
In Mr. Hookes Studierstübchen freunden sich gerade Brabax und Tommy
durch ein Mikroskop mit dem gemeinen Menschenfloh (pulex irritans)
an, als ein vornehmer Pinkel den Raum betritt. Hookes Bücklingen
nach zu urteilen, muss es ein hoher Würdenträger sein. Während
sich der Höfling Mr. Hookes Chronometer vorführen lässt und über
über die Silber- und Arsenkontamination seiner Zweitfrisur
schwadroniert, umschleimt ihn Tommy und klaut ihm versiert die Brieftasche.
Erst beim versuchten
Löhnen der siebzig Pfund an den "Uhrmacher" bemerkt er den Verlust. Hooke kennt seinen
Pappenheimer und Tommy windet sich aus der peinlichen Situation
heraus. Beiläufig erfährt Hooke, dass Robert Walpole beim Versuch,
die Königin zu varporisieren, derzeit im Tower deponiert ist und auf sein
Verfahren wartet. Dumm für Brabax,
denn ihm speziell galt sein Geheimauftrag der Kurfürstin Sophie. Wie jeder
gestandene Bombenleger hatte Walpole die Pulverfässer vorschriftsmäßig
mit seinem eigenen Siegel versehen.
Der Viscount will natürlich einen Stuart
auf dem Thron haben, Hooke hält es mehr mit der Gegenpartei, er hat
wohl zu oft in der Whigs-Bar gezecht. Auch Vlamell soll sich mit
seinem Stein in London herumtreiben. Unter dem bösen Omen, Walpole
betreffend, versucht Hooke, sich des Brabax' elegant zu entledigen und ihm
die Gastfreundschaft aufzukündigen. Seine Mission droht komplett zu
scheitern. Mit dem Versprechen, Walpole vor Gericht zu entlasten,
bekommt er von Hooke noch eine Galgenfrist von zwei Tagen. Brabax
bittet Tommy um Hilfe. |
Baldo, das legitime Surrogat des Herzogs, Abrax und Califax holpern in
einer
geborgte Kalesche gen Paris.
Ein örtlicher Wegelagerer versucht seine Nummer als blinder Bettler, der sich
gern mal überfahren lässt. Das klappt auch ganz gut und für einen Silberling will der Überrollte dem
Lenker Absolution erteilen. Baldo erkennt im falschen Invaliden einen gewissen
Pierre, dieser sieht in Baldo nur den Herzog und sucht schleunigst
das Weite. Aber gleich darauf wird er von Baldo wieder ans
Tageslicht gezerrt und lässt sich endlich überzeugen, seinem alten
Kumpan gegenüber zu stehen. Wie man hört, hat Baldo sogar einen Vater
- gar nicht weit entfernt.
Tommy ist mittlerweile vom simplen Beobachten kapitaler Flöhe zur
Erforschung von
Exkrementen der Musca domestica übergegangen. Abartiger geht's nun
wirklich nimmer. Brabax grübelt über der Rettung Walpoles und hat eine
Eingebung. Er muss unbedingt noch einmal in den Kit-Cat-Club, um
Hooke zu befragen.
Der sitzt gerade mit dem Chef der
Asservatenkammer - seines Zeichens Lordkanzler - beim Spiel der
Könige. Da man
im Club mit den Jakobiten nix am Hut hat, erhält Brabax die gnädige Erlaubnis, ein
Pulverfass nebst dem Originalsiegel zu begutachten. Aber nicht aus purem
Eigennutz, sondern wie in England üblich ist, im Rahmen einer Wette.
Falls es Brabax nicht gelingen sollte, Mr. Walpoles Unschuld zu
beweisen, muss er auf Miss Piggy durch London galoppieren. Oder eben vice
versa.
Während die Kutsche in Richtung Versailles humpelt, löchert Abrax
den stark verkniffenen Baldo bezüglich seines Vaters. Er wohnt in nur 2
Meilen Entfernung. Wahrscheinlich ist er lediglich der ehrliche Finder des
Bastkörbchens, in dem Baldo einst verklappt wurde.
In London bekommt Brabax die Lieferung mit den Beweismitteln gegen
Walpole. Sein Assistent Tommy setzt sich mit eigenen Aufgaben ab, so
bleibt alles an Brabax hängen. Mit einem Trick, der sich gleich
darauf fast bitter rächt, bringt Brabax den Kutscher ums
schwer verdiente Trinkgeld. Glücklicherweise entdeckt Hooke das
brennende Schwänzchen. |
Die Untersuchung bringt nichts Gutes: Siegel und Abdruck stimmen überein. Tommy rät Brabax, sich um den Inhalt der
Fass-Bombe zu kümmern. Statt
wie sich's gehört, weiß zu kokeln, sieht die Flamme blau aus. Während
Hooke verschiedenen Ingredienzien zu vergleichenden Versuchen
beisteuert, hat Tommy ein ominöses Schreiben fertig gestellt und
gesiegelt und er instruiert seine kleinkriminellen Kumpels für den
nächsten Tag. Die Versuche haben indes ergeben, dass Arsen für die
blaue Flamme verantwortlich ist. Unterm Mikroskop wird noch
Silberpulver entdeckt. Diese Indizien weisen nun eindeutig auf den Viscount Dillon als Attentäter hin.
Nächsten Tags ist Brabax als Sachverständiger im Old Bailey
vorgeladen. Brabax lässt sich vom Oberankläger nicht kirre machen
und führt sein Flammenexperiment vor. Danach weist er geschickt auf
Dillons Perücken-Pestizid hin.
Jener wird noch im Gericht als
Mitschuldiger verhaftet. Doch die Siegelgeschichte lässt sich damit nicht
entkräften. Oder doch?
Dem Lordkanzler wird soeben ein Schreiben
überbracht, das mit seinem persönlichen Siegel verkleistert ist.
Obwohl der legasthenische Inhalt dem Adressaten wenig schmeichelt,
Tommy sollte vielleicht einige Jahre Nachhilfe nehmen, sieht der Richter
ein, dass ein Siegel wenig beweiskräftig sein kann. Walpole ist nun
frei, Brabax erntet den Dank des Ex-Delinquenten und er ist auch bei Hooke
rehabilitiert. Beinahe wäre Brabax der Rache der alten Vettel aus
dem vorigen Heft anheim gefallen, die sich auch als stramme Jakobitin outet.
Da ist noch die Sache mit dem Schweine-Pacours. Obwohl Brabax nicht
darauf besteht, den Lordkanzler auf einem Paarhufer zu sehen, lässt
dieser sich nicht davon abbringen und macht sogar eine formidable Figur
auf dem Borstentier. Kein Wunder, er ist der größte Schweine-Versteher
von London.
Baldo ist nun doch auf dem Weg zu seinen Eltern.
Ganz nettes Heft, die Spannung bleibt erhalten. |
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