
Ein lustiges Titelbild. In der Handlung stellt sich die Situation
jedoch etwas anders dar. In Wirklichkeit sind die Abrafaxe gar nicht
so schadenfroh.
Mit einem ähnlichen Sänften-Unfall hatte auch schon Julius Gallus
vor etwa 44 Jahren seine Probleme.
Als sich Califax am Morgen aus den Federn schraubt, sind Abrax und
Brabax schon voll in Aktion. Nach einem leichten, ersten Imbiss
findet Califax seine Gefährten mit der Vorbereitung des Festes
beschäftigt. Die beiden betätigen sich als Eisbildhauer und werkeln
an einem Schwan, der von Califax leichtsinnigerweise als Ente
bezeichnet wird. Abrax ist etwas inkommodiert und teilt Califax für
die groben Dinge des Lebens ein. Er soll mit Hoinu und Kanu-Kite
Eiswürfel besorgen. Enttäuscht zieht er von dannen. Nach einer Weile
kommen seine beiden Ainu-Begleiter allein zurück. Angeblich haben
sie Califax unterwegs verloren. Ihre Besorgnis um Califax' Schicksal
bringen sie sehr bildhaft mit tiefen Eislöchern und gefräßigen
Wölfen zum Ausdruck. Abrax und Brabax schwärmen aus, ihren Kameraden
zu retten.
Als sie einen tiefgefrorenen Califax vor einem Wasserloch stehen
sehen, vereisen auch ihre Gesichtszüge. Hoinu und Kanu-Kite
übernehmen die Bergung des Ausgekühlten, um ihn am Feuer aufzutauen.
Dummerweise stürzen sie und der arme Califax zerspringt in tausend
Stücke. |
Die beiden anderen sind entsetzt, doch Brabax stutzt über dem
Scherbenhaufen.
Hoinu und Kanu-Kite schütten sich vor Lachen aus und Califax tritt
unversehrt hinter einem Eisblock hervor.
Hereingefallen! Das war die Rache des Califax für die schnöde
Behandlung. Die drei einigen sich, dass sie jetzt quitt sind und
wenden sich wieder ihren Aufgaben zu.
Die schon messerwetzenden Wölfe im Hintergrund sind allerdings
verärgert. Aber ihre Sprache ist äußerst komplex, mit den einfachen
Lauten "GRRRAO" und "HRRAAR" könne sie richtige Geschichten
erzählen.
Auf einer gigantischen Doppelseite werden die Eis-Festlichkeiten
dargeboten. Wie zum Possen der Slapstick-Gegner haben die Zeichner
gleich ein Trio aus Wido, Charlie und Homer an eine Hausecke
geklebt.
Die Kinder der Ainu sind sehr ausgelassen. Ein
Smiley-in-den-Schnee-Pinkler, ein Zunge-ans-Eis-Kleber und ein
Mosaik-Leser lockern die Szene auf. Käpt'n Blackbeard ist mit von
der Partie, ein Mitglied der Hells Bears und Buddy, der Spencer.
Sogar die Ratte hat ein gigantisches Ebenbild ins Eis gemeißelt.
Endlich lädt der Häuptling die Abrafaxe zum Festschmaus ein. Brabax
erwähnt nebenbei die Schrifttafel aus dem Tempel und der Häuptling
erzählt, wie die Tafel in ihren Besitz gelangte.
Brabax präsentiert auch die Bronzedose, die in Richtung Süden
gedreht, aufleuchtet.
Der Häuptling rät ihnen, die Lösung des Geheimnisses auf den
südlichen Inseln zu suchen.
Hoinu und Kanu-Kite bringen die drei samt Ratte am nächsten Morgen
mit einem Rentier-Schlitten zur nächstgelegenen
Sänften-Abtragstation. Unterwegs erklärt man den Faxen noch die
einschlägigen japanesischen Reisegewohnheiten.
An der Wegestation finden die Abrafaxe einen jammernden Vermieter
von Sänften sowie einen mittellosen Samurai mit Tochter nebst ihren
zwei Sänftenträgern vor.
Der Samurai wird Papa genannt, die Tochter heißt Toshiko.
|
Da der Samurai infolge leichten Übergewichts schon die Luxus-Sänfte
geerdet hat, können die Abrafaxe nur noch eine leichte
Mittelklasse-Ausführung mieten.
Töchterchen Toshiko schleimt sich bei den Faxen als den neuen
Sänftenbesitzern ein, um bequem mitreisen zu können und die zarten
Füßlein zu schonen.
Papa ist zwar gestandener Ausländerfeind, sieht aber auch die
Vorteile, seine nörgelnde Tochter ruhigzustellen.
Immerhin darf Califax seinen schweren Bärenschinken mit in die Sänfte
legen, da wandert es sich leichter.
Kurz darauf steht man vor einer Schlucht mit zerstörter Brücke. Brabax
konstruiert eine Seilbahn und alle Leichtgewichtigen sind bald
übergesetzt. Nun kommt der Samurai an die Reihe. Auch bei ihm hält die
Sänfte wider Erwarten, leider ist der Ast des einen Trägerbaumes die
Schwachstelle. Samt Bärenschinken stürzt er in die Schlucht, kann aber
im Gegensatz zum Schinken gerettet werden.
Von nun an ist Schluss mit lustig, ab jetzt wird er es den elenden
Gai-jin zeigen, wer auf Hokkaido die Hosen anhat.
Die Reise in Richtung Küste geht ziemlich verkniffen weiter. Da haben
sich die Abrafaxe etwas Schönes eingehandelt.
Fazit:
Alles in allem ein recht ordentliches Heft.
Bis auf das herrliche Wimmelbild kommt zwar die Schilderung des
Eisfestes ein wenig zu kurz, aber dafür geht die Reise zügig
weiter. Die Figuren sind wieder sehr homogen gezeichnet, nur die
Abrafaxe wirken etwas zu brav, irgendwie edelgard-mäßig. Ein
besonders charakteristisches Outfit haben die beiden lustigen
Sänftenträger. Angenehm macht sich auch die randlose Seite 48
bemerkbar, davon könnten ruhig mehrere vorhanden sein.
Und, es wird wieder ein Internet-Preisrätsel geben, HURRA! |
|