
Die kühnen Flieger
Umberto Mobile und sein Mario schweben im siebenten Himmel.
Zumindest sieht es so aus - hoch über den Wolken. Nur die
grenzenlose Freiheit fehlt, denn sie können mit ihrem Badezuber
nicht landen. Das Ablassventil ist defekt. Mario wird ob seiner
niederen Dienststellung die Ehre zuteil, die Reparatur im freien
Raum persönlich auszuführen. Aber Mobile ist ja gar nicht so, er
opfert sogar seine teuren Kautschuk-Haarnetze, um eine
Sicherungsleine zu klöppeln. Doch ein energischer Schubs versenkt
Mario ins Bodenlose ...
Im Wirtshaus "Intramuros" in Manila tafelt soeben die Majorität der
Weltumrunder. Unentschuldigt fehlen lediglich Lordschaftens und
Luftschiffers.
Ein Fremder am Tisch kommt uns spanisch vor: Admiral Don Caracho y
Torpedios. Es handelt sich bei ihm vermutlich um den Nachkommen von
Don Juan Alcali Pomados die Elegantos Frazzelinieros.
Die Großen trinken alle Wein, auch die Ratte bekommt ihren Teil ab.
Nur die Kleinen müssen wieder mal mit Waldmeisterbrause vorlieb
nehmen.
Der spanische Admiral zeigt sich als religiöser Hardliner. Er lotet
die konfessionellen Neigungen seiner Tischgenossen aus. Doch ob
Atheist, Freigeist oder Lutheraner, keiner passt ihm in den Kram.
Nur Angelique versucht sich bei ihm als Sympathisantin der Römischen
Kirche einzuschleimen. Denn sie hat Wind bekommen, dass Seine
Admiralität einen Kurztrip nach Frisco plant. |
Nun kredenzt die Wirtin endlich die Broiler, vor Vogelgrippe
brauchte sich damals noch keiner zu fürchten.
Alle, außer dem Admiral, haben einen Gummiadler unter dem Deckel.
Sein Napf glänzt jedoch in völliger Leere. Die Verursacherin dieses
Umstands ist bald ermittelt - das philippinische Mädchen plädiert
auf Mundraub. Der Don macht einen Staatsakt aus dem Vorgang, die
anderen Gäste legen sich für das Kind ins Zeug. Mitten im schönsten
Streit durchschlägt Mario, am Gummiseil baumelnd, das Dach der
Bodega, greift sich in einem bewundernswerten akrobatischen Akt das
Tischtuch samt Eindeckung - und verschwindet in die unendlichen
Weiten.
In der Aufregung kann die kleine Bratendiebin entkommen, der Admiral
schürt seine Rachegelüste. Ein Matrose überbringt ihm den
Mobilmachungs-Schein. Jetzt pressiert es aber. Im Gegenzug für die
Schiffspassage will Angelique die Kleine einfangen, damit der
Admiral noch in Ruhe packen kann. Die Abrafaxe und Tenka wollen das
verhindern und machen sich auch auf die Suche. Angelique verfolgt
die Spur über die spanischen Mönche, die bei den Einheimischen
allerdings keinen Stein im Brett zu haben scheinen. Als auch noch
die Abrafaxe nach dem Mädchen fragen, läuft das Fass über. Es gibt
ordentliche Handgreiflichkeiten, bevor sich die Freiheitskämpfer
davon überzeugen lassen, dass die Abrafaxe immer auf der Seite der
Guten stehen. Feller gießt noch Wasser auf die Mühlen der
aufkeimenden Revolution
und exportiert den amerikanischen Freiheitsgedanken nach Manila.
Die Suche nach Gloria wird fortgesetzt. Angelique hat unterdessen
eine Audienz beim Bischof erhalten. In dessen Gesicht scheint der
Bauch schon knapp unter der Nase zu beginnen. "Fieser Fettsack"
lässt grüßen. Den befürchteten Aufstand will er durch Mobilisierung
mehrerer Mönchsbrigaden niederschlagen. Die heiligen Männer sehen
nicht besonders friedfertig und gottesfürchtig aus. Vor der Kirche
kommt es zu einer lustigen Prügelei mit offenem Ausgang. Doch nicht
mal in Ruhe kloppen kann man sich, lauter Donner schreckt die
Burschen aus ihrer beschaulichen Diskussion. Alles eilt zum Hafen. |
Dort tobt bereits der große Bruder der Prügelei, eine handfeste
Seeschlacht zwischen der amerikanischen und der spanischen Flotte.
Die Amis hatten schon Wind vom Angriffsplan der Spanier bekommen
( war ja dank des Admirals Eloquenz alles kürzlich im "El Mundo" zu lesen ), und
sind prophylaktisch ans Werk gegangen.
Angelique ist nun sauer, dass auch ihr spanisches Schiff bei der
Aktion abgenippelt ist. Nun muss sie sich wieder etwas anderes
einfallen lassen. Da sie sich vom Admiral nichts mehr verspricht,
entehrt sie seinen Degen gründlich. Das hätte sie bei einem derart
nachtragenden Muttersöhnchen lieber nicht tun sollen, zumal sie auch
schon beim Bischof auf der Abschussliste steht.
Die Sieger der Schlacht betreten den philippinischen Boden.
Wie sich zeigt, sind Rock E. Feller und der amerikanische Admiral
alte Geschäftspartner, die sich schon oft gegenseitig kleinere
Gefälligkeiten erwiesen haben. Das räumt Feller gute Aussichten ein
für einen Platz auf dem Schiff, das die Siegesmeldung überbringen
soll.
Feller bedauert, die Abrafaxe müssen diesmal draußen bleiben. Und
für Russen ist erst recht kein Platz auf amerikanischen
Kriegsschiffen.
Erich Ribbeck spielt eine andere Trumpfkarte aus, er mimt den Blöden
und erpokert sich bei der Matrosenschaft einen Platz auf dem Schiff.
Mobile scheint auch noch keine günstigen Winde für seinen Ballon zu
kennen. Und die Beautevilles liegen im Verlies.
Also wird wohl Rocky bald seinen Heimvorteil genießen können.
Das vorige Heft hat mir inhaltlich
zwar besser gefallen, aber viele lustige zeichnerische Details
wie Golfschläger-Badewannenfuß-Prothese,
Spindel-Schalungsstütze, Flaschenscherbe von Schiffstaufe,
Franz-Jäger-Holzattrappe, Stöpsel-Haubitze, nicht zuletzt Popeye,
Käfer sowieso und die spaßigen Dialoge machen das wieder wett. |
|