semiss

oder anders
1 Aureus
= 25 Denare
= 50 Quinare
= 100 Sesterze
= 200 Dupondien
= 400 Asse
= 800 Semisse
= 1600 Quadranten
 

Zu Beginn des 4. Jahrhunderts wurde der Aureus durch den Solidus ersetzt, eine Goldmünze mit weniger Gewicht, aber nicht so starken Wertschwankungen wie beim letzten Aureus, eben sehr solides Geld.

Auf der Vorderseite trugen die Münzen den Kopf des amtierenden Kaisers oder Mitglieder seiner Sippe. Die Rückseite zierten Darstellungen seiner Tugenden, seiner Ländereien sowie politischer Ereignisse und auch kultureller Errungenschaften. Die Münzen waren also nicht nur schlichtes Geld sondern auch Propagandainstrument.

In der republikanischen Zeit war für viele Stände und Ämter ein sogenannter Zensus eingeführt worden. Augustus legte die Qualifikation für den Senatorenstand auf etwa 1 Million Sesterze fest.
Schamponius hatte also verglichen damit keinen allzugroßen Verlust zu beklagen. Für 100.000 Sesterze hätte es eh' nur zum Senatörchen gereicht.

Sesterze waren im täglichen Leben praktisch das "Kleingeld".

Bezüglich der Kaufkraft entsprach ein Aureus ( = 100 Sesterze) etwa heutigen 50 €.
Falls man den maroden Euro überhaupt als Äquivalent heranziehen könnte.

 

Typische Preise im Römischen Reich

eine einfache Hauptmahlzeit

2 Asse (0,25 €)
ein Sextarius (0,55 l) Wein
2 Asse
ein normaler Sklave
ab 500 Denare = 2000 Sesterze
Achtung, frauenfeindlich!
<begin>
eine nette Sklavin
ab 2000 Denare = 8000 Sesterze
<end>
Tageslohn des Legionärs
10 Asse
Tagesbedarf eines Arbeiters
1 Denar = 4 Sesterze

 

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