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587 Audienz bei Kaiser Karl November 2024

Mosaik 587

Da hatte ich mich ja im letzten Heft arg versteuert, als ich annahm, der große Blonde wäre Karl inkognito. Dabei war es nur der Schwiegersohn des Kaisers namens Angilbert, genannt Homer. Hätte ich mir gleich denken können, daß Karle nicht in so einer mickrigen Badewanne abhängt.

Den armen König plagt gerade wieder mal die Gicht und er nimmt ein wärmendes Bad. Des Königs Tochter mit dem schlichten Namen Bertha, die mit Angilbert ein reizendes Zwillingspärchen namens Nithard und Hartnid sein Eigen nennt, führt wie Homer auch einen Tarnnamen Sappho. Unter alten griechischen Dichtern macht mans wohl nicht. Karl soll über die Ankunft einer elephantilen Gesandtschaft informiert werden. Er nötigt Homer und Sappho, an seinem Gichtbad zu partizipieren, Tochter Bertha darf den kaiserlichen Buckel massieren.

Der König trägt den Decknamen David - weshalb diese maßlose Bescheidenheit? Gabs da nicht noch einen Goliath? Bald hat auch er verstanden, um welche Gesandtschaft es sich handelt. Eigentlich wollte er Lantfrid und Sigismund nie wiedersehen und nun sind sie halt wieder da. Da muß wohl eine Audienz außer der Reihe zelebriert werden.
Bald erreichen auch die beiden Königsboten die Aachener Pfalz, für eine gute Abkürzung war ihnen kein Weg zu weit. Die Abrafaxe sind bereits anwesend. Nun heißt es aber vordrängeln. Ihr Weg führt auf Vorschlag von Liutbert durch die Hintertür in den Audienzsaal. Dort herrscht jedoch gähnende Leere, obendrein holt ein Bote den königlichen Thronvorleger und der Höchste Stuhl ist ebenfalls verschwunden. Heute ist nämlich Audienz auf dem Palasthof. Reingefallen. Nun stehen beide am Ende der Warteschlange. Für die letzte Hinterbank reicht es gerade. Dann kommt der große Moment und Isaak, die Abrafaxe und vor allem der Elefant, gewandet in ein Festkleid, betreten den Hof und machen Karl ihre Aufwartung. Es folgt der peinliche Teil der Veranstaltung - Karl will es genau wissen, weshalb Lantfrid und Sigismund durch Abwesenheit glänzen. Daß sich Lantfried in Harun al-Raschids Dienste begeben hat und auch Sigismund mit seinem Freund Rurik in Aksum Besseres vorhat, kann man ihm schlecht vermitteln. Also behauptet Isaak, die beiden hätten es leider "nicht geschafft".

Insgeheim frohlockt Karl über den "Verlust" der zwei Gesandten, spendiert ihnen aber offiziell ein ehrendes Angedenken. Alle sind zufrieden. Dann werden die weiteren Geschenke begutachtet. Die Miefwässerchen bekommt Bertha. Die Wasseruhr ist nicht gerade segensreich, nun wird auch bei Karl die Zeit knapp werden. Die Königsboten stänkern munter drauflos, um ihre Schauermärchen aus Mainz darzubieten, aber Karl wimmelt die Erklärungen ab und verscheucht die beiden für drei Tage von der Bildfläche. Brabax freundet sich mit Angilbert an, der auch Einhard gut kennt. Währenddessen turnen die beiden kleinen Racker an Abuls Elfenbein herum. Im Gespräch mit Karl kommt heraus, daß auch die Töle Gertrud abgeschoben werden sollte. Ob der Blumentrampler und Vielfraß Abbas nun ein guter Tausch war?
Solcherart Tauschgeschäfte bezeichnete man bei uns schon immer als "Schrott-Wichteln". Gerade packt den König wieder das Zipperlein und er leert den dargebotenen Rosmarinextrakt auf Ex. Das kann laut Califax nicht gutgehen. Nach kurzer Euphorie zeigen sich Nebenwirkungen und ein gewisses Suchtverhalten. Hier kann nur ein Bad helfen, mitsamt dem Hofstaat im kaiserlichen Planschbecken.
Die letzte Seite deutet auf einen nahen Orts- und Zeitenwechsel der Abrafaxe hin. 

 

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