
Neben munter fortschreitender Caramellisierung des Mosaik wird auch
noch titelmäßige Blasphemie betrieben. Gerade in einer Ära wie
dieser, wo man sich an der Ritterregel "Und sind die Zeiten noch so
trübe, hell strahlt am Helm die Runkelrübe." erbauen könnte,
wird besungene Hackfrucht von Abrax' Klepper schnöde abgeknuspert.
In Augsburg steht der Reichstag in den Startlöchern, der Kaiser
hat hierzu seine sieben Reichsfürsten einbestellt. Die ganze Bambule
soll auch kulturell aufgelockert werden mit den beliebten
Ritterturnieren. Friedrich hat allerdings Sorge, daß seine in
Wittenberg bestellte Rüstung zu spät eintrifft und er dann nicht
mithampeln könnte.
In Wittenberg hat auch Meister Ehring
Sorgen, den fertig bereits geklempnerten Blechanzug sicher nach
Augsburg zu expedieren. Die Cranachsche hat die gute Idee, Abrax
damit zu beauftragen, der schon vor Freude aufheult. Brabax und
Luther können noch nicht mitreisen, da Luther noch an seiner
Verteidigungsschrift herumschnitzt. |
Also muß Abrax alleine losstiefeln, allerdings mit der nachdrücklichen
Empfehlung, pünktlich zu sein. Sogar seinen Degen bekommt er von
Cranach vorübergehend ausgehändigt. Beim Durchqueren des Schwarzen Walds wird der
Bote von einer polizeibekannten Epigonin bedroht. Die ihr
unterstellten Mannen sind jedoch ungehorsam, da sie mit Abrax
bereits befreundet waren. So darf er mit seinem Wertstück
unbehelligt weiterziehen.
Am Mittagstisch bei den Cranachs
gehts rund. Die beiden Jungspunde bringen ihre Mutter dezent zur
Verzweiflung und der total übernächtigte Luther scheint auch nicht ganz
sauber in der Plinse. Califaxens Beruhigungstee sediert auf der
Stelle die drei verwirrten Delinquenten.
Vor Abrax baut sich
eine weitere Schwierigkeit auf, eine nicht eben vertrauenserweckende
Hängebrücke über die Saale. Sein Reitpferd schaffts ohne Passagier,
aber der Lastgaul schmiert ab. Ein aufgetauchtes Mädchen hilft
Abrax bei der Rettung von Pferd und Rüstung. Als Gegenleistung
installiert Abrax eine stabile Holzbrücke. Nun heißt es, sich zu
sputen. Gesagt, getan. Schon nach einer Woche trifft er am Donauufer ein.
Abrax mietet sich für die Nacht mit Rüstung und Pferden in einem
Wirtshaus ein. In der Absteige trainiert laut dem Wirt schon ein
mutmaßlicher Ritter auf dem Hof. Natürlich ist es Adrian. Abrax schimpft
dessen Rüstung eine Rostlaube und erntet Spott. Im Gegenzug prahlt
er mit dem Helm der kurfürstlichen Rüstung. Adrian will das gute Stück an
sich bringen, wird beim nächtlichen Versuch allerdings vom Gastwirt
zu Boden gestreckt. |
Am Morgen setzt Abrax über den Fluß und Adrian verfolgt ihn.
In Augsburg versucht Abrax erfolglos, sich zum Kurfürsten durchzufragen,
trifft aber glücklicherweise auf Spalatin. Dieser lotst ihn zur
Unterkunft seines Herrn. Nun weiß auch Adrian, wo er wieder
zuschlagen muß.
Kurfürst Friedrich hat noch immer Hummeln
wegen seiner Rüstung, jedoch Spalatin bringt ihm frohe Botschaft.
Die erste Anprobe führt zur Verzückung und Abrax darf zum Lohne
wählen zwischen dem Amt des Hofnarren und einer wertvollen
Gedenkmedaille des Erzbischofs. Abrax fällt die Entscheidung nicht
leicht. Hanfried, des Kurfürsten Neffe, zeigt als Sammler von
Orden und Ehrenzeichen gesteigertes Interesse an der Medaille und
bietet Abrax als Tauschobjekt seinen Platz im Turnier nebst
notwendiger Rüstung an. Das kann Abrax schlecht abschlagen.
Adrian begeht, zwar inkognito, den Lapsus, dem probelaufenden
Kurfürsten als vermeintlichem Abrax die Rüstung abnehmen zu wollen.
Das geht in die Hose. Hanfrieds Rüstung und Schild werden zur
Tarnung weiß getüncht, denn Abrax will als der "Weiße Ritter" auf
die Bahn gehen.
Unterdessen sitzen Kaiser Maximilian, der
Erzbischof und Kardinal Cajetan im Palast des Pfeffersacks Jakob
Fugger und erörtern, was zum Wohle des Ablaßhandels zu tun nötig
wäre.
In Wittenberg hat Luther sein Pamphlet beendet und er
zieht nun per pedes zusammen mit Brabax gen Augsburg. |