
Der Schlittschuhwinter ist längst vorbei. Jetzt regiert
Gevatter Frühling und Luther kommt mit Brabax soeben aus Heidelberg
zurück. Daselbst mußte Luther vor seinem Orden Rechenschaft ablegen.
Bei dieser Gelegenheit hat er an der dortigen Universität gleich ein
wenig Agitation für sein Programm betrieben. Weil Luthers Innereien
starke Hungergeräusche artikulieren, nimmt Spalatin die beiden mit
an Cranachs Tafel. Zuvor werden sie von Califax und den beiden
kleinen Cranachs herzlich begrüßt.
Abrax und die zwei
Malerburschen Karl und Michael haben den Auftrag, bei Christines
Vater, dem Kaufmann Ullrich Reiche, eine Tonne Wein für den
Cranachschen Tresen abzuholen. Dem Krämer ist zu Ohren gekommen, daß
Karl spezielles Interesse an seiner Tochter Christine an den tag
legt. Er gibt Karl die Hausaufgabe, bei entsprechend ernsten Absichten seine
wirtschaftliche Eignung nachzuweisen. Auf dem Heimweg fängt Karl
an, gar fürchterlich zu lamentieren und zofft sich auch noch mit
Michael, der an einer ähnlich unglücklichen Beziehung laboriert. |
Dabei schütten sie die Karre um und das Weinfaß kollert in den
nahen Stadtgraben. Peinlicherweise kommen gerade die drei garstigen
Studenten vorbeigeschlendert und machen sich über die Maler
ihrerseits naß, jedoch vor Lachen. Aber Karl hat eine Idee, wie
er an Geld und somit an Christine kommen könnte. Sein Vater
unterhält bei Jüterbog einen eigenen Weinberg und das Endprodukt
will Karl als Existenzgründer
verticken. Besser als Cranachs Plörre ist er allemal. Dumm ist bloß,
daß in Wittenberg nur sächsischer Wein kredenzt werden darf und der
Meister sicher keine Konkurrenz vom eigenen Gesellen dulden wird.
Zurück auf Cranachs Hof macht sich Karl sogleich anheischig, den
Chef um mehr Löhnung und eine Heiratserlaubnis zu bitten. Cranach
rastet ob dieser Anmaßung aus und verhängt Kompottverbot. Auf dem
abendlichen Nachtlager beratschlagt die Belegschaft , was zu tun
sei. Hannes hat die gute Idee, den unsächsischen Wein auf dem
Friedhof zu verhökern, da dies als exterritoriales Gebiet nicht
unter der Herrschaft des Fürsten stände. Da Karl am nächsten
Morgen vom Meister schikaniert wird, beschließt er, doch seinen
Weinplan auszuführen und schreibt an seinen Vater. Der ist von
Sohnemanns Plan begeistert und freut sich schon, nach Wittenberg
liefern zu dürfen. In der Küche steht die Aufgabe, die
Abwasch-Lorke im Stadtbach zu verklappen. Das sollte man heut mal
versuchen. Natürlich geht Cranachs Befehl an Karl, er ist sowas von
nachtragend. Abrax hilft ihm beim Kübeltransport. Karl bibbert vor
der Aufdeckung seines Weinhandels und hofft, der Vater würde
nicht... Aber zu spät - schon naht ein Kutscher mit der Lieferung
für einen gewissen Karl Konstermann. |
Um Zeit zu gewinnen, lenken Abrax und die hinzugekommene
Christine geistesgegenwärtig den Spediteur zum Kaufmann Reiche um.
Karl und Abrax inspizieren schon mal ihren künftigen Handelsplatz,
den Gottesacker der Stadtkirche. Der ist relativ gut besucht. Die
drei Studenten klopfen auf einem Grabstein einen Skat mit Fünfen und
ein verdächtiger Typ führt hier ein Ferkel Gassi. Während zwei
Steuerhinterzieher das Schweinchen transferieren, macht sich Karl an
die Studenten ran und bietet ihnen ein Faß des guten Jüterboger
Tropfens an. Um die immensen Spielschulden erlassen zu bekommen, muß
Ernst den Vorkoster geben. Er kommt zum Schluß, das sei ein
einwandfreies Stöffchen. Dafür wird von Adrian sogar ordentlich
Kohle abgedrückt. Leider bekommen die Studenten Karls Frohlocken
mit, der sich nun bezüglich Chrstine auf der Siegerstraße wähnt.
Bald wird er wieder zum Friedhof bestellt. Natürlich sind es die
Studiosi, die ihn nun erpressen, ihm beim Meister zu verpetzen. Karl
bleibt nur, sich mit einem Verlustgeschäft anzufreunden, das ihn
noch tiefer in die Grütze reitet. In seiner Pein stürzt er der
Meisterin ins Dekolleté und beichtet ihr reumütig
seine Verfehlungen. Die Studenten bekommen von der Cranachschen
ordentlich die Leviten gelesen. Zuhause nimmt die Hausherrin
ihren Gemahl beiseite, um Wichtiges zu erörtern. Karl schlottern
unterdes die Knie. Es gibt jedoch Entwarnung, denn Cranach versteht
nun, daß es nur aus Liebe geschah. Er will bei Christines Vater für
Karl bürgen und nimmt obendrein noch Karls
Traubensaft in Kommission. |