
Bereits zwei Tage haben die Abrafaxe ihre Wanderschaft mit
Michael unbeschadet überstanden. Beim aktuellen Picknick am
Wegesrand krakelt Michael auf einen Lappen Birkenrinde den
Califax'schen Madenkopf. Das erzürnt diesen ungemein, obgleich die
Darstellung sehr realistisch ist. Eine Diskussion erübrigt sich,
denn aus der Ferne naht unter Kriegsgeschrei der freundliche Müller aus Wolfen mit seinen
beiden Gehilfen. Er ist der letztnächtliche Quartiervater, der
Michaels künstlerischen Segnungen ausgesetzt war. Mit knapper Not
und der Hilfe eines Fährmanns entkommen die vier aufs Wasser. Der
Schiffer rät ihnen beim Abschied, nach Jeßnitz zu pilgern, dort
könne man seinen teuflischen Taten abschwören. Auf der Landstraße
treffen sie auf eine pannige Kutsche. Michael könnte sie sogleich
bemalen, er beherrscht sich aber und hilft dem Chauffeur beim
Aufbocken der Kalesche. Das edle Fräulein Katharina von
Krahwinckel läßt Michael zur Salzstange erstarren, so geblendet ist
er von ihrer Grazie. |
Der Kutscher macht sich auf zum Stellmacher in Jeßnitz, Käthchen
will daselbst im Wirtshaus "Zum tanzenden Aal" eine Erfrischung zu
sich nehmen. Die Faxe müssen mit Michael leider in die Gegenrichtung
nach Wittenberg. Da es bei Michael gehörig gefunkt hat, zieht er
Califax mit dem Thema "Wirtshaus" auf seine Seite. Deshalb gehts
jetzt über Jeßnitz nach Wittenberg - zum Ärger von Abrax und Brabax.
Unterwegs werden sie vom gewagten Fahrstil eines
Jungaristokraten von der Straße gefegt.
Auf dem Markt von
Jeßnitz hat der selbsternannte "Seelenretter" Johann Teztel
seine Schmierenkomödie samt Fegefeuer aufgebaut und überzeugt gerade das Volk
von ihren Erbsünden. Katharina und die Faxe erreichen soeben den
Marktplatz. Auf der Bühne gehts lustig zur Sache. Drei lausige
Amateure
geben zwei Teufel und einen Sünder, welcher zu erlösen ist. Tetzel präsentiert die Rettung: einen Ablaßbrief des
Papstes. So einfach ist das. Der Sündenkatalog enthält die
einschlägigen Preise. Sogar fette Rabatte sind drin. Die
Wohlhabenderen kaufen schon mal auf Vorrat, man weiß ja nie. Michael
hat ein gutes Herz und bezahlt für ein verängstigtes Mädchen einen
halben Gulden. Das sorgt auch für Reputation bei Katharina. Für die
gute Tat werden Michael und die Abrafaxe in den "Aal" eingeladen.
Während sie auf die Knödelplatte warten, betritt Adrian von Schwarzenburg, der
Straßenrowdie, die Wirtschaft. Kurz darauf marschiert Tetzel mit
Truppe und Schatulle ein. Beim Mampfen beichtet Katharina, daß
sie unfreiwillig auf dem Weg ins Kloster Helfta ist. |
Als sie beim Hinausgehen die Zeche zahlt, wird sie von Hetzels
Mannen angemacht. Armlänge reicht nicht immer. Michael schreitet tapfer
ein, hat aber zu wenig Druck auf dem Kessel. Er landet oben am
Kronleuchter. Nun müssen die Abrafaxe ran, die können das besser.
Derweil entweichen Michael und Katharina aus der Kneipe, die Faxe
folgen nach. Schnell wird noch ein Waschzuber vor die Tür gezergelt.
Kutscher Joachim kommt mit dem reparierten Rad angetrudelt und bald
ist die Kutsche wieder verkehrssicher. Die zwei Jungverliebten zelebrieren
ihre Trennung. Michael möchte Katharina nicht alleine reisen lassen,
aber er muß leider nach Wittenberg. Abrax weiß Rat, er wird den
Michel machen und mit
nach Helfta fahren. Dann geht man getrennte Wege.
Unterdessen haben sich Tetzel und seine Kumpane aus dem "Aal"
befreit und dabei die schöneTür geschrottet. Als Entschädigung
bekommt der Wirt 50 Prozent Nachlaß auf den Ablaß. Auch der
Schwarzenburger Sproß kauft sich einen Brief, den er auf 25 Gulden
hochgehandelt hat. Noblesse oblige.
Brabax, Califax und
Michael erreichen in der Dämmerung das Rittergut Radis und bekommen
hier Rübensuppe an Heu. Als die Magd sie morgens weckt, hat Micheal
schon wieder seines Amtes gewaltet. Die Stallwand ist mit
Katharina-Studien bemalt. Diesmal gibts keine Schelte, denn die alte
Magd sieht sich gut getroffen. Zur Belohnung gibts einen extra
Verpflegungsbeutel auf den Weg. |