
Während der arme Luther, seiner flatulenten Unpäßlichkeit wegen,
wieder einmal die Nacht auf dem Abtritt verbringt, hat Katharina
Califax bereits den Küchendienst stibitzt und die Frühstückstafel
aufgebaut.
Auch Adrian ist frühmorgens schon recht aktiv und
arbeitet an seiner Ernennung zum Kaiser. Die notwendige königliche
Blutgruppe vermeint er von seinem Ahn Günther geerbt zu haben. Um die
sieben stimmgewaltigen Kurfürsten für sich einzunehmen, erfindet er
die ersten Parteispenden. Leider fehlt ihm noch die entsprechende
Solvenz. Der Kaufmann Reiche soll ihm den nötigen Kredit geben.
Nach dem reichhaltigen Frühstück bei den Cranachs werden die
nötigen Aufgaben verteilt. Brabax verdrückt sich zu Luther, der
noch vom nächtlichen Geschäft geschwächt ist. Obendrein hat er auch
Ärger mit seinem alten Widersacher Eck. Brabax bekommt wiedermal
einen Botengang aufs Auge gedrückt. |
Adrian hat sich bei Reiche wegen der 50 Gulden bis über die Ohren
verschuldet. Vermeintlich gut angelegts Geld. Als erster soll
Friedrich bestochen werden. Auf dem Weg zu Spalatin treffen die drei
Studiosi auf Brabax und kegeln ihn die Treppe hinab. Ohne große
Probleme kann Adrian bis zum Kurfürsten vordringen, der soeben mit
Spalatin disputiert. Es dauert eine Weile, bis der Herzog Adrians
Ansinnen begriffen hat. Die sieben Gulden werden bereitwillig
eingesackt, aber der Friedrich fordert noch einen Gefallen ein.
Kurze Zeit später vertraut Adrian seinen Kumpanen an, daß er als
Vertrauensbeweis sogar den kurfürstlichen Buckel schubbern durfte.
Alles scheint gut zu laufen, so glaubt Adrian wenigstens. Spalatin
sieht das etwas anders und hätte gern Näheres über den königlichen
Vorfahren in Erfahrung gebracht. Brabax bietet sich an, auf der
Rudolstädter Heidecksburg Ermittlungen vorzunehmen. Der dortige
Bücherwurm bietet ihm seine volle Unterstützung an.
Adrian
läßt sich als zukünftiger Kaiser von zwei Sänftenknechten durch
Wittenberg schaukeln. Die normalen Leute sind darob reichlich amüsiert.
Michael hat seine Katharina soeben zu den Cranach-Stuben geleitet,
als Adrian hoch zu Stuhle auftaucht. Den "Cranachknecht" kontert
Michael souverän mit "Plattfuß und Schneckenpost".
Brabax hat
derweil seine Studien über Adrians Vorfahren beendet und reist auf
einem Wägelchen nach Wittenberg zurück. Hier trifft er auf einen
grüngesichtigen Luther. |
Die angebotene Vertretung einer Vorlesung nimmt er begeistert an
und er bringt den kränklichen Mönch in Califaxens Obhut. Dieser hat
wohl dem Rosmarin abgeschworen und praktiziert nun mit Rizinus. Das
wird die Rohre schon putzen. Brabax bereitet seine Vorlesung über
die Schwarzenberger Ahnengeschichte vor. Vermittels Anschlagzettel
macht er das Thema seiner Vorlesung in der Stadt bekannt. Noch meint
ein jeder, Luther hielte die Veranstaltung ab. Als dann Brabax vor
dem Auditorium aufschlägt, ist die Überraschung groß. König Günthers
Geschichte erweist sich indessen als wenig ruhmreich. Im Prinzip hat
er sich lediglich zum Obst gemacht. Adrian tobt vor Wut, das
Publikum vor Vergnügen. Damit ist das Thema "Kaiser Adrian" wohl
endgültig gegessen. In seinem Weltschmerz läuft Adrian geradewegs in
Cranachs Weinstube, um sich die Kante zu geben. Dummerweise entdeckt er
hier Katharina und will die entflohene Nonne denunzieren. Die
Cranachsche befördert den renitenten Kaiseranwärter mit einem
Fußtritt vor die Tür. Nun muß Katharina erst mal abtauchen. Cranach
rastet bei der Geschichte wie immer aus, läßt sich aber besänftigen
und will Michael in drei Monaten zum Meister schlagen. Adrian
versucht noch kurz, seine Kumpels zu mobilisieren, jedoch gibt ein
Herold bekannt, daß der Habsburger Karl als neuer Kaiser berufen
wurde. Adrian bekommt eine wunderbare Depression. Nun bleibt nur
noch die schamhafte Rückkehr auf die väterliche Burg. |