
Jetzt, wo nur noch Irene von Thessalonien als potenzielle
Lebensabschnitts-Gefährtin in der Lostrommel liegt, muss sich Kaiser Andronikos wohl oder übel positionieren. Mit dem Genuesen hat er
sich's eh versemmelt, da bleibt ihm bloß noch die unverbrüchliche
Treue zu den Venezianern. Die genuesische Drohung, den Import der
Kaiserbraut durch Seeblockade zu vermasseln, lässt nur eine Lösung
zu: das Auftakeln der ruhmreichen byzantinischen Flotte, die
allerdings lange nicht benutzt wurde. Der Großadmiral soll mal kurz
nach dem Rechten sehen und Runkel wird ihm zur Seite gestellt, fürs
Grobe, als Kalfaktor. Auch Hokos und Pokos sind als Berater
involviert.
Bis auf eine Galeere taugen alle nicht mal mehr als Treibholz.
Aber diese letzte wurde leider als landgestütztes Hotelschiff zweckentfremdet.
Immerhin hat der Kahn gewissen Stil, geführt vom gewesenen Kapitän Kombyses. |
Der Großadmiral übernimmt persönlich die Zerschlagung des
All-inklusive-Tempels. Da bleiben die bedauernswerten, gestressten
Erholungssuchenden auf der Strecke. Hoffentlich haben alle eine
Reisemängel-Versicherung. Nach der Vertreibung aus dem Paradies wird das Hotel
sofort komplett entkernt. Natürlich hat der Admiral das mehrjährige
Galeerenbudget in die eigene Tasche verklappt, nun muss aus dem
traurigen Rest ein neues Schlachtschiff zusammengetackert werden. Die Digedags zweifeln ein wenig am Erfolg des Unternehmens und
beschließen, mit einer eigenen Wunderwaffe an der drohenden Seeschlacht
zu partizipieren.
Ein paar
Wochen später wird die Ankunft des venezianischen Brautfrachters
gemeldet.
Die Genuesen haben an der Einfahrt zum Bosporus mit etlichen
Kähnen Stellung bezogen und schwärmen nun aus, die Venezianer
aufzubringen. Eine Kettensperre soll Hilfe durch die Byzantiner
verhindern. An Bord des "Löwen von San Marco" lässt sich Irene die
letzten Falten glätten und Barthaare zupfen, da zerschlägt ein
Blitztelegramm ihren Spiegel. Die Warnung der Genuesen lässt nichts
zu wünschen übrig. Im Gegensatz zu ihren Mannen oder Memmen, kann
ihr Commodore Flibusteri nicht bange machen und sie befiehlt
den Durchbruch. Von anderer Seite nähert sich das nun wieder
schwimmfähige "Hotel Bosporus", das immerhin nett aufgebrezelt
wurde, trotzdem aber nur ein potemkinsches Dorf ist. An der
Kettensperre zeigen sich die Nachteile dieses Surrogates. |
Die
Rettungsaktion endet sehr wässrig. Irene ist zwar leicht frustriert,
aber nicht weniger angriffslustig. Sie bläst zur Attacke auf die
genuesischen Aggressoren. Doch der Übermacht sind die schöngeistigen
Venezianer nicht gewachsen. Immerhin wehrt sich Irene ziemlich mannhaft, gendermäßig emanzipiert, halt.
Endlich naht sich Rettung von vollkommen unerwarteter Seite. Hokos,
Pokos und Runkel schippern ins Getümmel mit einem dampf- und
rückstoßgetriebenen Angelkahn und schlagen eine Bresche in die
genuesischen Linien. Runkel rollt die Sache von hinten auf und pflückt
sich Irene aus dem Gewimmel heraus. In Extremsituationen läuft Runkel
manchmal sogar zur Höchstform auf und gibt sein Bestes, was immer das
sein mag. Sein selbsthypnotisches ritterliches Regelwerk hilft ihm dabei. Beim
Abseilen von der Bordwand haut ihm noch ein gemeiner Genuese die
Finger zu Brei. Mit seiner Beute stürzt er auf die Zauberlehrlinge.
Aber Irene ist gerettet. Die Digedags legen schnell ein paar Scheite
nach und düsen mit Warp 2 aus der Gefahrenzone. Die sie verfolgenden
Pfeile richten keinen Schaden an, bloß Runkels güldene Rübe bekommt
einen Steckschuss ab, daher der Name Steckrübe. Somit wäre die
wichtigste Vorhersage der neuen Hofastrologen erfüllt.
Runkel regelt wieder unser Leben:
"Wer Damen keine Achtung zollt, dem sei ein Ritter niemals
hold!"
"Wer sich bei Damen schlecht benimmt, der werde fürchterlich
vertrimmt! " |
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