
Die Situation hat sich dramatös zugespitzt, besonders spitz ist der
Wolfensteiner drauf, der mit seinem Schnitzmesser dicht vor der
armen Johanna umherfuchtelt. Gerade im schönsten Massakrieren
begriffen, mischt sich Donar frech ein und fragt nach dem Weg in die
Mark Brandenburg. Der Mini-Ritter fliegt daraufhin in hohem Bogen
aus der Türe. Als Irmingard hört, dass auch die
potenzielle Rivalin Johanna im Spiel ist, verschafft sie sich
gewaltsam Zutritt zur Meuchelstube und wird selbst Anwärterin
auf eine Enthauptung. Bevor Wolfenstein zum gepflegten Doppelmoppel
schreiten kann, trifft ihn eine verschwitzte Holzpantine am
ungeschützten Haupte. Ein netter Versuch, blaue Augen stehen ihm
besser als rote. Es war des kleinen Kunz' Geschoss. Ein Wort gibt
das andere und ein Handgemenge zwischen Siedlern und Schergen
beginnt. Donars bunter Truppe - mit ihren vielfältigen Talenten -
gelingt es bald, die Oberhand zu gewinnen. Gegen den Herrn der
Fliegen hat Wolfis Palastgarde eh' keine Chance.
Nun kommt auch Donar wieder aus dem off, kann aber seine Irmingard
nicht mehr retten, denn der böse Graf reitet mit seinem Faustpfand
im Schwitzkasten aus dem Tor.
Im Tausch gegen Johanna will er sie jedoch wieder herausgeben. Auf
einem müden Brauereigaul nehmen Donar und Johanna die Verfolgung
auf. Als der Pferdeflüsterer in den zweiten Gang schaltet, blockiert
des Schinders Getriebe und die beiden Reitgäste fliegen vom Sitz.
Pech eben. Ein zufällig in der Gegend herumstehendes |
Schleuderbrett spielt dabei eine herausragende Rolle. Vorerst
schnellt Donar, durch Johannas Impuls beschleunigt, in den blauen
Himmel Hirschenthals.
Gleich einem Wirbelwinde mangelt der flüchtende Wolfensteiner die
unschuldigen Fichten am Wegesrain um. Aus der Gegenrichtung nähert
sich König Rudolf der Erste mit seinem getreuen Paladin, dem
Kanzler Reginald. Hoheit gedenkt, auf Burg Hirschenthal die Stunden
der Dunkelheit zu verbringen und gepflegt zu wegzehren.
Donar ist unterdes weiter am Aufsteigen, der Scheitel seiner fast
idealen Wurfparabel ist noch nicht erreicht. In dieser Höhe trifft
er auf sein Wappentier.
Als der Wolfensteiner den König wahrnimmt, versucht er erst einmal
zu katzbuckeln. Da man ihm aber Unregelmäßigkeiten mit der
Hirschenthaler Übernahme vorhält, und sich obendrein noch Irmingard
zu Ungunsten des Grafen einmischt, zeigt er wieder seine spezifische
Natur und reitet seinen König über den Haufen.
Irmingards Hilfeschrei wird erhört. Bei Ducki beginnt nun doch die
Erdanziehung zu wirken und das Ende der ballistischen Kurve naht.
Gerade, als der Graf seinen König Rudolf zu Staub zertreten will,
trifft ihn Donnerkeil Donar ins Genick. Der König ist gerettet,
nebenbei auch treusorgende Gattin Irmingard. Donar, der Engel, kam von fern, aber
nicht vom Stern.
Nun erreicht der Rest von Donars Truppe mit den Faxen und Johanna
den Tatort. Der König will Donar für die Lebensrettung fürstlich
belohnen. Ziemlich geizig für einen König - eine um ganze 5 Stufen
zu niedrigere Belohnungshöhe in der Hierarchieskala. Aber die Kasse
ist leer, so verspricht er Donar das Hirschenthaler Gefilde zum
Lehen. Aber da ist ja auch noch Johanna. Von ihr verlangt der König
Beweise. Das Medaillon ist nicht so recht überzeugend - bis die
frisch geliftete olle Amme Barbara die Echtheit der Klunker
bestätigt. Bei der Gelegenheit wird auch der Kanzler von der Amme
als früherer Gespiele lauer Sommernächte enttarnt. Das ist sogar dem
König Beweis genug, vermutlich kennt er seinen Pappenheimer. |
Die Hirschenthalerin ist somit wieder in Amt und Würden.
Leider muss der König von der Duckstein'schen an seine Dankespflicht
gegenüber Donar erinnert werden. Da ist Rudi ratlos, denn das
großzügig zur Verfügung gestellte königliche Schnupftuch wird von
Irmchen wegen übermäßigem Wert als unannehmbar klassifiziert. Sie
bittet ihn stattdessen lediglich um die schrottige Burg Wolfenstein.
So billig kommt auch der König nicht wieder zu einer Lebensrettung.
Also haut er Ritter Donar zum Grafen und übergibt ihm die Immobilie
Wolfenstein.
Der vormalige Wolfensteiner hat sich wieder erholt, er verströmt
einen Hauch von Depression. Nach diesem Akt will er dem König erst
recht ans Leder und er ruft seine Männer um Unterstützung an. Bloß
dumm, dass der Treueschwur nur für den aktuellen Herrn von
Wolfenstein gilt. Und der heißt jetzt Graf Donar. Die Loyalität der
grimmigen Gesellen schnappt sofort aufs neue Herrchen um. Nicht,
ohne den Alten noch mal zu piesacken. Die von Rudolf verhängte
Todesstrafe für den Frevler wird durch Johanna in lebenslänglich
abgemildert. Der Vollzug soll im Kerker der Burg Wolfenstein
erfolgen, da kriegt er wenigstens kein Heimweh.
Wegen Nachschubschwierigkeiten beim königlichen Tross steigt das
Prasdnik auf Wolfenstein, wo die Speisekammern wohlgefüllt mit
Delikatessen sind. Wolfi wird in seinem Verlies endgelagert, bei der
Gelegenheit entlässt man den einsitzenden Eberwirt. Donars Neubauern
erhalten die obsoleten Ländereien in der Mark, Kunz wird aufgrund
seiner revolutionären Verdienste als Vorarbeiter eingesetzt. Nach
dem Festmahl äußert Johanna ihren Verzicht auf Burg Hirschenthal,
sie will wieder nach Helfta. Trotz allem wird es in der Nacht noch
ganz lustig, die Getränke perlen recht ordentlich.
Der Bildwitz ist diesmal etwas spartanisch eingesetzt, nur ein
geständerter Weihnachtsbaum. Was den Liebhaber der gelben Paste
erfreut, die Geschichte des "Bautz'ner Senf" muss neu geschrieben
werden.
Die Spannung wächst, zumindest bezüglich der neuen Serie. |
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