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392 Die Verwandlung August 2008



Der Lastkahn der fröhlichen Steinsucher nähert sich Köln. Obwohl schon niemand mehr Fisch riechen kann, hat Califax durch Überfischung das Artensterben im Rhein-Main eingeleitet, heute wird dort kein Stör mehr gefangen. Aber Kapitän Califax-Ahab gibt nicht auf, er will auch den letzten seiner Art in den Tiegel bekommen. Durch seinen Gourmet-Starrsinn, bringt er Johanna ins Wasser und in Gefahr, denn die Gute hat das "Seepferdchen" noch nicht gemacht.
Diesmal erntet Abrax für die Rettung Johannas den Undank der Welt. Califax ist wieder der Gute und er schenkt ihr obendrein noch großzügig den Fisch.
Beim Passieren des Stadttores von Köln machen sie die Bekanntschaft mit drei Stück echt kölsche Jung und ihren Keulen.
Die Jugendkriminalität war auch seinerzeit hoch. Und weil Abrax sein Schwert auf dem Kahn vergessen hat, sieht's schlecht aus mit Notwehr. Califax, der Ritter des Kochlöffels, will lieber reden und macht auf Deeskalation. Johanna ist da schon ein wenig praktischer veranlagt. Mit ihrem Stör spielt sie ordentlich Vorder- und Rückhand. Den drei Rüpeln bleibt bei soviel Wehrhaftigkeit nur die Flucht.

Im Hafen ist der Schiffer gerade dabei, Abrax' Schwert günstig zu versilbern.
Abrax' Freude über das zurück gewonnene Teil währt nicht lange, der Wolfensteiner greift Abrax und Brabax am Schlafittchen.
Gleich darauf mischt sich der Rabenhorster ins Geschehen ein und
während sich beide Raufbolde mit ihren Messerchen übereinander hermachen, können Abrax und Brabax stiften gehen.
Dabei werden sie von den drei Herzblättchen erneut zum Duell gefordert. Die Schläge mit dem Fisch sind wohl schon vergessen.
Aber Abrax hat ja sein Schwert wieder. So verpasst er jedem der drei eine modische Tonsur. Drei auf einen Streich. Ja, Köln war schon dazumal ein gefährliches Pflaster.
Bruder Kloster-Pförtner ist die nächste Hürde. Mädchen haben eh keinen Zutritt und im übrigen wird postuliert, dass seitens Albertus kein Interesse an zweifelhaften Bekanntschaften besteht. Johanna ist wieder sehr nörgelig und ein freundlicher Mönch wird aufmerksam. Denn der Fisch weckt seine gebremsten Gelüste. Für einen Stör in Butter bricht er trotz größter Seelenpein schon einmal die Klostersitten und schmuggelt auch Mädchen per Lieferanteneingang in seine Zelle. Die Küche sieht eher einem Laboratorium ähnlich.
Während der Mönch den Fisch fachmännisch ausweidet, wird er ununterbrochen von Johanna belöffelt. Brabax hat schließlich den Einfall, es dem Mönch auf den Kopf zu zu sagen: Du musst Albertus sein! Wie üblich bei Brabax' Erleuchtungen kringelt sich die ganze Truppe vor Lachen.
Erst, als Mönch Antonius, den Unscheinbaren mit "Albertus" anspricht, geht man verschämt in sich. Aber der Große Albertus ist natürlich nicht nachtragend und über so plumpe Ignoranten erhaben. Dann wird erst mal ordentlich getafelt.

Als der Stör zur Neige geht, fängt Johanna wieder an, den armen Albertus Magnus mit ihrem Stein zu nerven. Bei der folgenden Fachdiskussion prahlt Abrax mit seinem Abendschulwissen.
Dann dürfen sich alle Albertus' neueste und beeindruckende Erfindung anschauen, basierend auf den purifizierten vier Elementen. Um Brabax in seinen Ansichten zu widerlegen wirft Albertus seine Maschine an. Und dann ...
Eine vermutlich doch etwas zu dominante Johanna hat bei den Faxen die Geschlechtsumwandlung initiiert und sich dabei selbst aufgelöst. Fraglich ist, was aus der armen Ratte geworden ist. Wurde sie auch johannafiziert?

Statt der Abrafaxe klopfen sich jetzt jedenfalls Anna, Branna und Canna den Staub aus ihren Kleidern. Die Maschine hat sich samt dem Labor ins ferne Nirwana verabschiedet.
 
Wie der Titel leicht vermuten lässt, die Handlung bestätigt es: ein extrem kafkaeskes Heft ist hier entstanden.
Quietschente aus Waldenfelds Burggraben, das Banner der Schwulen und Lesbinnen, e Flasch Kölsch, Heinzelmännchen zu Köln auf'm Klosterdach, Lolek und Bolek im Hafen, nicht zuletzt ein tiefgehender und hintergründiger Rattenmonolog.

Das Mosaik könnte jetzt unterm Titel "Die unglaubliche Reise der drei kleinen Tunten" weitergehen, oder so.
Na ja, und Milla Jovovich gefiele mir da als fünftes Element schon besser als Johanna, aber das ist vermutlich auch Geschmacksache.

Man darf gespannt sein, wie und wann und ob sich alles wieder in die normalen Bahnen zurück verlagert, oder auch nicht.

 

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