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391 Die Seherin Juli 2008



Auf Burg Wolfenstein brennt die Luft, nicht nur des fürchterlichen Gewitters wegen.
Die beiden wohl erfolglosesten Wirtshausüberwacher aller Zeiten werden vom Grafen gehörig zusammengefaltet, weil sie Johanna nicht angeliefert haben. Eine Neuigkeit bringen sie  immerhin mit: Der Rabenhorster soll mit Sponsorengeldern des Magdeburger Schultheiß Johanna weiterhin auf der Fährte sein.
Die höfliche Frage nach einer Erstattung der Spesen für die kostspielige Kneipenobservierung kommt dem Wolfensteiner ins falsche Ohr. Die Bittsteller landen auf dem kürzesten Wege im Burggraben.
Der Wolfensteiner macht sich auf nach Magdeburg.

Graf Rabenhorst hat unterdessen Coellen erreicht. Nachdem er den Dom-Baumeister gehörig bemistet und die Baustelle blasphemisch als Schweinestall deklariert hat, begibt er sich ins Kloster zum Heiligen Kreuz. Seine Manieren und die proletenhafte Ausdrucksweise vermasseln ihm den Zutritt. Der Kloster-Portier lässt ihn kalt abblitzen. Und damit gibt es auch kein Treffen mit Albertus Magnus. So beschließt der Graf, in einer Mitropa-Absteige einfach auf Johannas Ankunft zu warten.

Aber da kann er noch ein Weilchen ausharren, denn Johanna ist mit ihren Gefährten gerade auf dem Weg nach Regensburg.
Doch erst mal gibt es willkommene Abwechslung für die Reisenden.
Ein Bauer hat seinen Karren im Morast geparkt und wartet schon ungeduldig auf die Reisegruppe.

Von der örtlichen Wahrsagerin weiß er genau, wer ihm wann helfen wird, und dass ein "Schlaukopf" mit von der Partie ist.
Mit Hilfe des Hebelgesetzes und den Körpermassen der Reisenden wird dem Bauern vom Schlaukopf geholfen.
Zum Dank für die Unterstützung lädt er die Reisenden zum Essen ein. Lediglich Brabax als aufgeklärter Wissenschaftler ist wieder mal verärgert über den Aberglauben der anderen. Er hält nichts von diesen Vorhersagen, zumal eine lautete: Die Leute, die nach Coellen reisen, kommen zur Mittagszeit. Nach Coellen, also spinnt die alte Margarethe ganz gewaltig.
Des Bauern Tisch ist jedenfalls wie versprochen gedeckt. Brabax hat schon wieder was zu meckern, ihm missfällt der morsche Ast über dem bäuerlichen Domizil. Doch der Bauer beruhigt: Mütterchen Margarethe hat Entwarnung gegeben, das Teil stellt keine Gefährdung dar.

Johanna hat die Wahrsagerin aufgesucht, um mehr über den Stein der Weisen zu erfahren. Die Alte hat einen bedauernswerten Zahnstatus und bestimmt nicht mal einen Stempel im Bonusheft. Mangels Kaffeesatz liest sie die Zukunft aus ausgelutschten Teeblättern. Gerade wird es für Johanna spannend, da reißt Califax die Tür auf und ein starker Wind verbläst die fragile Komposition.
Brabax hat in seiner Furcht vor dem Ast mit dem Sänger eine Laubhütte für sich und den Esel des Musikanten gebaut.
Die anderen bringen sich vor dem Sturm in des Bauers Behausung in Sicherheit. Doch dieses Mal scheint Brabax Recht zu behalten, der Ast neigt zum Biegen. Nun ist erneut Brabax' Genius gefragt. Der Bauer jammert um seine ererbte Generationenhütte. Professionell organisiert Brabax das Chaos. Mit zwei Seilen und mit Hilfe von zwei verbogenen Bäumen lässt er eine Hilfskonstruktion errichten, die dem brechenden Ast eine korrekte Lage einräumen soll. Als der Ast endlich seinen Geist aufgibt, drehen ihn die gespannten Bäume in eine ungefährliche Position. Die Fuhre Feuerholz geht präzise hinter der Hütte zu Boden.
Brabax ärgert sich, nun selbst zum freiwilligen Handlanger der dummen Prophezeiung geworden zu sein.

Graf Wolfenstein hat sein Pferd nicht geschont und endlich auch Magdeburg erreicht, wo immer noch das Haargespenst durch die Gassen irrt. Durch des Wolfensteiners angeborene Herzlichkeit macht es keine Schwierigkeiten, den Schultheiß zu treffen. Dieser ist überwältigt und gibt bereitwillig Auskunft. Nicht, ohne dem Grafen auch noch ein kleines Zehrgeld anzubieten. Also auf nach Coellen!

Nachdem sich der Bauer nochmals artig bei Brabax für die Hilfe beim Eintreffen der Prophezeiung bedankt hat, brechen auch die Reisenden nach Regensburg auf.
Die Seherin schickt noch einen zweifelnden Blick zum Wettergeschehen, so richtig sicher ist sie sich auch nicht.
Aber für den Status eines heutigen "Experten" wäre sie allemal ausreichend qualifiziert.
Unterwegs überholen sie einen Wanderer, den der Sänger als seinen alten Spezi Eginhard identifiziert. Der kommt geradewegs aus Coellen vom Großen Albertus und will nach Regensburg. In Auswertung dieser Aussage geht wohl auch die Prophezeiung der Coellen-Reise in Erfüllung.
Der Sänger trennt sich von ihnen, er hat in Coellen Auftrittsverbot und will lieber nach Regensburg. Brabax ist wohl der Einzige, der nicht unter dem gefährlichen Grünzungensyndrom leidet.

Bald schippern sie mit einem Lastkahn auf dem Main. Jetzt brauchen sie sich bis Köln nur noch treiben zu lassen.
 
Die Hühnerbein-Druidin und mutmaßliche Urgroßmutter aller AtomkraftgegnerInnen weckt Assoziationen zu einer gewissen grünlichen Aktivistin, auch die Warze ist vorhanden. Tut mir leid, Mütterchen Margarethe!
Des Weiteren springt ein Geweihmops als Vorstufe des Wolpertingers durchs Gelände.
Anachronismen: Mitropa-Restaurant und Schweizer Taschenuhr.
Übertrieben entgleiste Sturm- Gesichter und eine etwas weit-schweifige Entastungszeremonie. Ansonsten ein ansehenswertes Heft, vor allem auch die Bilder aus Wald und Flur.

 

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