Homepage |  | Comics |  | zurück  


 

 


39 Ein rätselhafter Fund Februar 1960


Auch auf'm Neos geht es mitunter reichlich närrisch zu. Professor Schlick gibt einen Maskenball in seinen Privatgemächern.
In den Reihen der Gäste erblicken wir viele alte Kunden von Forschungsschiff und Flugplatz. Dig und Dag leben ihren Hang zum Kubistischen aus, das hat auch den Vorteil, lange Zeit unerkannt zu bleiben. Höchstens nach Größe und Anzahl ließe sich ein Schluß anbringen. Aber ein alter Römer gerät beim Anblick der beiden Kastenbrote stark ins Grübeln.
Der Allollol löst selbst bei den gesellschaftlichen Größen mancherlei Steifigkeiten. Sogar der sonst voll korrekte "Verdiente Flieger der Union" Tonio Turbo macht Prof. Schlick plump mit "Professorchen" an. Doch der Gelehrte nimmts mit Würde und kontert mit einem Distanz erheischenden "Sie". Bei solch feierlichen Gelegenheiten protzt der Professor doch gern einmal mit seiner Altertümlichkeiten-Sammlung. Ein besonders interessantes, weil ruchloses Exponat stammt aus der Baugrube des neuen Flughafens. Schlick Junior will sich daran messen lassen, die fehlende Gurke kurzfristig auch noch aufzureißen. Als angehender Indiana Jones wird er schon morgen Gelegenheit haben, denn dann ist der Großkampftag der Studentenbrigade angesagt.
Die Digedags haben Balduin durchschaut, der Kerl ist nur zu faul zum NAW-Einsatz. Deshalb wollen sie ihn gehörig leimen und ihm eine ordentliche Lehre erteilen.
Während der Schlacht ums kalte Büffet leihen sie sich die Büste des sogenannten "Chlorodont" (der Dresdener Apotheker v. Mayenburg stellte in einer Apotheke am Altmarkt 1907 die von ihm entwickelte Chlorodont-Zahnpaste her) aus und machen sich Gipsabdrücke von der Bruchstelle der Nase sowie von Digs rundlichen Schnüffelstück.
Als Balduin wenig später auch dem Römer das Artefakt vorführen will, ist das Ding verschwunden. Gerade noch rechtzeitig gelingt es Dig und Dag, den Grinsemann unbemerkt zurückzustellen. Ihre Pappgehäuse taugen für ein gutes Alibi, wenn man mal auswärts agieren muß. Als Schlick den Robotern die Köpfe abschraubt, ist
die Überraschung für den Römer perfekt. Die Digedags fallen sich mit ihrem alten maltesischen Reisebegleiter in die Arme. Sinus Tangentus hat's weit gebracht, er macht den Oberelektriker in einer Stromfabrik.

Am nächsten Morgen steht der Subbotnik-Bus bereit. Freund Balduin ist mit Pinsel und Schippchen zur Stelle. Nach der Arbeitsschutzbelehrung geht es knallhart zur Sache. Nur Balduin hat sich schon in die Büsche geschlagen. Auch dort ist er nicht sicher, ein Motorrad nähert sich. Schnell versteckt er sich in einem verlassenen Bunker. Doch der soll gerade gesprengt werden, Balduin hätte mal bei der Dienstausgabe nicht verduften sollen. Der Bunker ist schon fachmännisch vermint. Die neckischen Spielchen mit Stecker raus- und Stecker rein gehen gerade noch mal glimpflich ab. Reumütig kehrt er unter den Schutz des Kollektivs zurück. Zu allem Unglück hat er auch noch die Pause verpaßt. Freund Blase bekommt nun einen großen Löffel und muß Loren entladen. Gelegenheit für die Digedags, diverse selbstgegossene Gesichtserker im märkischen Sand zu verstecken. Es dauert auch nicht lange, da entdeckt Balduin die erste Nase. Doch so spektakulär ist der Fund nun auch wieder nicht. Viele seiner Kommilitonen haben solche Dinger ausgegraben, alle passen wie angegossen an Chlorodonts Interface. Balduin vermutet ein besonderes Heiligtum und alarmiert stehenden Fußes die höchste Instanz der neonischen Frühgeschichte. Assistent Schürf rückt sofort mit einer Division Ausgräber an und stoppt die volkswirtschaftlich bedeutsamen Arbeiten am Flugplatz. Die Beichte der Digedags kann die ins Mahlen geratenen Mühlen nicht mehr anhalten.
Als letzte Rettung erhoffen sie sich ein Machtwort von Balduins Vater. Der empfängt angeblich gerade eine zurückgekehrte Weltraumexpedition.
Auf dem Wege dorthin versucht der liebe LEXI, den Digedags eine lehrreiche Lektion über den  geplanten Zentralflughafen Berlin-Schönefeld verpassen.
In Vertretung der wieder mal nicht zuhörenden Digedags muß sie der Leser über sich ergehen lassen.
Überraschung für die Digedags, der Expeditionsleiter ist Bhur Yham. Er war sogar wieder auf der Erde, Dig und Dag drehen vor Aufregung fast durch. Doch die Nachrichten über ihren verschollenen Gefährten sind ernüchternd: Digedag hatte sich als Zauberlehrling betätigt, tragischerweise konnte der Trick zum Unsichtbarmachen durch vorzeitiges Ableben seines Meisters nicht mehr revidiert werden. Nun weilt er im Reich der Schatten.

Auf der Baustelle ist es den Aktivisten unterdessen gelungen, die untauglichen Argumente der Altertumsforscher gründlich auszuhöhlen. Das i-Tüpfelchen liefert Professor Schlick. Er outet sich, die Nase höchtselbst verspittelt zu haben. Er wollte es nur nicht zugeben, auch solch ein Professor ist nicht unfehlbar.

NEUE Beilage:
Steinchen an Steinchen - Einiges Interessantes aus dem Gebiet des Flugwesens



Passend zum Heftinhalt
Flugplatz der Zukunft: Berlin-Schönefeld, "152", "IL-18", "IL-14-P"

Rückseite:
Funktionsweise des ILS

Flugwesen der DDR:
Am 30. Juni 1955 nahm die "Deutsche Lufthansa der DDR" ihre Tätigkeit auf.
Im September 1958 wurde die INTERFLUG gegründet und der Ausbau des Flughafens Berlin-Schönefeld beschlossen.
Die Start- und Landebahn 1 ging 1961 in Betrieb.
Ab 1963 wurden die Geschäfte der Deutschen Lufthansa der DDR in die INTERFLUG überführt...

 

 © Copyright 2000-2024 Orlando Seitenanfang | HomepageeMail | Impressum