
Wir schreiben das Jahr 1892. Die Abrafaxe fahren als Reporter
der "Berliner Illustrirten Zeitung" mit der Eisenbahn von Magdeburg
nach Berlin. Ein Mann steigt zu. Man unterhält sich über Vögel und
das Fliegen. Brabax gibt damit an, daß er das Buch eines gewissen
Otto Lilienthal über das Vogelflugwesen gelesen hätte. Der Fremde
gibt sich beim Aussteigen als Besitzer einer Maschinenfabrik zu
erkennen und lädt die Faxe zur Besichtigung ein.
Am nächsten
Tag lassen sie sich von einem stämmigen Knaben zur Fabrik führen.
Brabax erstarrt vor Ehrfurcht, als er seinem Flugidol
gegenübersteht. Otto Lilienthal stellt in seiner Fabrik allerdings
nur harmlose Dampfmaschinen für den kleinen Geldbeutel her. Darauf
hat er mit seinem Bruder Gustav ein Patent angemeldet. Ein Teil des
Erlöses kommt der Flugforschung zugute. In der Werkstatt liegt schon
ein Fluggerippe bereit, das nur noch auf geeignete Bespannung
wartet. Der etwas poröse Stoff sollte nach Brabax Vorschlag mit
Wachs beschichtet werden, womit auch die berühmte Wachstuch-Tischdecke
erfunden wäre. |
Abrax stellt sich
ungefragt für das Kamikaze-Debüt zur Verfügung. Anläßlich einer
Metall-Lieferung packt auch Otto herzhaft zu, was Abrax in einem Foto
festhält. Im Fortgang der Maloche stellt Brabax fest, daß er lieber
was übers Flugwesen schreiben würde. Otto ist einverstanden und
lädt die Faxe in seine Wohnung ein, wo auch ein kleineres Fluggerät entsteht.
Immerhin trennt er Geschäft und Bespaßung konsequent. Der
Abrafaxe Flug-Artikel geht beim Chef leider ins Auge. Um sich nicht
lächerlich zu machen, muß schnell ein Artikel über die Lichterfelder
Straßenbahn her. Idealerweise wohnt auch Lilienthal in Lichterfelde.
Im Bus hat gerade Paule Zoff mit dem Schaffner, Califax bezahlt für
ihn. Dafür muß Paul die Tasche mit den Fotoplatten tragen. Vom Potsdamer
Bahnhof gehts nun mit dem Zug nach Lichterfelde. Dort läuft schon
die Einweihungsfeier, ein Foto ist aber noch möglich. Obendrein
treffen sie hier auch auf Lilienthal und seine Frau Agnes. Bevor es
zu den Lilienthals geht, wird erst die Straßenbahn eingeweiht und
Paul freut sich. Die neue Tram ist recht spärlich besetzt. Danach
kommt endlich das Kaffeetrinken. Agnes jammert, daß sich ihr Mann
zuwenig Zeit für die Familie nimmt. Die Fliegerei geht ihm über
alles. Dann werden die Flügel ausgepackt und Abrax darf starten.
Der zu Beginn euphorische Flug geht bei der Landung leider in die
Hose. Während Califax den Küchendienst übernimmt, helfen die anderen
sowie Paul bei der Reparatur der Schwingen. Da sich Paul nicht allzu
doof angestellt hat, nimmt ihn Lilienthal als Lehrling an. Auch
Brabax hat die Wirkungsweise der Tragfläche geschnallt und Otto
freut sich. |
Viele Monate vergehen bei langweiligem Journalistenkram. Die
Abrafaxe haben Paul ins "Kranzler" eingeladen, um sich über die
Fortschritte beim Fliegen unterrichten zu lassen. Im Frühling solls
mit den großen Tragflächen losgehen.
Am Startpunkt in Derwitz
angekommen, wird der Apparat zusammengeschraubt. Lilienthal ist noch
mit der Bahn unterwegs, aber Abrax hat das Flugfieber gepackt, er
startet schon in Abwesenheit des Meisters. Paul bekommt fast die Krise.
Doch der Flug gelingt dieses Mal ohne Probleme, die Landung ebenso.
Der "Schneider von Ulm" hatte da schlechtere Karten. Wenig
später ist Otto zur Stelle und kann endlich selber abheben. Der 25
m-Segelflug wird auf die Platte gebannt. Dieses Foto überzeugt sogar
ihren Chef und ist eines Leitartikels würdig.
Im Jahr 1894
hat Otto Lilienthal in Wohnungsnähe seinen eigenen Starthügel
aufschütten
lassen und sein Flugapparat wird bereits in Serie fabriziert. Es gibt
doch eine Menge Interessenten, die dem Tod ins Auge blicken wollen.
Sogar der russische Gelehrte Schulkowski kaufte sich 1896 solch ein
Teil.
Schon 1892 waren die Digedags in Borowsk auf Ziolkowski
getroffen, der in der Theorie teilweise etwas weiter war. Auf alle
Fälle waren die Versuche Lilienthals eminent wichtig für die "Kuh
im Propeller".
Positiv anzumerken wäre noch, daß Paul
der einzige Berliner ist, der sich einer ordentlichen und
ortsüblichen Ausdrucksweise befleißigt. |