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346 Der kleine Dieb Oktober 2004



Zwei dschigitische Grenzschützer sitzen gerade an der Nahtstelle zu Persien und vollziehen gelangweilt ihre Teezeremonie, als der karamasowsche Raketenschlitten zur Bruchlandung ansetzt.
Das Projektil schraubt sich knapp neben dem Lagerfeuer in den Boden von Mütterchen Rußland.
Schlimm genug, doch als Krönung des Pechs macht auch noch ein Vorgesetzter Stiefelkontrolle. Dreckbotten - das schlimmste aller besonderen Vorkommnisse. Gut, dass er nicht auch noch schneeweiße Fußlappen sehen will. Aber Oberst Karamasow hat gerade seine milde Ader, er beschlagnahmt lediglich die Gäule der unglücklichen Muschkoten. Tenka hat nach Studium der Karte festgestellt, dass man sich um 1000 Werst (1066800 m) verfranzt hat.

Die Reise der Abrafaxe dagegen verlief mit den vielfältigen ortsüblichen Verkehrsmitteln des ÖPNV relativ geradlinig. Die Querung des Kaspischen Meeres bestreitet man aus dem Erlös der Schlittenhunde. Califax wird in Farahabad auf Anschaffe geschickt, die Einnahmen reichen immerhin für drei Höckertiere.
Jetzt sind die Faxe wohlbehalten in Isfahan angelangt.

Ihre Hilfsbereitschaft wird ihnen wieder einmal zum Verhängnis. Beim Versuch, einem mundraubenden Jungen vor dem Zugriff der Polizei zu schützen, erliegen sie der Übermacht der persischen Stadtgarde.
Schuld ist Abrax' Hitzköpfigkeit.
Nun geleitet man die drei quer durchs Getümmel Isfahans in Richtung Strafvollzugsanstalt. In hohem Bogen werden die drei Faxe, die Ratte und der kleine Dieb in die Zelle eingeliefert. Nach diesem Verwaltungsakt muss sich der Polizeichef von Isfahan erst einmal stärken. Zu diesem Zweck sucht er das Wirtshaus von Nasir ed-Din auf.
Dass Lord Hummingford schon hier logiert, verwundert nicht. Schließlich ist hier der erste Checkpoint für die Erdumrunder.
Wie es der Zufall so will, sind der Lord und der Polizeichef alte Klassenkameraden von der Eliteschule Eton. Nasir trägt seinen lecker Braten auf.

Im Knast gehts dagegen weitaus spartanischer zu. Der Stubenälteste Kaamyaar vom Typ "Monte Christo" nimmt seinen neuen Zellengenossen die schlimmsten Befürchtungen. Die Zelle hat einen Nebenausgang, der auch von Kaamyaar permanent frequentiert wird. Unschuldigen hilft der Alte immer, denn schließlich hatte der kleine Omid nur für seine Schwester Brot geklaut.
Der Onkel der beiden Kinder ist ein besonders schlimmer Finger.
Ihr Fluchtweg führt die Ex-Knastis durch enge Gassen zu Omids Behausung. Califax bleibt mit seinen Schwimmringen in einem Spalt stecken. Mit der echten orientalischen Gastfreundlichkeit lädt Omid die Abrafaxe in sein Domizil ein. Doch schon naht neues Ungemach. Hassan, der räudige Onkel der Waisenkinder, hat die beiden an einen Sklavenhändler verhökert.

Im Gasthof überreicht der Wirt dem Lord einen Brief. Lordschaft fallen aus allen Wolken, denn die Beautevilles sind schon seit dem Morgen wieder unterwegs. Angelique berichtet im Schreiben von ihrer Anreise. Besonders nett: SIE steht winsletmäßig als Galionsfigur am Bug und ER opfert Neptun mehrere Tagesrationen. Der Polizeichef entpuppt sich immer mehr als sehr netter Kerl.

Ein paar Straßen weiter: Dank der Abrafaxe werden die Kinder vor der Sklaverei gerettet und die beiden Halunken ihrer gerechten Strafe zugeführt. Hummingford macht die Abrafaxe mit dem Polizeichef bekannt. Der lädt alle in sein Haus ein. Des Polizeichefs Nettigkeit gipfelt in der anscheinenden Adoption der armen Kleinen. Trotzdem ist er ein Schlitzohr, der seinen besten Kumpels schon mal die Socken ansägt oder Käse an den Cricketschläger schmiert.
Diesmal sind die Abrafaxe die Angemeierten.
Lord Hummingford hat absolut unlordmäßig angeordnet, dass der Polizeichef die Faxe noch etwas aufhält, um seinen Vorsprung wieder auszubauen. Sogar James findet dies shocking.

Nun gehts ab in Richtung Bombay, doch dort lungern schon wieder die Bettelmönche von 1984 herum. Wenn das mal gut geht!
 
Ein sehr gut gelungenes Heft, sowohl handlungsmäßig als auch zeichnerisch. Mir fehlen einfach die Worte. Eine ordentliche Portion Witz und viele Turbulenzen.
Und viele Gäste aus der gezeichneten Welt vom kleinen Nemo bis Isnogud. Sowohl der berühmte Mosaikleser ist vorhanden als auch eine Hommage an Horst Alisch.

 

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