Der falsche Herzog hat mit seinem Tross das echte Schloss derer von Caran d'Ache erreicht.
Der ehemalige Finanzminister mahnt Baldo zur
Vorsicht, aber die Fettnäpfchen stehen äußerst dicht in der Gegend
herum. Seine ersten Versuche, den Herzog zu geben, gehen schon mal ins
Beinkleid. Baldos jovialer Umgangston mit dem Gesinde und das
Ansinnen, Rotwein zu trinken und gar zu spendieren, bringen ihm ein
weiteres Briefing mit
dem Finanzminister ein.
Noch jemand hat hinterm Busch das Benehmen
des Herzogs mit Befremden registriert - die höfische
Skandal-Emanze de la Tourette. Natürlich ist auch die Dienerschaft ob
der Wandlungen des Herzogs ziemlich verunsichert. Bevor der Minister
Baldo erneut die Leviten liest, schaltet er eine Spieluhr in den
Blaster-Modus. Eingedenk der Tatsache, dass alle Wände Ohren
haben. Probatum est. Der große Lauschangriff geht ins Leere. Jetzt
erfährt Baldo, dass der Herzog sowohl Dienerschaft als auch Rotwein hasst und
dass sich Baldo besonders vor der Comtesse vorsehen muss.
Um sich in
aller Ruhe auf die Versailler Gepflogenheiten vorzubereiten, macht der
neue Herzog erst einmal auf Krankenschein. Die Comtesse wird
von den unbestechlichen neuen Leibdienern abgewiesen - Diagnose
Puschelpest, das klappt immer. Unterdessen schleichen sich Baldo und
der Finanzminister täglich aus dem Schloss, um das Umfeld des
Versailler Adels zu observieren. Das geht am Besten im Kostüm der
Hof-Gärtnerei. Baldo bringt es zu herausragenden Ergebnissen in
der Kunst der Bux-Coiffeurie, sogar visionäre Objekte werden am
Wegesrand drapiert. |
Der Finanzminister erweist sich als unerbittlicher Pauker und
examiniert den armen Baldo bis aufs Blut. Aber es lohnt den Aufwand,
bald kennt Baldo alle Personen und die zugehörigen Machenschaften aus dem
ff. So wird ihm auch die Freude zuteil, am Zickenkrieg der Marquisen
Schund und Hochnase als stiller Beobachter zu partizipieren. Die
beiden hätten gute Casting-Chancen fürs Dschungelcamp. Der folgende
Wolkenbruch verwischt alle Standesunterschiede und das teure Mascara.
In Hannover gibt Leibnitz das Pferdchen für den hoffnungsvollen
Kurfürsten in spe. Warum lässt er sich auch auf Wetten mit dem
kleinen Stinktier ein.
Da es vom geheimen Gesandten Brabax bislang keinerlei
Rückmeldungen gibt, gelingt es der Kurfürstin, Leibniz vom wichtigen
Fontänenprojekt abzuziehen und auf die Reise nach London zu
schicken.
Dort kämpft man immer noch um die Besteigungsrechte des königlichen
Throns. Brabax hat zwar durch den Freispruch Walpoles einiges
erreicht, aber momentan muss er sich wohl Sorgen ums eigene Wohl
machen. Nachdem ihn Tom und Jerry gekidnappt hatten, wird er nun ins
Quartier okkulter Mächte verschleppt. Denn das abrupte Ende der Sitzung
mit Vlamell und das Leugnen der Kenntnisse über den Stein der Weisen
haben ihn in den Fokus der Sonderlinge gerückt.
In einem finsteren
Kellerverlies sollen ihm alle einschlägigen Kenntnisse entlockt
werden.
Nur der rothaarige Tommy kann ihm jetzt noch helfen.
Unter dem Vorwand, eine Nachricht für Brabax zu überbringen, wird er
von einem debilen Diener vorgelassen. Da die Mitteilung nur mündlich
vorhanden ist, darf sie Tommy ins Verlies röhren: "Than gnutter,
Baxarb! Ymmot? Ymott!" Warum die letzten beiden Worte eine gestellte
Frage beantworten, weiß wohl nur der Rufer. Zumindest klingt "Than
gnutter" very british. Klingt fast wie "How up do high knee!".
Tommy bekommt für die Botschaft einen Penny und darf sich
empfehlen. Die Kellerkinder rätseln indes über den Sinn der Worte.
Und Brabax wird peinlich befragt.
Besonderes Interesse am Geheimnis der ewigen Jugend hat die alte
Vettel, die immerhin von jemanden geheimnisvoll Mylady genannt wird. |
Bei ihr
scheint Jugend auch bitter nötig, aber hoffnungslos. Um den
renitenten Brabax zum Reden zu bringen, zieht sie das am meisten
gefürchtete
Folterwerkzeug aus dem Käscher - die Pfauenfeder des Grauens.
Auf Herzogs Schloss beginnt Baldo zu meutern. Er mag sich sein Hirn nicht
mehr mit den Abartigkeiten der Schaumkrone Frankreichs
verkleistern. Trotzdem fühlt er sich nun reif genug fürs
Hofleben.
Als erste Amtshandlung gibt er seinen Dienern die
Sicherheit zurück, den wahren Herzog vor sich zu haben. Sodann
bestellt er die Comtesse de la Tourette ein, die auch sogleich auf
der Matte steht. Zum Glück kann er schnell noch den Finanzminister als
Souffleur hinter dem Vorhang installieren. Califax nimmt seine neue
Profession als herzoglicher Vorkoster ausgesprochen ernst. Baldo
hat's immer noch nicht drauf, er wiederholt
seinen Rotweinfehler, was aber von der Comtesse seiner geistigen
Verwirrung zugute gehalten wird. Diesen günstigen Anfall von Demenz nutzt die Tourette schamlos aus, um dem Herzog ein Heiratsversprechen
abzupressen.
Die Pfauenfeder richtet bei Brabax keinerlei Schaden an, er reagiert äußerst
unsensibel.
Aber ein anderer Okkultist hat für diesen Fall schon
mal was vorbereitet, das "Wasser der Wahrheit". Um das Elixier zu
purifizieren, mussten sieben Dutzend alte Mohnsemmeln ihr Leben
lassen. Auch dieses Mittel perlt an Brabax ab, er schlummert
sanft ins Nirwana, ohne irgendein Geheimnis preiszugeben. Immerhin hat die
alte Scharteke ihre zweite Synapse in Betrieb genommen und die Nachricht
entschlüsselt: "Rettung naht". Eine reife Leistung, zumal Schrift
und Aussprache nicht mal konform sind.
Das macht den Entführern
jetzt aber Angst und sie beschließen, Brabax schnellstens und völlig
unauffällig verschwinden zu lassen.
Baldo hat die Nase nun gestrichen voll vom Gastspiel als Herzogs-Imitator. Aber die Fluchtwege
sind leider versperrt, obendrein gibt es da eine königliche
Vorladung.
Zeichnungen top, Story recht erträglich und spaßig. |
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