
Zwei dschigitische Grenzschützer sitzen gerade an der Nahtstelle zu
Persien und vollziehen gelangweilt ihre Teezeremonie, als der karamasowsche
Raketenschlitten zur Bruchlandung ansetzt.
Das Projektil schraubt sich
knapp neben dem Lagerfeuer in den Boden von Mütterchen Rußland.
Schlimm genug, doch als Krönung des Pechs macht auch noch ein
Vorgesetzter Stiefelkontrolle. Dreckbotten - das schlimmste aller
besonderen Vorkommnisse. Gut, dass er nicht auch noch schneeweiße
Fußlappen sehen will. Aber Oberst Karamasow hat gerade seine milde
Ader, er beschlagnahmt lediglich die Gäule der unglücklichen
Muschkoten. Tenka hat nach Studium der Karte festgestellt, dass man
sich um 1000 Werst (1066800 m) verfranzt hat.
Die Reise der Abrafaxe dagegen verlief mit den vielfältigen ortsüblichen
Verkehrsmitteln des ÖPNV relativ geradlinig. Die Querung des
Kaspischen Meeres bestreitet man aus dem Erlös der Schlittenhunde. Califax wird in Farahabad auf Anschaffe geschickt, die Einnahmen
reichen immerhin für drei Höckertiere.
Jetzt sind die Faxe wohlbehalten in Isfahan angelangt. |
Ihre Hilfsbereitschaft wird ihnen wieder einmal zum Verhängnis.
Beim Versuch, einem mundraubenden Jungen vor dem Zugriff der Polizei
zu schützen, erliegen sie der Übermacht der persischen Stadtgarde.
Schuld ist Abrax' Hitzköpfigkeit.
Nun geleitet man die drei quer durchs Getümmel Isfahans in Richtung
Strafvollzugsanstalt. In hohem Bogen werden die drei Faxe, die Ratte
und der kleine Dieb in die Zelle eingeliefert. Nach diesem
Verwaltungsakt muss sich der Polizeichef von Isfahan erst einmal
stärken. Zu diesem Zweck sucht er das Wirtshaus von Nasir ed-Din
auf.
Dass Lord Hummingford schon hier logiert, verwundert nicht.
Schließlich ist hier der erste Checkpoint für die Erdumrunder.
Wie es der Zufall so will, sind der Lord und der Polizeichef alte
Klassenkameraden von der Eliteschule Eton. Nasir trägt seinen lecker Braten
auf.
Im Knast gehts dagegen weitaus spartanischer zu. Der Stubenälteste
Kaamyaar vom Typ "Monte Christo" nimmt seinen neuen Zellengenossen
die schlimmsten Befürchtungen. Die Zelle hat einen Nebenausgang, der
auch von Kaamyaar permanent frequentiert wird. Unschuldigen hilft
der Alte immer, denn schließlich hatte der kleine Omid nur für seine
Schwester Brot geklaut.
Der Onkel der beiden Kinder ist ein besonders
schlimmer Finger.
Ihr Fluchtweg führt die Ex-Knastis durch enge Gassen zu Omids
Behausung. Califax bleibt mit seinen Schwimmringen in einem Spalt
stecken. Mit der echten orientalischen Gastfreundlichkeit lädt Omid
die Abrafaxe in sein Domizil ein. Doch schon naht neues Ungemach.
Hassan, der räudige Onkel der Waisenkinder, hat die beiden an einen
Sklavenhändler verhökert. |
Im Gasthof überreicht der Wirt dem Lord einen Brief. Lordschaft
fallen aus allen Wolken, denn die Beautevilles sind schon seit dem
Morgen wieder unterwegs. Angelique berichtet im Schreiben von ihrer
Anreise. Besonders nett: SIE steht winsletmäßig als Galionsfigur am
Bug und ER opfert Neptun mehrere Tagesrationen. Der Polizeichef
entpuppt sich immer mehr als sehr netter Kerl.
Ein paar Straßen weiter: Dank der Abrafaxe werden die Kinder vor der
Sklaverei gerettet und die beiden Halunken ihrer gerechten Strafe
zugeführt. Hummingford macht die Abrafaxe mit dem Polizeichef
bekannt. Der lädt alle in sein Haus ein. Des Polizeichefs Nettigkeit
gipfelt in der anscheinenden Adoption der armen Kleinen. Trotzdem
ist er ein Schlitzohr, der seinen besten Kumpels schon mal die
Socken ansägt oder Käse an den Cricketschläger schmiert.
Diesmal sind die Abrafaxe die Angemeierten.
Lord
Hummingford hat absolut unlordmäßig angeordnet, dass der Polizeichef
die Faxe noch etwas aufhält, um seinen Vorsprung wieder auszubauen.
Sogar James findet dies shocking.
Nun gehts ab in Richtung Bombay, doch dort lungern schon wieder die
Bettelmönche von 1984 herum. Wenn das mal gut geht!
Ein sehr gut gelungenes Heft, sowohl
handlungsmäßig als auch zeichnerisch. Mir fehlen einfach die
Worte. Eine ordentliche Portion Witz und viele Turbulenzen.
Und viele Gäste aus der gezeichneten Welt vom kleinen Nemo bis
Isnogud. Sowohl der berühmte Mosaikleser ist vorhanden als auch eine
Hommage an Horst Alisch. |
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