
Caran d'Aches neue Planstelle bei Hofe ist die eines Paddelpagen.
Er darf höhere Höflinge übern Gondelteich schippern. Gegenüber
seiner Zwangs-Angetrauten ist er weiterhin garstig, kann aber deren
verlockendes Angebot nicht ausschlagen. Angeblich hat sie den
Beweis, der dem Herzog wieder zu Amt, Würden und Besitztümern
verhelfen könnte. Dem Herzog schwant, so ein weiteres Problem lösen
zu können.
Die Abrafaxe stehen mit Susanne und Baldo vor dessen Heimatdorf.
Baldo ist zwar voller gemischter Gefühle bezüglich seines
mutmaßlichen Erzeugers, aber immerhin hat er ja von langer Hand
etwas vorbereitet.
Beim Empfang platzt seine Mutter gleich mit der Neuigkeit heraus,
dass die Schulden erlassen sind und obendrein reichlich Landbesitz
vom Himmel gefallen ist. Seinem zauseligen Alten scheint der
unverhoffte warme Regen aber noch mehr Verdruss zu bereiten. Als
Baldo seine Braut vorstellen will, macht Mutter die Läden dicht und
flüchtet sich in Hofarbeit. Das lässt Baldo cholerisch
werden - er tückscht. Susanne ist da reifer, sie weist ihren Macker
in die Schranken. Das regt wiederum Mütterchen beim Sensen auf und sie
springt ihrem Sohni bei. Die "feine Madam" soll sich gefälligst
raushalten, sie ist eh nix für ihren Jungen. Nun greift Susanne in
ihre Trickkiste und legt eine Kür beim Solo-Synchronsensen
hin, die gut elf Punkte bringt.
Damit hat sie die potenzielle Schwiegermutter überzeugt, doch in die
Landschaft zu passen. Califax jubiliert, dass dem großen Fressen nun
nichts mehr im Wege steht. |
Aber der Vater weiß es besser. Gefeiert, was auch immer,
wird erst, wenn die Ernte im Sack ist. Aus der Ferne nähern sich
schon die ersten Hochzeitsgäste, sämtlich Mitglieder und Sympathisanten der
alten Baldo-Gang. Die sind enttäuscht, dass es nicht sogleich
losgehen soll. Susanne und Abrax erklären ihnen Tom-Sawyer-mäßig, dass
ernten keine Arbeit sondern größter Spaß ist. Da kennt die
Vergnügungssucht keine Grenzen mehr. Binnen kurzer Zeit haben die
gelernten Tagediebe alles erledigt. Der Vater ist immer
noch sauer, außerdem will er seinen gepflegten Satz Hühner nicht an
die wildfremden
Hungerleider verfüttern. Da hilft nur das fröhliche Waidwerk. Abrax,
der alte Jäger, ist sofort dabei. Mutter holt auch gleich die
Bolzenschleuder aus dem Spind. Baldo darf aber nicht mit auf die
Pirsch, denn er muss endlich sein 10 Jahre altes Versprechen
einlösen, den Hühnerstall zu sanieren. Die Faxe werden's schon
richten.
In Versailles hat die Tourette durch einen Zuträger besagtes
Dokument besorgen lassen. Sofort erkennt Caran d'Ache anhand der Unterschrift
die Fälschung, die Baldo als Hochstapler entlarvt und auch die Tourette erledigen könnte. Doch die alte Intrigantin hat den Plan
schon durchschaut und pocht auf eine echte Vermählung.
Auf einer Waldeslichtung grast ein gar niedlich Bambi. Um es vor dem
Spieß zu bewahren, verbläst Califax vorfristig die Strecke. Trotz
militanter Gefräßigkeit hat er doch ein gutes Herz. Da wird Abrax
hinterrücks von einem monströsen Bummi gepackt. Der
Armbrustpfeil hat gerade mal Zahnstocherformat. Brabax tritt dem
Problem-Bären vors Schienbein und endet in der anderen Tatze. Califax
beweist zeitgemäße Zivilcourage und läuft laut krakeelend durchs
Gehölz. Ganz zufällig kommt der alte Knabe Yamato des Weges,
Susannes ehemaliger Coach. Als Japanel hat er natürlich ganz andere
Feinheiten auf der Pfanne. Mit Mr. Spocks Spezialgriff (vulcan nerve pinch)
-
leider reicht er nicht bis zum Nacken hinauf, braucht er auch nicht,
denn Bären haben den Punkt an der Hüfte - schickt er den armen
Bruno in den Bärenhimmel. Bären haben keine Lobby. Pfui, Califax! |
Caran d'Ache hält sein Wort und ehelicht die Comtesse, wenn auch
widerwillig. Die nun
echte Herzogin hat schon ein Treffen mit dem König arrangiert. Der
König steigt in des Herzogs Schaluppe und lässt sich die Urkunde
zeigen. Aber so blöd ist selbst der König nicht, die Güter wieder
herzugeben, also wird die Unterschrift als echt deklariert. Zufällig
flutscht das Dokument in den Teich. Das folgende Kentern nimmt der
König übel und er erklärt den Herzog zur persona non grata,
samt zugehöriger Verbannung aus Versailles.
Die Faxe haben mit dem Japanel ihren Petz ins Dorf gezerrt, auch auf
dem Hühnerstall ist alles im Lot. Und jetzt packt Vadder aus, dass
Baldo ein halbes Kuckucksei ist. Hortense, die Lose, wollte sich dem
alten Herzog nicht versagen. Doch Baldo ist nicht nachtragend und so
versöhnen sich Vater und falscher Sohn, oder umgekehrt?
Nach drei Tagen und drei Hochzeitsnächten wird Baldo eine noch
größere Freude zuteil. Sein Vater hat die alte verlauste
Mütze gerettet, die von nun an wieder seinen Brägen ziert.
Um die zukünftige Bestellung der Ländereien nachhaltig zu sichern, gründet
Baldo eine LPG Typ 2. Alle Landstreicher dürfen eintreten und
natürlich wird dort nicht gearbeitet, sondern nur gepflügt, gesät,
geerntet und so.
Anlässlich des Abendmahl wählt man Baldo einstimmig zum ersten
Kolchosvorsitzenden.
Bei der Durchsicht der
Schenkungsurkunde bemerkt Susanne, dass die Caran d'Aches als
Premium-Analphabeten stets mit 4 Kreuzen
unterzeichneten, Baldo brachte es leider nur auf drei. Brabax weiß da Abhilfe. Als Schriftkundiger
kritzelt er noch ein Kreuz dazu.
Die Welt ist wieder so was von heil. Der Rest bleibt im unklaren.
Immerhin zeigt der einschlägige Reiseblitz am Horizont an, dass man
es wieder mal getan hat.
Somit sind alle Rätsel gelöst. Porcellus hat sich vermutlich
abschütteln lassen.
Wo's hingeht, ist vollkommen wumpe. Die einen sagen so, und die
anderen nicht. Sicher ist nur, dass es wieder falsch wird. |
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