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310 Helden wider Willen Oktober 2001

Meine Augen sahen in den vergangenen Monaten schon schönere Titelbilder, trotzdem ist die Zeichnung des plastisch-transparenten Brabax irgendwie interessant.


Hauptgeschichte:
Helden wider Willen

Westwärts mit der Eisenbahn:
Der Zug donnert mit wahnwitziger Geschwindigkeit dahin, erst eine Brücke zwingt ihn zum langsam fahren. Diese Chance will Brabax zum Absprung nutzen, aber daraus wird nichts. Zwei abgängige Knastologen, Gillian und Thompson aus dem letzten Heft, steigen zu, um ein paar Meilen zwischen sich und ihre Verfolger zu bringen. Offenbar haben sie ein bestimmtes Ziel, die Hütte von Gillians Bruder Jackie. Brabax hilft den Ganoven bei der Entfesselung, weil man ihm die Rückgabe seiner Geldbörse verspricht. Sein Vertrauen wird gerechtfertigt, er bekommt sie auch, leider aber leer. An der nächsten Brücke verduften die beiden Halunken in den Fluss, denn unweit befindet sich Jackies Domizil. Brabax schnappt vorher noch den Namen "Sam Prayer" aus der Unterhaltung auf, Jackie soll darüber angeblich mehr wissen. Brabax' Neugier siegt und er folgt den beiden mit einiger Verspätung in die Fluten. Und das ist auch gut so, denn zwei lausige Typen richten ihre Kanonen auf Gillian und Thompson.

Washington, Union Station:
Abrax ist mit dem Ziel der Heliumforschung in Washington eingetroffen. In der Gepäckaufbewahrung sitzt der uns bekannte Killerprofi Caputto im Arrest. In Heft 308 hatte er am Ende von Seans kurzer Linken den Zug wieder verlassen müssen.
Als Caputto nun von Abrax' Telefonat mit dem Geografischen Amt Wind bekommt, gibt er sich Abrax gegenüber als alter Freund von Pat aus. Abrax bezahlt, allerdings nicht ganz uneigennützig, die Strafe für Caputto und kauft diesen somit frei.

Dann trennen sich beide. In der Bahnhofshalle stößt Abrax mit Osgood (aus "Some like it hot") zusammen, der neben seiner angebeteten Daphne (diesmal eine echte Anwärterin auf das Millionärsvermögen) einher stolpert. Als Osgood seinen Anzug auf der Bahnhofstoilette abstauben will, wird ihm Caputtos Vogelscheuchenkostüm aufgezwungen.
Im Geografischen Amt erhält Pat gerade die Bewilligung für seine Neuvermessungs-Expeditions-Finanzierung.
Abrax hat anfangs wenig Aussicht, in die geheimen Karten des Amtes Einsicht zu bekommen. Auch die erste Lebensrettung vor Abe's Büste führt nur zu einer Verbesserung des Verhältnisses der beiden, man sagt ab jetzt "du" zueinander. Der echte Durchbruch zu Abrax' Zielen wird durch den eintreffenden Caputto herbeigeführt. Abrax kann diesmal wirklich Pats Leben retten, indem er dafür sorgt, dass Caputtos Stich daneben geht. Wieder einmal ist Caputto auf dem Weg ins Gefängnis, aber sicher nicht für lange. Abrax darf nun endlich Bugsy Gallones Auftrag erfüllen und die Helium-Quellen lokalisieren.
Auf der letzten Seite erfahren wir ganz überraschend, dass Califaxens Geschäfte mit der Wurst doch nicht so gut laufen. Um sein angeschlagenes Unternehmen zu sanieren, muss er ins Hauptquartier des organisierten Erbrechens, nach Chikago reisen.

Nebengeschichte:
Der Weg zum Ruhm

In Minimaritta laufen die Vorbereitungen für die Uraufführung des ersten Abrafaxe-Films. Die Abrafaxe und Max machen sich fein. Max hat mittlerweile die letzten jugendlichen Züge abgelegt. Für den Transfer zum Kino schickt die Filmfirma eine Luxuslimousine inklusive Chaffeur. Der fährt die Karre jedoch im Stau fest. Max setzt sich auf den Fahrersitz und kürzt ihr Abendkleid bis zwei Handbreit überm Knie. Abrax bekommt Stielaugen, wer könnte diesem Anblick auch widerstehen. Sollte es jetzt mit der Unschuld der Abrafaxe zu Ende gehen?

Max geht mit dem Wagen neue Wege, eine Microsoft verehrende Pennerin wird umgemangelt. Im Auto selbst kommt es zu verheerenden Szenen mit den Genussmitteln. Auch eine Straßen-Vernissage für Kopfputz-Mode wird von Max platt gemacht. Nach dem zu erwarten gewesenen Totalschaden der Edeldroschke steigen die vier in eine Fahrrad-Rikscha, um die letzten Meter zum Kino mit eigener Kraft zurückzulegen.

Leider endet die Fahrt im Schlamm einer Baustelle. So tritt man auch ins Rampenlicht. Ein sich darob vermaulender Bühnenarbeiter wird durch Max gebührend abgemahnt.
Die neue Grundgestaltung des Mosaik soll wohl in Richtung mickymaus-lastiges Comic-Magazin abgehen. Wichtigstes Indiz dafür ist das Inhaltsverzeichnis. Für juvenile Konsumenten und die senil-konfusen Senior-Leser gibt es am Beginn des Mosaik einige Erläuterungen zur Geschichte.

Obwohl für Traditionalisten sicher sehr gewöhnungsbedürftig, mag es ja sein, dass mit der neuen Machart vielleicht mehr jüngere Leser gewonnen werden könnten. Was aber abzuwarten wäre.

Mit der Etablierung der Minimaritta-Story im Mosaik scheint der Verlag einen neuen Schachzug vorzubereiten, der das Ende der Parallelhefte um "Die Abrafaxe" einläutet.
Bezüglich der handwerklichen Qualität der Zusatzgeschichte hatte ich so meine Bedenken, bin aber mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Nur Califax hat eine seltsame Physiognomie bekommen. Dass auch Max nicht mehr die alte ist, hat sich schon lange angedeutet. Was doch so ein paar Jahre ausmachen können!

  

Die zeichnerische Ausführung des Heftes lässt diesmal ein wenig zu wünschen übrig, mit künstlerischer Überhöhung hat das nichts mehr zu tun.

Irgendwie legt man das Heft nach dem Lesen unbefriedigt beiseite, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass eine Seite nach Erreichen der Heftklammern die Hauptgeschichte zu Ende ist. Positiv ist dabei, dass die Hauptgeschichte nicht mehr durch Werbeblöcke, Leserpost, Shop und Mittelteil zerrissen werden kann.

Die Nummer 310 ist hoffentlich KEIN mittleres Heft (schlechter als das letzte, doch besser als das nächste).

 

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