
Vor dem Wimmelburger Kloster im Mansfelder Land hat sich eine
riesige Menschenmenge, beseelt mit Frühlingsgefühlen, eingefunden. Tieferer
Sinn der Ansammlung ist es aber, einer Wunderheilung seiner Leiden
teilhaftig zu werden. Die Mönche versprechen dies mit einer silbernen
Glocke. Selbstredend nur gegen Vorkasse. Auch ein gewisser
Michael ist mit seinen Erziehungsberechtigten angetreten, um sich von
seiner pathologischen Krakelsucht heilen zu lassen - jedoch eher
unfreiwillig. Wie zur Bestätigung seines neurotischen Leidens,
zeichnet er sogleich eine Karikatur des geschäftstüchtigen
Finanz-Bruders Matthäus an die Klostermauer von St. Cyriakus. Das
riecht nach einem verdammt hoffnungslosen Fall. Den Eltern ist die
Heilung immerhin einen Goldgulden wert. Das sieche Volk beginnt
schon zu murren, da hebt das halbstündige Gebimmel an. Manch
einer sieht seinen Schmerz weichen, und auch Michael erklärt, die
Zeichenlust sei ihm gründlich vergangen. |
So zieht die Familie wieder nach Hause, wo sie schon von einer
großen Dürren und einem Maulwurf Buddelflink, dem kleinen Bruder,
begrüßt wird. Zum Zeichen
dafür, daß Michael jetzt als geheilt in die menschliche Gemeinschaft
entlassen werden kann, soll er
den Familien-Zossen im Stall füttern. Beim Kramen in den Taschen
nach einem Leckerli fürs liebe Hottehü bleibt ihm unglücklicherweise ein
Stück Holzkohle an den Fingern kleben. Nach einer Stunde eilt der
Vater in die Pferdegarage und erschrickt - die frisch getünchten Wände sind erneut
beschmiert. Michael kann einer Züchtigung nur durch Flucht entkommen, der Vater
sucht Trost in der Wirtschaft. Der zwanghafte Maler verkriecht sich im Bergwerk
seines Vaters, denn es ist Sonntag. Der Junge hat jedoch eine
krasse Stollenphobie, also nicht für Rosinenstollen. Trotzdem nimmt
er allen Mut zusammen. Ein plötzliches "Wuuussch" löscht ihm die
Funzel aus und
kurz darauf erscheinen ihm drei Bergmännlein samt Ratte. Beim ersten
Schreck wird ein
Querbalken seiner Rübe zum Verhängnis und er schlägt hin. Gut,
daß eines der Bergmännlein die passende Tinktur dabei hat.
Beim Betreten des
"Kupferadler" kommt Michaels Vater mit einem vornehmen Mann ins
Gespräch. Der Fremde bestellt Gänsebraten, der Vater ein Starkbier.
Die Wirtin muß des Drachstädters Klage über sich ergehen lassen, ein
ganzer Goldgulden ist futsch und der verwunschene Knabe noch immer nicht geheilt. Die
Wirtin nimmt Michael in Schutz, er hat ein vortreffliches Bild von
ihr angefertigt. |
Der Fremde erkennt ebenfalls eine Spur von Talent im Gemälde und stellt sich als
Meister Rothbusch vor, welcher die Mansfelder Grafenfamilie
porträtieren soll. Auch nicht gerade eine brotlose Kunst.
In der Kupfermine haben die Abrafaxe soeben erfahren, wann und wo
sie aufgeschlagen sind. Califax hat großherzig sein Tütü geopfert, um einen
Kopfverband anzufertigen. Michael erläutert den Faxen sein Dilemma.
Das Hauptproblem Michaels entdeckt aber Califax: Der Junge muß
unbedingt was essen - und zwar unverzüglich. So machen sie sich auf den
Weg zum Hofe der
Drachstädter. Der kleine Caspar sieht sie schon kommen und meldet
es der erfreuten Mutter, die den Heimkehrer ordentlich knuddelt.
Dankbar lädt sie die Faxe zu einem Fuder Gänsepastete ein. Da kann
sogar Califax nicht ablehnen. Mitten im Gelage meldet Caspar die
Rückkehr des Vaters. Doch Michael ist die Flucht versperrt, in der
Tür steht der Vater mit seiner neuen Bekanntschaft. Rothbusch
empfiehlt, den Knaben bei Lucas Cranach ausbilden zu lassen. Und der
lebt im fernen Wittenberg, was der Mama wie Weitfortistan erscheint.
Außerdem hat man kein Lehrgeld übrig und Michael soll ohnehin der
Minen-Erbe werden. Da fallen aller Blicke auf Caspar, den manischen Schaufler.
Somit wäre das auch geklärt. Da sich obendrein noch die Abrafaxe als
Begleiter anbieten, gibt es keine Bedenken mehr. Am nächsten Morgen
brechen die Faxe mit Michael in Richtung Wittenberg auf. |