Herbert Reschke (1914 -
1974) arbeitete am Beginn seiner Zeichnerlaufbahn als
Karikaturist für verschiedene Zeitungen ("Berliner
Zeitung", "Deutschlands Stimme", "Der
Rundfunk").
Bekannt wurde er vor allem durch seinen Comic "Waputa, die
Geierkralle". Dieser Fortsetzungs-Bildergeschichte erschien erstmals im Januar-Heft des "Magazin" von 1954.
Das
"Magazin" selbst erblickte mit dieser Ausgabe ebenfalls das Licht der Welt.
"Waputa" erstreckte sich über 12 Folgen und endete
im Dezember 1954.
Comics waren schon zum damaligen Zeitpunkt unerwünscht in
der DDR, aber sie waren allemal gut genug, als Waffe gegen den
"Bösen Bonner Ultra“ zu dienen. Herbert Reschke nahm im Comic die
amtierende Adenauer-Regierung auf die Schippe. Akteure der
Geschichte sind neben dem edlen Roten "Waputa“ und seinem
weißen Bruder "Old Shatterfoot" auch deren
Widersacher vom Stamme der "Bonnantschen“ aus "Bonnanzia“
"Conny, der alte Skunks“ und "Ollenkott, die lahme
Ente“.
Der Comic war sehr dynamisch und unterhaltsam
gezeichnet, so dass trotz vordergründig geplanter Demagogie die
politische Botschaft absolut in den Hintergrund geriet.
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Auch
im nächsten Magazin-Comic von Reschke wurde das gleiche
Thema bemüht. "Ali Ben Populi“ erschien mit 6 Folgen im
ersten Halbjahr 1955. Hier ging es mit dem Scheich "El
Khansir von Dividierestan“ aus der Hauptstadt "Bonarkand“
und dem bösen Zauberers "Abdalles vom Stamme der Usambarras“
um die selben BBUs und ihre Hintermänner hinter dem Großen
Teich auf der anderen Seite der Welt. |
Von Dezember 1955 bis Februar 1956 wurden noch einmal drei
ganzseitige Bilder mit Waputa-Motiven veröffentlicht:
"Mit Pauken und Trompeten", "Der wilde
Büffel" und "Das Fest der ausgebrannten
Feuer". Weiter gab es noch den
"Artistenfasching"
und den "Abstinenzlerverein Klares Wasser".
Herbert Reschke gestaltete
für den Jahrgang 1954 des "Magazin" auch mehrere
Titelbilder.
Im März-Magazin 1956 wurden (wahrscheinlich bestellte)
Leserzuschriften abgedruckt, die dazu aufforderten, mit "Waputa"
endlich Schluß zu machen, was auch prompt geschah.
Der Chefredakteur "bedauerte", daß das
"Experiment mit Coopers Indianergeschichten" daneben
gegangen sei. Der Grund waren wohl eher die Parallelen zu Karl
May. Schon 1948 war beschlossen worden, dafür kein kostbares
Papier zu verschwenden. So ging unser Waputa in die Ewigen
Jagdgründe ein.
Der Bruch mit dem Magazin kam 1956, danach zeichnete Reschke unter
anderem für "Wochenpost“, "Troll", "Deine Gesundheit"
und die "Volksarmee".
1995
erschien in einer Auflage von 555 Exemplaren beim
Groth-Verlag Berlin ein Reprint mit "Waputas“ Abenteuern.
Die farbliche Qualität dieses Nachdrucks war allerdings
unbefriedigend; gegenüber den Originalen viel zu blaß. |
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