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300 Titel sind Schall und Rauch Dezember 2000

Im ersten Teil des Jubiläumsheftes treffen wir die Abrafaxe in ihrer Parallelwelt unter dem Titel "In vitro veritas" an. Brabax lässt wie so oft den Wissenschaftler heraushängen und hat gerade eine Tinktur zur Wachstumsbeschleunigung erfunden, die ihm natürlich die Bösen und Geldgierigen abjagen wollen. Beim Gerangel und versuchten Rettungsaktionen durch Abrax und Califax bekommen alle drei Abrafaxe die ihnen zustehende Injektion in verschiedene Körperteile ab. Aus dem Fernsehprogramm und dem hippiemäßigen Outfit von Abrax lässt sich schlussfolgern, dass die Geschichte in der Zeit der Blumenkinder spielt, es geht gerade heiß her auf den Straßen von San Francisco. Durch die unseligen Injektionen altern die Abrafaxe rasch, was sich im Vorstadium durch unerwartete Körperbehaarung anzeigt. Die einzige Rettung sieht Brabax im Serum einer Pflanze. Um diese zu finden, müssen sie sich schnellstens in den Dschungel von Südamerika durchschlagen. Leider hat sich der vermeintliche Fundort mittlerweile in eine Goldmine verwandelt. In ihrer Verzweiflung geraten sie in eine Tempelruine wo ihnen ausgerechnet durch einen ihrer ehemaligen Widersacher in wunderbarer Weise Hilfe zuteil wird.

Die Skulptur der Gottheit auf Seite 24 unten rechts trägt unverwechselbar die Züge einer berühmten Persönlichkeit und bringt sie in letzter Minute einen Level weiter. Durch das entstehende Zeittor verschlägt es sie um 300 Jahre in die Vergangenheit. Hier treffen sie frühe Inkarnationen von Dr. Wexler und Fernandez wieder. Beide versuchen sich gerade als sklavenhandelnde Spanier. Der Dicke kümmert sich schon um Abrax‘ zukünftige Muskete. Obwohl die Abrafaxe schon ein recht klappriges Stadium erreicht haben, befreien diese die Eingeborenen von ihren Fesseln. Zum Dank erhalten sie vom Buschmädchen einige Blumen an den Kopf geworfen. Rettung in letzter Minute: Es ist die gesuchte Wasserpflanze! Sofort entwickelt Brabax das Gegengift und spritzt es sich und den anderen Greisen in die Blutbahn. Nach angemessener Reaktionszeit nehmen die drei eine Form an in der man sie nie wieder vorzufinden befürchtete: es sind die Lonafaxe reinsten Wassers. Aber mit Beunruhigung muss man feststellen, dass jetzt noch eine kriegerische Karriere ins Haus steht, bevor in Nummer 1/76 behauptet werden kann, dass Abrax mit seiner Muskete eine unglückliche Liebe zum Waffenhandwerk hinter sich hat.

In Fortsetzung der Abenteuer aus Nummer 299 befinden sich die Abrafaxe auf dem Weg nach Westindien um sich bei ihrem Freund, dem Maharadscha von Udaipur, ein paar fette Tage zu machen. Sie geraten alsbald in einen fürchterlichen Gewittersturm, der durch herrliche Knittelverse näher beschrieben wird (hier hatte sicher Lothar Dräger Hand und Kopf im Spiel) und verlassen diesen erneut durch Benutzung eines der 23 Zeittore auf diesem Planeten. Als das Schlimmste vorbei ist, entdecken sie im Wasser eine Zeitung, ein Exemplar des "New York Globe" aus dem Jahre 1929.

Sie tauschen ihr Papyrusfloß mit Passagieren des vermeintlichen Geisterschiffes, was sich schnell als Kahn von Alkoholschmugglern entpuppt. Califax erbt dabei den schicken grünen Hut eines rothaarigen Iren. Gleich darauf werden sie von einer Sonderkommission zur Verhütung von Alkoholschmuggel in Gewahrsam genommen. Der leitende special agent übernimmt die streng dienstliche Überprüfung des Schmuggelgutes. Auf "Ellis Island" werden die Abrafaxe samt Ratte den Einwanderungsbehörden übergeben, viel Spaß beim Ausfüllen der Formulare!

Alles in allem versöhnt mich das neue Mosaik wieder.
Die Abrafaxe haben ein neues, altes Outfit erhalten, sie sehen nun nicht mehr aus wie am Fließband produziert, sie sind eigentlich nett anzusehen. Auch die anderen Figuren wirken bis jetzt insgesamt homogener. Ich würde mir wünschen, dass die jetzige Qualität gehalten wird. Die Dialoge in beiden Teilen sind recht witzig, mit drei Worten gesagt:   

Das Mosaik lebt.

"Die Abrafaxe in Familie" im Mittelteil hinterlassen allerdings einen recht zwiespältigen Eindruck. Das Mosaik versucht hier eine Art Regierungserklärung abzugeben: eine Mischung aus Eigenlob und Beschwichtigung. Bei allen unbestreitbaren Verdiensten der Macher, aber hier werden die gutgemeinten Kritiken der Fans abgeschmettert.

Und zwar in Anlehnung an das alte Programmierer-Motto

" It’s not a bug, it’s a feature! "

 

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