
König
Ludwig der XIV. hat in allen Amtsblättern seines Landes das
Bewässerungsprojekt für die Felder von Versailles ausgeschrieben.
Natürlich nimmt auch der Königliche Hofmechanikus am
Wettbewerb teil. Wen mag es wundern, dass ihm gerade die Digedags mit
ihrem technischen Sachverstand zur Hand gehen. Monsieur de la
Pompette hat zwar kein effizientes, aber immerhin ein interessantes
Schöpfwerk entwickelt. Dag entpuppt sich diesbezüglich als absoluter
Schleimer vor dem Herrn. Dig betrachtet das Wunder von Versailles
weitaus nüchterner. Durch das für den Testlauf benötigte aufgestaute
Wasser kriegt Pompette Zoff mit dem Gärtner. Der Mann mit dem grünen
Daumen zieht aus Angst vor Ernteausfall erbarmungslos den Stöpsel -
obwohl die Techniker noch am Gerät feilen. Dag will seinem
bewunderungswürdigen Meister zu Hilfe eilen, da trifft ihn die volle
Kanne des Schöpflöffels aufs ungeschützte Haupt. Ein Grund mehr,
über Helmpflicht nachzudenken. Der Gärtner will seine unbedachte Tat
wiedergutmachen und hilft, den ramponierten Dag beim Hofmedikus
einzuliefern. Ohne Vorlage von Versicherungskarte und Praxisgebühr
schreitet der Arzt sofort zur Tat. Er führt ein paar nette latrinische Fachausdrücke auf der Zunge. Aber Dig wacht über Dags
Wohlergehen und lässt die Spezialbehandlung nicht zu. |
Darob reagiert der Doc recht ungehalten und wirft die unverschämten
Besserwisser aus seiner Praxis. Nun heißt es, einen anderen Arzt zu
finden, der keine Nebenwirkungen verspricht.
Ein freundliches Paukerfpferd löst das Krankentransportproblem ganz
gut. So erreichen sie die Haustür von Denis Papin, einem studierten
Mediziner. Man hat allerdings den Eindruck, eine Feldschmiede zu
betreten - weniger eine ärztliche Residenz. Dag bekommt einen
Kopfschoner verpasst. Vor der Tür lernen sie Papins Freund Christian
Huygens kennen, der gerade auf dem Weg zur Entenjagd ist. Papin und
die Digedags dürfen mitkommen. Die Jagd ist allerdings eines
Waidmanns unwürdig und endet in einem Hüte zerstörenden Inferno.
Einziger Trost für die Tierschützer - es kamen keine Enten zu
Schaden.
Auch Freund Huygens ist voll am Tüfteln für die königlichen
Wasserspiele. In einem Buch von Jean de Hautefeuille hat er das
Vorbild einer Pulvermaschine entdeckt. Der Beta-Test verläuft wenig
erfolgversprechend. Die Maschine würde so nie das Prüfsiegel des TÜV
bekommen.
Der König hat endlich die Neuererkonferenz einberufen. Seltsame Typen mit
noch seltsameren Erfindungen sind bei Hofe erschienen. Es gibt eine
Weiterentwicklung der Archimedischen Schraube als königlichen
Lockenwickler, eine Eimerwurfmaschine und besagte Pulvermaschine.
Der König ist entsetzt von den Mitgliedern seiner technischen
Intelligenz. Dann betritt Rennequin Sualem die Szene, seines
Zeichens Zimmermann. Ein gigantisches Aggregat aus 14 Wasserrädern
und 221 Pumpen funktioniert immerhin im Modell. Der König ist
begeistert und gibt grünes Licht für die Ausführung. De la Pompette
ist nun auch endlich fertig geworden. Zusammen mit den Digedags
schiebt er nach Redaktionsschluss sein Modell in den Saal. Es ist
das Laufrad mit Schöpflöffelexzenter und die Digedags fungieren als
Hamster. |
Als erster
bekommt der arme Haushofmeister eins auf die Mütze. Aber er rächt sich
an den Hamstern als diese aussteigen und den Zündschlüssel stecken
lassen. Die Digedags gehen komplett zu Boden. Der König empfiehlt die
Erfindung daraufhin seinem Kriegsminister. Nach dieser
niederschlagenden Erfahrung geraten die Digedags
erneut in die Fänge des berüchtigten Hofmedikus und werden mit der einschlägigen
Tinktur behandelt.
Papin begibt sich auf Dienstreise nach London zur Royal Society.
Beilage:
Steinchen an Steinchen - Wasser
fließt bergauf
Was bedeutet schon dieses Wasserhebewerk von Marly gegen die
Pumpspeicherwerke der DDR?
Königliche Spielereien gegen die Industriegiganten des
Sozialismus! |
Rückseite:
Die Gärten von Versailles |
Denis Papin (1647-1712)
Papin ist
Doktor der Medizin, Physiker und Mathematiker.
Er agiert über mehrere Hefte im Mosaik und ist der Vorreiter der
Dampfmaschine.
Zusammen mit seinem Freund Christian Huygens forscht er an einer
Pulvermaschine.
Viele Geschichten im Mosaik sind authentisch, Papin arbeitet
mit Robert Boyle und Robert Hooke (Royal Society-Chef) zusammen,
erfindet den Dampfdruck-Kochtopf samt
Sicherheitsventil.
Im Jahr 1687 beruft man Papin als
Professor an den Lehrstuhl für Mathematik der Universität
Marburg. Ab 1696 wird
sein Arbeitgeber der Landgraf von Hessen-Kassel. Das Projekt
sind die Wasserspiele im Park Wilhelmshöhe. Die dabei eingesetzte
Dampfdruckpumpe geht zum Teufel - wie auch im Mosaik
dargestellt.
Papin gerät 1707 mit dem Tretboot in Seenot, als er sich auf dem Weg
nach London befindet. Schuld daran sind die Mindener "Piraten", |
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