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593 Der Traum vom Fliegen Mai 2025

Mosaik 593

Wir schreiben das Jahr 1892.
Die Abrafaxe fahren als Reporter der "Berliner Illustrirten Zeitung" mit der Eisenbahn von Magdeburg nach Berlin. Ein Mann steigt zu. Man unterhält sich über Vögel und das Fliegen. Brabax gibt damit an, daß er das Buch eines gewissen Otto Lilienthal über das Vogelflugwesen gelesen hätte.
Der Fremde gibt sich beim Aussteigen als Besitzer einer Maschinenfabrik zu erkennen und lädt die Faxe zur Besichtigung ein.

Am nächsten Tag lassen sie sich von einem stämmigen Knaben zur Fabrik führen. Brabax erstarrt vor Ehrfurcht, als er seinem Flugidol gegenübersteht. Otto Lilienthal stellt in seiner Fabrik allerdings nur harmlose Dampfmaschinen für den kleinen Geldbeutel her. Darauf hat er mit seinem Bruder Gustav ein Patent angemeldet. Ein Teil des Erlöses kommt der Flugforschung zugute. In der Werkstatt liegt schon ein Fluggerippe bereit, das nur noch auf geeignete Bespannung wartet. Der etwas poröse Stoff sollte nach Brabax Vorschlag mit Wachs beschichtet werden, womit auch die berühmte Wachstuch-Tischdecke erfunden wäre.

Abrax stellt sich ungefragt für das Kamikaze-Debüt zur Verfügung.
Anläßlich einer Metall-Lieferung packt auch Otto herzhaft zu, was Abrax in einem Foto festhält. Im Fortgang der Maloche stellt Brabax fest, daß er lieber was übers Flugwesen schreiben würde.
Otto ist einverstanden und lädt die Faxe in seine Wohnung ein, wo auch ein kleineres Fluggerät entsteht. Immerhin trennt er Geschäft und Bespaßung konsequent.
Der Abrafaxe Flug-Artikel geht beim Chef leider ins Auge. Um sich nicht lächerlich zu machen, muß schnell ein Artikel über die Lichterfelder Straßenbahn her. Idealerweise wohnt auch Lilienthal in Lichterfelde.
Im Bus hat gerade Paule Zoff mit dem Schaffner, Califax bezahlt für ihn. Dafür muß Paul die Tasche mit den Fotoplatten tragen. Vom Potsdamer Bahnhof gehts nun mit dem Zug nach Lichterfelde. Dort läuft schon die Einweihungsfeier, ein Foto ist aber noch möglich. Obendrein treffen sie hier auch auf Lilienthal und seine Frau Agnes. Bevor es zu den Lilienthals geht, wird erst die Straßenbahn eingeweiht und Paul freut sich.
Die neue Tram ist recht spärlich besetzt. Danach kommt endlich das Kaffeetrinken. Agnes jammert, daß sich ihr Mann zuwenig Zeit für die Familie nimmt. Die Fliegerei geht ihm über alles.
Dann werden die Flügel ausgepackt und Abrax darf starten. Der zu Beginn euphorische Flug geht bei der Landung leider in die Hose. Während Califax den Küchendienst übernimmt, helfen die anderen sowie Paul bei der Reparatur der Schwingen. Da sich Paul nicht allzu doof angestellt hat, nimmt ihn Lilienthal als Lehrling an.
Auch Brabax hat die Wirkungsweise der Tragfläche geschnallt und Otto freut sich.

Viele Monate vergehen bei langweiligem Journalistenkram. Die Abrafaxe haben Paul ins "Kranzler" eingeladen, um sich über die Fortschritte beim Fliegen unterrichten zu lassen. Im Frühling solls mit den großen Tragflächen losgehen.

Am Startpunkt in Derwitz angekommen, wird der Apparat zusammengeschraubt. Lilienthal ist noch mit der Bahn unterwegs, aber Abrax hat das Flugfieber gepackt, er startet schon in Abwesenheit des Meisters. Paul bekommt fast die Krise. Doch der Flug gelingt dieses Mal ohne Probleme, die Landung ebenso.
Der "Schneider von Ulm" hatte da schlechtere Karten.
Wenig später ist Otto zur Stelle und kann endlich selber abheben. Der 25 m-Segelflug wird auf die Platte gebannt. Dieses Foto überzeugt sogar ihren Chef und ist eines Leitartikels würdig.

Im Jahr 1894 hat Otto Lilienthal in Wohnungsnähe seinen eigenen Starthügel aufschütten lassen und sein Flugapparat wird bereits in Serie fabriziert. Es gibt doch eine Menge Interessenten, die dem Tod ins Auge blicken wollen.
Sogar der russische Gelehrte Schulkowski kaufte sich 1896 solch ein Teil.

Schon 1892 waren die Digedags in Borowsk auf Ziolkowski getroffen, der in der Theorie teilweise etwas weiter war. Auf alle Fälle waren die Versuche Lilienthals eminent wichtig für die "Kuh im Propeller".

Positiv anzumerken wäre noch, daß Paul der einzige Berliner ist, der sich einer ordentlichen und ortsüblichen Ausdrucksweise befleißigt.

 

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