
Große Schatten werfen ihre Dinge voraus.
Die Abrafaxe glotzen jedenfalls auf dem Titelbild, als wären sie der
dritten Art begegnet - oder sich selbst.
Etwa 94 Werst vor Moskau [die Alten erinnern sich aus dem
beliebten Russisch-Unterricht:
1 Werst (1066,74 Meter) = 500 Saschen = 1500 Arschin
- ein herrrliches Wort!] fährt die
russische Dampflok der Typreihe "747" auf einen gefährlichen Snag
auf und entgleist fachgerecht.
Die Panne geht aber nochmal glimpflich ab, keiner hat etwas
gebrochen. Höchstens Califax - etwas Kartoffelsalat.
Zufällig
befindet sich an der Unfallstelle ein Draisinendepot.
Da die Abrafaxe sowieso nichts besseres vorhaben und schnell weiter
müssen, melden sie sich freiwillig. Hilfe muss in Moskau geholt
werden und das ist ja auch ihr Ziel.
Fast kommt es zu einem weiteren Zusammenstoß. Kurz hinter der
Draisine der Abrafaxe kreuzt die Trojka der Italiener die Gleise.
Alles inmitten eines überhaupt nicht klischeebehafteten russischen
Birkenwäldchens. Jeden Moment müssten Iwanuschka oder die
schöne Wassilissa leichtfüßig über Mütterchen Erde schweben. |
In Moskau hat Mobile wieder einen leichten Vorsprung. Den kann er
noch vergrößern, indem er kurzerhand Mario als unnötigen Ballast
abwirft. Die hilfsbereiten Abrafaxe klauben ihn vom Roten Platz auf
und schleifen ihn mit sich, obwohl sie es schon selbst schwer genug haben.
Mobile ist eh nicht mehr zu fassen.
Im Kreml brennt zwar noch Licht, aber zwei bärbeißige Kosaken wollen
den Abrafaxen den Eintritt verwehren. Mobile muss jedoch das Tor
noch einmal öffnen lassen, denn die Servietten hat Mario noch bei
sich. So gelangen die Faxe doch noch in den Terem-Palast.
Dort sind schon alle anderen "Weltreisenden" versammelt, außer Tenka
und Butler James.
Brabax raubt das schier den Verstand, er knallt auf die Dielung.
Abrax bekommt einen mittleren Tobsuchtsanfall. Den Abrafaxen ist
klar, dass sie fürchterlich gelinkt worden sind.
Wie sich herausstellt, haben jedoch alle einen Satz Servietten
vorzuweisen. Eigentlich will
auch keiner der Anwesenden so recht gewonnen haben, Karamasow wird
von Angelique als Sieger vorgeschlagen. Allerdings können das die
Abrafaxe mit Hilfe der Zeitung widerlegen. Ansatzweise wird der alte
Witz gebracht: "In der Isvestija steht nicht viel Prawda und umgekehrt."
Und woher dieser schwiemelige Abenteurerklüngel seine Servietten
hat, wird gleich klar.
Karamasow hat so nebenbei eine Schneiderei für Servietten.
Die Abrafaxe als Newbees durften natürlich nicht gewinnen.
Seine Lordschaft hat einen Rest Anständigkeit bewahrt und macht den
Vorschlag, die Faxe zum Trost wenigstens in den "Club der
Abenteurer" aufzunehmen. Aber der Anstandsrest erweist sich als
Kalkül, die Abrafaxe sollen mit dieser zweifelhaften Ehre gekauft
und ruhiggestellt werden. |
Unklar bleiben die Motive und die zwischenmenschlichen Beziehungen
der Abenteuerer-Seilschaft.
Aber die Faxe sind nicht so leicht übers Knubbelohr zu hauen, sie
entlarven gnadenlos die Betrüger der Reihe nach.
Lordschaft hat eine Tuchweberei, in Beautevilles Mieffabrik werden
die Tücher parfümeriert, Ribbeck hat seine Großmutter und zu guter
Letzt verliert auch Mario seine Loyalität und verzinkt Mobile.
Feller gibt seinen Schwindel freiwillig zu. Nun bleiben natürlich
nur noch die Abrafaxe als Sieger übrig.
Dümmlicherweise ist auch der vom Zaren gestiftete Preis - der
Diamant - verschwunden, keiner weiß wohin. Ja, wenn jetzt noch Diebe
im Club wären ...
Aber die Verlierer sind großzügig und geben ihr letztes. Neben
vielen virtuellen Geschenken ist auch Praktisches dabei: eine Dose
Bohnen vom Lord und Oma Ribbecks Birnenmarmelade.
Das beste Geschenk hat allerdings Karamasow auf der Pfanne - so eine
Art Überraschungs-Ei für echte Abenteurer. Er kennt den Einstieg zu
einem Geheimgang mit 150 Prozent Gewinngarantie.
Irgendwo dort unten
soll der berühmte Schatz Iwans des Großen vor sich hinschimmeln.
Unter Hochspannung seilen sich die Faxe ab ins unbekannte Universum. Sorgen macht mir
allerdings das Fehlen der Ratte.
Bis auf das zeichnerische Outfit
der dieses Mal besonders auffälligen Mischfaxe und die etwas
spartanisch anmutenden Bildhintergründe ist es
den Machern relativ gut gelungen, das große Rennen erfolgreich
zum Abschluss zu
bringen. Hätte nur ein bisschen mehr Jules Verne sein dürfen.
Allerdings scheint es, dass die
Heftanzahl pro "Serie" weiter abnimmt. |
|