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27 Die neue Sonne Februar 1959


Die Digedags und Sinus Tangentus sehen Mütterchen Erde mit Warp 3 langsam am Horizont einklappen. Aber echter Abschiedsschmerz kann nicht aufkommen, denn ihre Deckswache endet gerade.
Der willige Geist wurde in den letzten Stunden genügend geschult, nun ist Ertüchtigung des schwachen Fleisches an der Reihe. Die Digedags kommen mit den neuen Gerätschaften ganz gut zurecht, nur Sinus hat als Intellektueller so seine Probleme. Auch bei der Handhabung des einfachen Körperhygienezubehörs versagt Tangentus vollkommen.

Als die Digedags nach dem Zapfenstreich abgemattet in ihre Kojen kriechen, werten sie noch einmal die Geschehnisse des Tages aus. Ihre streng vertrauliche Unterhaltung wird jedoch vom konspirativ mitlauschenden Kommandanten Peer Tyla gespannt verfolgt.
Die Tatsache, daß die Digedags vom Verschwinden der Baupläne wissen, läßt in Peer Tyla einen tückischen Plan reifen. Er will unserem lieben Bhur Yham den Tresorschlüssel ins Nest legen, um ihn anschließend ordentlich anzumeiern.

Bhur Yham frönt gerade in der Offiziersmesse dem Spiel mit den bunten Kullern. Das ist eine gute Gelegenheit, das potentielle Beweisstück in einem Schubkasten des auserkorenen Delinquenten zu versenken.
Nach der Ausführung stürmt Peer Tyla die Messe, verkündet das Fehlen der Baupläne und ordnet peinlichste Taschenkontrollen an.
Der vom Kommandanten bestellte Großinquisitor Reik Lorro beginnt bei den Digedags mit den Spindkontrollen nach Art eines Hauptfeldwebels, aber Fehlanzeige. Irgendwann ist wegen der Gleichbehandlung auch Bhur Yham fällig. Lorro ziert sich nach außen hin ein wenig, um dann mit größtem Genuß in der Intimsphäre Bhur Yhams herumzustöbern. Gerade will er nach dem zwangsläufig entdeckten Schlüssel greifen, da kommt ihm Bhur Yham zuvor. Dieser will den Schlüssel erst einmal forensisch untersuchen lassen. Bhur Yham vertauscht den Schlüssel nach alter Kundschafter-Manier.
Peer Tyla hat die Schuldfrage natürlich schon längst in Stein gemeißelt.
Als letzte Aufgabe vor seinem Gerichtsverfahren soll Bhur Yham noch das "Projekt Nucleon" betreuen.

Vom Planeten Nucleon ist schon seit mehreren Lichtjahren nichts mehr zu hören. Auch seine Sonnen hinterlassen einen verwahrlosten und ungepflegten Eindruck.
Der Planet selbst trägt keine Lebenszeichen im sichtbaren Bereich und scheint in eine Eiszeit abzutauchen. Untersuchungen der Atmosphäre und Okularinspektion lassen schlimmstes vermuten.
Auf dem Nucleon sieht's gelinde ausgedrückt aus wie bei Hempels unterm Sofa, alles im Eimer.
Dieses Bild wird von Bhur Yham schamlos ausgenutzt um eine hochmoralische Belehrung über den Digedags auszuschütten.
Fazit: Die an sich relativ klugen Nucleonis haben sich durch einen dummen Atomkrieg selber die Beine weggeschlagen.
Auf dem Planeten Nucleon gab es anno dunnemals zwei Staaten, vermutlich beide böse oder aber wenigstens einer.
Und um schlüssige Parallelen zur Erde aufzubauen, fallen hier schlimme Worte wie Börse, Aktien, Atom-AG, Rüstungs-Trust und Raketen-Konzern.
Jetzt kringeln sich auch beim letzten Erdling die blauen Halstuchzipfel, denn er weiß, mit welchen finsteren Mächten er es hier zu tun hat. Aber es gab ja auch vernünftige Kunden auf Nucleon, einer war der bekannte Forscher Professor Ingstorn.
Allerdings blieb er seinem Namen vermutlich zu lange verhaftet. Jedenfalls war's ein findiger Junge, welcher eine ganz tolle Sache gebastelt hatte. Doch finstere Mächte im eigenen Land wollten damit Unfug treiben.
Die Spur führt zur Universität, selbstredend kennt Bhur Yham den Weg dorthin. In Ingstorns Labor steht ein Tresor. Darin schlummert sein Vermächtnis, jedoch ist die Fundstelle des Objekts der Begierde ziemlich chiffriert beschrieben. Interessant ist immerhin der Fakt, daß laut Engstirn nur friedliche Menschen das Versteck seiner Entdeckung finden können. Denn merke auf:
Nur bei den Guten hat der Satz des Pythagoras seine Gültigkeit!
Mit Sinus' mathematischen Kenntnissen gelangen sie zum selbstgenutzten Wohneigentum des Professors. Dig, als praktisch veranlagter Schatzsucher, tippt sofort auf den Keller. Im Labor-Fußboden geht's hinab in den Orkus. Und dort harrt eine gelblich schimmernde Kugel ihrer Entdeckung. Mit einer wahrhaft artistischen Meisterleistung wird das Trumm ans Licht gezerrt. Auch eine tönende Gebrauchsanweisung liegt bei. Der Prof hatte also eine künstliche Sonne geschnitzt, die den Planeten vor der drohenden Eiszeit erretten sollte. Etwa schwerer Zeozwei-Mangel?
Mit einer kleinen Rakete wird die Erfindung in die Umlaufbahn geschickt. Tatsächlich funktioniert das Ding ganz passabel.
Als Zugabe der Neosianer gibt's für Nucleon eine kleine faunische Archenbesetzung zur freundlichen Vermehrung.

Am Schluß noch die gute Nachricht für Bhur Yham: Der echte Tresorschlüssel trägt den genetischen Hufabdruck Peer Tylas. Nun sieht man dem anstehenden Gerichtsprozeß gut gelaunt und recht schadenfroh entgegen.
 
Beilage:
Klaus und Hein erzählen aus dem Pionierleben - Der achte März ,
Kampf- und Feiertag der sozialistischen Frauenbrigaden
Rückseite:
"The good, the bad and the ugly" der Kernfusion.

 

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