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504 Junker Jörg jagt keine Hasen Dezember 2017

Mosaik 504

Der Wartburg-Vogt samt seinem Diener Kilian und ein gewisser Junker Jörg vergnügen sich beim lustigen Waidwerk. Na ja, nicht alle. Die Tiere findens einfach doof und der Junker stellt sich ziemlich unbedarft an. Dieser von ihm schlecht beherrschbarer Gaul wirft ihn in einen Waldsee. Der tropfnasse Pechvogel hofft nun, daß es das war mit der Pirsch.
Aber weit gefehlt. Nachdem er leidlich luftgetrocknet ist und seine vertrackten neumodischen Beinkleider bezwungen hat, soll die Hatz weitergehen.
Die vier bunten Hunde haben einen Hasen ins Fangnetz getrieben, der nun schlechte Karten hat. Doch der barmherzige Jörg rettet ihn vor den Tölen. Die beiden Beizgenossen finden das zumindest merkwürdig. Wenigstens Abrax hat ein paar Fasanen erwischt, das Abendessen ist also gerettet.

Als Abrax am Dorfbrunnen seinen Problem-Esel tränkt, zwingt ihm ein Fremder ein Gespräch auf. Der Landsknecht namens Deybelstein befragt Abrax nach dem Verbleib von Luther und bietet ihm Gold für zweckdienliche Hinweise.

Deybelstein harrt im Erfolgsfalle eine erkleckliche Belohnung für Luther, in welchem Zustand auch immer er ihn vorweisen kann. Da ist er bei Abrax aber an der falschen Adresse. Auch andere Leute hat Deybelstein schon sensibilisieren wollen.
Brabaxens störrischer Esel ist nun zwar aufgetankt worden, spielt aber immernoch nicht mit.
Kurz vor der Wartburg holt Abrax die Jagdgesellschaft wieder ein. Am Burgtor wartet schon Brabax mit einem Brief von Melanchton und verplappert sich fast mt dem Klarnamen von Junker Jörg. Aber Diener Kilian kann das Rätsel ohnehin nicht lösen. Luthers Kopf ist nämlich wie durch ein Wunder mittlerweile vollkommen bemoost, da würde ihn eh niemand erkennen.

Um die fehlende Zeit zwischen dem letzten Heftende und dem neuen Anfang zu erläutern gibts nun eine Rückblende:
Abrax hatte seinerzeit eine Depesche vom sächsischen Kanzler erhalten mit dem Auftrag des Kurfürsten, Luther zur seiner eigenen Sicherheit aus der Schußlinie zu nehmen. Als geeignetes geheimes Refugium sollte die Wartburg bei Eisenach dienen. Um die ganze Aktion der Welt glaubhaft rüberzubringen, fand im finsteren Tann ein Überfall auf Luthers Wägelchen statt. Günstigerweise gab es sogar einen Zeugen, der sich gerade mit dem Mönch unterhalten hatte. Dieser lief in Panik davon. Die maskierten Räuber eskortierten unter Brabax' Protestansprache den Wagen in Richtung der Wartburg.
Luther blieb dabei überraschend gelassen. Auch auf dem Burghof angekommen, krakeelte Brabax noch immer vor sich hin und bat herzerweichend, den armen Luther zu verschonen.

Als Abrax nun sein Schnupftuch vom Gesicht zerrt, rastet Brabax mal kurz aus. Alle außer ihm waren wohl in den fingierten Überfall eingeweiht gewesen.
In der Burgkantine wird leckerer brauner Pamps serviert. Da der Aufenthalt auf der Wartburg für Luther wohl ein offenes Ende hat und der Mönch kaum mehrere Jahre mit Stubenarrest belegt werden kann, soll er seiner Mönchskutte temporär abschwören. Unter Protest, aber da er ohnehin der Mutter Kirche verwiesen wurde, läßt er sich von Brabax überzeugen.

Nach vier Wochen endlich tritt er erstmals in die Öffentlichkeit und wird der Frau des Vogts als Junker Jörg präsentiert.
Seinen Wunsch nach Rübensuppe schlägt man ab, solch blasse Figur braucht unbedingt etwas fleischliche Erbauung.
Außerdem solls morgen auf die Beiz gehen - ein Heidenspaß.

Ein paar Wochen später, Luthers Innenleben leidet stark unter dem exzessiven Fleischkonsum, kommt ein Brief von Melanchton, daß Luthers Lehren weiterhin gut Verbreitung finden.
Um nicht der totalen Schwermut anheimzufallen, macht ihm Abrax den Vorschlag, die Bibel fürs gemeine Volk ins Deutsche zu übersetzen.
Deybelstein spioniert noch immer in der Gegend herum, hat aber bei seinen Bemühungen keinen Erfolg. Doch dem vagen Tipp mit der Wartburg will er nachgehen. So kommt es, daß er abends ans Tor pocht und vom Burgvogt freundlich eingelassen wird.
Auf der Rückseite des Heftes hat wohl einer den Teufel persönlich gesehen oder nur einen fliegenden Tintenpott?

 

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