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421 Unter Schmugglern Januar 2011



Brabax hat sich unerlaubt von seinem Dienstherrn entfernt und hockt nun auf einem gecharterten Schmugglerkahn. Die pfiffigen Exil-Berliner, die zu faul zum Rudern sind, wollen unbedingt auf günstigen Rückenwind warten, um sich nach Frankreich blasen zu lassen. Brabax ist daher very bored.

Der frisch verkuppelte Herzog Baldo hat vom König den Auftrag erhalten, die englische Thronfolge  nach Versailler Vorstellungen zu türken. Baldo ist wegen seiner unglücklichen Liebesquerelen ziemlich angeschlagen. Califax möchte gerne das latent schlechte Gewissen erleichtern, aber Baldo versaut ihm mehrfach das nun freimütige Geständnis.
Sei's drum, irgendwann kriegen sie sich doch.
Vor der Abreise empfängt Baldo noch diplomatische Anordnungen des Königs, die er ungelesen in die Botanik verklappt. Abrax versucht ihn wieder aufzubauen, immerhin ist der Caran d'Ache sauber ruiniert worden und hat obendrein noch die alte Scharteke am Hals. In Le Havre angekommen, empfängt Baldo noch eine Bimbes-Schatulle mit 2000 Goldstücken und erfährt nebenbei, dass er als "Mr. Fletcher" nach England reist.

Das Schmugglerboot ist in stürmische See geraten, Brabax wird aus dem Schlaf gerissen.

Gerade rechtzeitig, denn auf der Gegenfahrbahn nähert sich ein anderes Schiff mit Abrax und Califax. Die Faxe erkennen sich gegenseitig und Brabax trachtet danach, schnell aufs andere Boot überzusetzen. Mit einem Bananensekt-Booster will er eine Leine hinüber schießen.
Klappt auch primstens, aber er hat es versäumt, das Ende des Strickes zu fixieren. Ein zweiter Versuch wird ihm nicht vergönnt. Abhilfe bringt ein anderer Schmuggler, der Brabax eine Rucksackrakete anbietet. Allerdings ist es damit nicht gut steuern. Brabax trifft punktgenau das Achter-Trampolin, fährt wieder zum Himmel auf und droht anschließend in die Kanalplörre zu plumpsen.
Califax springt hinein, Brabax zu retten. Und Abrax springt hinterher, Califax zu retten, der gesprungen war, um Brabax zu retten. Dann springt Baldo, um Abrax zu retten, der gesprungen war, um ... Und plötzlich taucht alles in der Finsternis ab.
Doch Brabax fliegt noch immer. Er landet in einem Ruderboot, genau vor Susannes Füßen. Das lässt stutzig werden. Die auftauchenden Haie könnte man ja noch für bare Münze nehmen, schließlich gibt's auch wieder Wölfe in Schland.
Kurz bevor das Boot abnippelt, wird es in den Schlund eines riesigen Wales eingeschlürft. Dann geht es durch den Malstrom hinab in den Orkus. Drunt im Tal ist es wieder ganz gemütlich, windstill und trocken. Allerlei gestrandetes Material liegt herum, vornan ein Mühlenschiff. Alles recht plausibel. Doch dann entdeckt man den Schiffsnamen in Spiegelschrift - und das macht wieder stutzig.
Hier unten herrscht tolle Begängnis. Nachdem sich die Faxe in die Arme gefallen sind, kollidieren auch Baldo und Susanne im Liebesrausch.
Ab jetzt macht alles bloß noch stutzig: sogar die alte Vettel und die Londoner Gang sind von der Partie. Da ist der Auftritt von King-Kong mehr oder weniger gesetzmäßig.

Nun begibt sich die ganze Mischpoke auf den Rückweg aus dem Walmagen (nicht zu verwechseln mit Gagarins zweitem Gärmagen!). Oben ist gerade geschlossen, doch nach einem Zungen-Bondage mit selber gestricktem Schal würgt der gequälte Meeressäuger seine blinden Passagiere wieder hervor. Zufällig liegt hier Käpt'n Ahabs Trantanker vor Anker, der die Walbrüchigen allesamt aufnimmt. Mit an Bord sind natürlich auch Leibniz und Newton. Das wundert überhaupt nicht mehr. Krönung der Narretei ist Califaxens Aufnahme in die Royal Society dank seiner Verdienste um die Entdeckung der Mehrfruchtmarmelade. Eine Ehre, die eigentlich dem Genossen Iwan Wladimirowitsch Mitschurin gebührt hätte. Als Krönung des Ganzen wird auch noch Don Ferrando aus dem Schiffsclown exorzismiert. Heidideldumm!

Das Schmugglerboot ist in stürmische See geraten, Brabax wird aus dem Schlaf gerissen. Gerade rechtzeitig, denn auf der Gegenfahrbahn nähert sich ein anderes Schiff mit Abrax und Califax. Leider nehmen sie einander überhaupt nicht wahr. Das war von vornherein klar, dass die Burschen ihr Rendezvous versemmeln.
 
Bravo! Ein nahezu irrwitziges Kammerspiel mit kafkaesker Grundlast, würdig eines 35. Jubiläums - oder wessen auch immer.
Und hier haben wir ihn endlich - den Beweis. Hegen hatte also doch recht. Die Abrafaxe sind Plagiate der Digedags. Wie sonst könnte Brabax im Traum unter absoluter Insider-Paranoia leiden. Etwa die Kenntnis von Fiascos Papageier. Und einige andere mutmaßliche Verweise ins Digedonium. Natürlich werden zur Verwirrung des Ganzen auch Sachen aus dem Abraversum repetiert.
Aber wir lassen uns da nicht in die Irre führen.

 

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