
Der Bleistift führt in seinem Brief an den "lieben Freund" einen für
einen Lotterbuben äußerst galanten Strich.
Die Kutsche mit Brabax und Leibniz kämpft sich durch die vergüllten
Magistralen der französischen Metropole. Wer hier stürzt, kann sein
Testament machen. Herr Sekretär quengelt natürlich wieder, dass er
endlich nach London will, sich mit seinen Kameraden zu vereinen.
Leibniz hat besseres vor und will seinen persönlichen Außerirdischen
erneut jemandem vorstellen. Brabax befürchtet Schlimmstes.
In Marseille irrt Caran d'Ache am Pier nervös auf und ab. Er ist
bereit auszulaufen, seine frische Manpower sitzt bereits in den
Klötzern. Da kommt endlich der lang ersehnte berittene Bote,
vermutlich hat der "liebe Freund" geantwortet. Dem morschen Gaul des
Briefträgers entweicht der letzte Röchler. Für das schäbige
Trinkgeld des Herzogs gibt es wohl nicht mal auf dem Wühltisch ein
neues Pferd.
Endlich kann die Galeere ablegen. Sehr schnell wird die neue
Errungenschaft nicht sein, denn sie führt lediglich acht Paddel. Ein
unverbesserlicher Optimist, im Gallischen als ein "Troubadix"
verschrien, gibt seine lustigen Seemannslieder zum Besten, was von
den restlichen Ruderern nicht angemessen honoriert wird. Jetzt
erfährt auch der Kapitän das Ziel der Lustfahrt - es ist Bastia, die
Hochburg korsischer Schlawiner. Neben ihrer anstrengenden
Tätigkeit finden Abrax und Califax noch genügend Energie, sich verbal
über den verräterischen Brabax herzumachen. |
Zwei Tage später, bei abnehmendem Mond, ist Bastia ist erreicht. Der
Herzog befiehlt zu ankern und 3 Lampions aufzuhängen. Das bedeutet
ein Päuschen für die 16 Malocher an den Riemen. Es gibt leckere
Dreckfladen ohne Füllung. Bei Baldo und Abrax zeigt sich ein
leichter Anflug von Galgenhumor.
Auch von Korsika her schimmern drei Lichter, ein Segelboot nähert
sich der Galeere und legt an. Ein Schmuggler trägt einen zappelnden
Sack an Bord - die Ware, auf die der Herzog wartet. Dann wird der
Sack ausgeschüttet, es ist weder ein Wildschwein noch Jungfrau
Maria, sondern eine rothaarige Märchenbraut. Die 10 Gold-Louis sind
natürlich nur die Hälfte des ausgemachten Preises, dafür hat der
Schmuggler aber die Uhr des Herzogs in Zahlung genommen. Die kurze
Vorführung der Jungfrau aus dem Sack hat ausgereicht, Baldos Herz
unlöschbar zu entflammen.
Das nächste Ziel der Galeere ist Tunis. Der Herzog will dem dort
herrschenden Bey einen Geschäftsbesuch abstatten.
Nach weiteren zehn Tagen wird Tunis angelaufen. Der Herzog verlangt,
sich beim Bey avisieren zu lassen. Die Festungswachen schicken ihren
schnellsten Mann zum Boss. Eigens für seine Größe ist in der
Palasttüre eine Katzenklappe eingelassen. Das erspart unnötiges
Toröffnen. Ein weiterer Vorzug ist, dass sich der Wicht vor dem Bey
nicht allzu tief bücken muss. Der Bey lässt dem Herzog ausrichten,
sich zwei Stunden nach Sonnenuntergang im Palast einzufinden.
Noch ausreichend Zeit, des Herzogs Mitbringsel ein wenig zu pimpen.
Nachdem das Mädchen erfahren hat, dass sie dem Bey als Geschenk
dienen soll, schlüpft sie freiwillig in die Haremsfummel. Als sich Califax das Kondenswasser vom Pürzel
wischt, wird Abrax stutzig. Califax ist partiell so abgemagert, dass
er seine Handschelle verloren hat. Das könnte einen strategischen
Vorteil bringen.
Der Herzog verabschiedet sich mit seinem Präsent zur Audienz und
übergibt die Befehlsgewalt an den Kapitän. Sogar eine Sänfte für die
neue Tanzmaus steht bereit. Nun endlich kann man die Flucht angehen.
Den Generalschlüssel für die Armbänder vermutet man in des Herzogs
Kajüte, doch der Kapitän outet sich als Hüter des Teils. |
Nun muss Baldo improvisieren. Er setzt den Kapitän auf Bleistifts guten Cognac an. Man lässt dem Durstigen zunächst etwas
Muße, sich hinreichend zu dröhnen, dann schleicht ihm der
entfesselte Califax hinterher. Natürlich mit vollen Hosen. Trotzdem
gelingt es dem Dicken, den Kapitän an Deck zu locken. Alles weitere
ist mehr Glück als Verstand - der Cognaclutscher verliert sein
équilibre samt des begehrten Schlüssels. Kurz darauf sind die 16
Paddler und der Ersatzmann von der Auswechselbank wieder Herren
ihrer Extremitäten. Man könnte nun zwar mit der Galeere stiften
gehen, aber Baldo will unbedingt noch seine neue Flamme retten und
bittet um eine Stunde Auszeit.
Nach etwas "Katz und Maus" landen Baldo und die Faxe in der
BA-Kammer des Beys und verändern ihr Outfit der örtlichen Mode
entsprechend. Trotzdem werden sie erwischt, aber Califax gibt sich
in ungewohnter Pfiffigkeit als der Extraordinäre Rüstungsinspektor
des Sultans aus. Das schindet Eindruck.
Gute Gelegenheit für Abrax und Baldo, nach dem Mädchen zu forschen.
Inzwischen verrät der intrigante Caran d'Ache den französischen
Schiffsfahrplan des Mittelmeeres an den Feind. Sein Judaslohn fällt
allerdings auch geringer aus als erwünscht, beim Feilschen hat er im Bey
seinen Meister gefunden. Nachdem der geschäftliche Teil abgehakt
ist, geht's zum gemütlichen Part über.
Die neue Tänzerin erweist sich als etwas ungebärdig.
Da stürmen
Baldo und Brabax das titelgebende Serail. Der Trick mit dem
bevollmächtigten Dingsbums funktioniert nur bedingt.
Nötige Ablenkung naht durch einen dighaft anmutenden Ananasträger.
Im Schatten der Südfrucht gelingt es den beiden Rettern, mit ihrer
Beute übers Spalier zu entkommen.
Erst auf der Galeere angelangt, bemerken sie, dass sie Califax vergessen
haben.
Ein neu zu improvisierender Rettungsplan tut Not.
Es ist ein
recht spannendes und witziges Heft. Langsam beginnen sich
interessante Konturen für die weitere Geschichte abzuzeichnen.
Nicht nachlassen! |
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