
Im winterlichen Wittenberg vergnügt sich das Volk auf dem
erstarrten Stadtgraben bei ausgelassener Schlitterei.
Wären da nicht die drei Studiosi Adrian, Ernst und Wolfgang, die
vermittels rüpelhafter Umgangsformen die Schlittschuhläufer gehörig
aufmischen. Auch Christine wird vom Schwarzburger umgemangelt.
Derweil sind ja im Neuhelftaer Kloster zwei Außerfaxische
aufgetaucht, die nicht nur den frommen Schwestern ein Dorn im Auge
sind, autsch. Seit sie in Katharinas Schreibstube aus dem Schrank
fielen, herrscht eitel Unfrieden im Nonnen-Stadl. Nur Katharina
versteht sich mit den beiden Dämoninnen recht gut. Unter ihrer
Mithilfe
gelingt es Katharina, einen Brief an Michael aus dem Kloster zu
schmuggeln.
Auch die Cranachschen Lehrjungen sind unterdessen mit
ihren Kufen auf dem Stadtgraben angetreten. Unvermeidlicherweise
kommt es wieder zu Streitigkeiten. Da nun nicht mehr gehauen und gestöchelt werden
darf, sollen die Zwistigkeiten ausnahmsweise in einem sportlichen Wettkampf entschieden
werden. |
Weil die Maler nicht als schwuppige Jammerlappen erscheinen wollen,
lassen sie sich leichtfertig herausfordern. Karl hat wohl zwei linke
Beine und steht nicht zur Verfügung. Das Los bleibt somit an Michael, Abrax und Califax kleben.
Califax mit seinem niedrigen Schwerpunkt macht eine gute Figur. Trotzdem haben die drei keine allzugroßen Hoffnungen
auf einen Sieg.
Der vom Erzbischof ausgesandte Denunziant hat Rom
schon erreicht und trifft beim Papst Leo ein. Dieser hofft auf gute
Nachrichten bezüglich der Ablaßgeschäfte, muß aber leidvoll
erfahren, daß das Ansinnen ein anderes ist. Zwar reagiert er etwas
angefressen ob des Mönchleins Störfeuers gegen sein Geschäftsmodell,
aber er gibt den Ball souverän an den Erzbischof zurück. In
derartige Knappenholzereien mag er sich nicht einmischen. Den Boten
schickt er sogleich retour- nix mit Überwintern im sonnigen Süden.
Katharinas Briefbote begegnet unterwegs einem Wanderer, der nach
Wittenberg will und übergibt ihm den Brief zur weiteren Zustellung
und mit Aussicht auf ein ordentliches Trinkgeld. Aber der Wanderer wird von
Räubern aufgebracht, die zufällig unter dem Befehl der dritten
Außerfaxischen stehen. Die will aber nur erfahren, ob er auf gewisse
Caramellen getroffen ist und sie läßt ihn ungeschoren weiterziehen.
Da das
Schlittschuhrennen keinen besonderen Regeln unterworfen ist, steuert
Brabax die Idee eines Raketenantriebs bei. Zu dem Zwecke gibt Brabax den
Egon und Abrax den Benny. Für Califax bleibt somit nur der Kjeld.
Karl besorgt das Ofenrohr, Califax die drei Komponenten nach dem
exakt angegebenen Mischungsverhältnis. |
Dieser Geheimtipp hat vor knapp 60 Jahren schon einmal zu
Mißverständnissen mit der Nomenklatura geführt. Also Vorsicht beim Nachmachen! Ein erster Probelauf mit der Düsentube erweist sich als
vielversprechend, auch wenn die knöchernen Kufen sich auf dem
Parcours aufgelöst
haben. Hier weiß Karl Abhilfe, denn Christines Bruder ist Schmied. Keiner
hat jedoch bemerkt, daß ein einsamer Student alles beobachtet hat.
Dann ist der große Tag des Rennens da, ganz Wittenberg steht unter
Hochspannung.
Michael ist entsetzt, irgendwer hat sein Triebwerk okkupiert.
Wenigstens sind die Stahlkufen beschafft. Brabax entwickelt einen
Plan B. Als alter Ossi kennt er den pfiffigen Trick mit den angewärmten Kufen.
Während die Cranachschen Läufer ihre Rennsemmeln ein wenig erhitzen. bekommt
Adrian den Brief an Michael in die Finger, den er beim Start als
mentale Waffe gegen den Mitbewerber einsetzt. Bevor dieser sich gesammelt
hat, sind Adrian und Ernst schon weit weg. Califax ist Dritter, was
Wolfgang grämt. So zündet dieser den geklauten Booster, ohne
allerdings die gängigen Betriebsvorschriften zu kennen. Souverän bügelt er seine
beiden Mannschaftsmitglieder in den Schnee. Michael, der aufgeholt
hat, zieht gnadenlos vorbei und macht das Rennen. Er fordert seinen
Brief von Adrian ein, der landet jedoch ungelesen in einem Feuerkorb. Michael
hat sich entschieden, Katharina aus dem Kloster zu befreien und
Abrax will ihm dabei helfen. Das hat schon wieder was von Tom, Huck und
Jim. |