
Nach Zoff mit dem Brandenburger Markgrafen sind die Faxe 1334 in
Magdeburg aufgeschlagen. Vor dem Rathaus hat sich eine
Menschenansammlung gebildet, weil ein vermeintlich Irrer auf dem
Dach herumhampelt. Es ist ein gewisser Eulenspiegel mit der
Physiognomie des beliebten "Ersatz-Belmondo" aus DDR-Zeiten.
Manche lechzen schon nach einem Absturz, andere machen sich Sorgen. Zu letzteren gehören auch die Abrafaxe, die ihn retten wollen. Till
hat vom Stadtrat drei Gulden einkassiert und soll nun seine
Flugkünste demonstrieren. Vom Dach aus verhöhnt er die Stadt samt
Bürgern als die größten Narren. Das mach die Leute stinkig. Die Faxe
helfen ihm zu entkommen, Califax streut die Desinformation, Till
flöge bereits um die Türme des hiesigen Doms. Da es noch keinen
Faktenkorrektor gab, rennen einige los.
Nach längerer
Wanderschaft kommen alle in Erfurt an. Ein nicht eben
vertrauenserweckender Fleischhändler versucht, seinen Kollegen die
Kundschaft mit unlauteren Versprechungen abspenstig zu machen. Auch
hier übertölpelt Till den Burschen und erleichtert ihn um einen
Batzen Fleisch.
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Sogar der laut
herbeigezeterte Marktbüttel muß Till Recht geben, zumal sich die
anderen verärgerten Fleischhändler als Zeugen darbieten. Das gibt
Marktverbot. Im Wirtshaus lassen sich die vier den Braten
zurechtmachen, als am Nebentisch zwei Professoren der Uni über die
Endverblödung der Jugend diskutieren. Als Vergleich muß der Esel
herhalten. Till mischt sich ein und erklärt, einem Esel problemlos
das Lesen zu lehren. Ein Professor bietet 100 Dukaten für den Erfolg, 10
gibts als Anzahlung. Zufällig hat der Wirt einen Esel verfügbar.
Nach einer Woche Lehre bestellt Till die Professoren ein, um den
Esel zu prüfen. Das interessierte Blättern im Buch rührt allerdings
von den dort versteckten Haferkörnern her. Der Ruf des Esels nach
noch mehr mit "I-A" wird dahingehend interpretiert, daß der Graue
schon zwei Buchstanben gelernt hat. Das überzeugt die gelehrten Esel
und sie rücken weitere 5 Dukaten als Erfolgsprämie heraus. Eine
weitere Rate wollen sich die Faxe samt Eulenspiegel nicht verdienen,
sie ziehen weiter.
Nachdem sie halb Deutschland durchmessen
haben, kommen sie in ein Dorf. Hier werden sie mit feministischer
Willkommenskultur empfangen. Bettler sind hier unerwünscht - nicht
einen roten Heller gibts. Da stolpern sie über einen vergammelten
Apfel. In Mönchskleidung rücken sie beim örtliche Pfarrer an und
versprechen, nach der Predigt das Herz des Heiligen Malumus zu
präsentieren. Dem Popen wird die Hälfte der folgenden Kollekte
zugesprochen. Mit der Ansage, daß er keine Spenden von Leuten
möge, die ihre Nachbarn bestehlen, kassiert Till ordentlich
Silberlinge ab. Der Pfarrer kriegt 14 und Till 13 Stücke. Als
Ausgleich ist Till mit einem alten Bild einverstanden. |
Weiter gehts nach Marburg, wo der scharfe Torsteher über das
Stadtverbot für einen gewissen Till Eulenspiegel wacht. Da er ihn
noch nie gesehen hat, malt ihm Brabax einen Steckbrief an die Mauer
- einen Eulenspiegel im Harlekinskostüm. Vor Begeisterung über das Kunstwerk
verrät der Wächter, daß der Landgraf gerade Künstler sucht. Sie
sprechen bei ihm vor und Till enthüllt als Beweis seiner Kunst das
alte Bild des Pfarrers. Der Landgraf engagiert die vier. Für
schlappe 400
Dukaten soll die Ahnengalerie gestaltet werden. Die Hälfte gibts im
voraus für die Ausgaben für Arbeitsmittel. In den nächsten 4 Wochen
machen sich die "Maler" ein mopsfideles Leben in der Schenke. Dann
werden dem Landgrafen einige Schmierereien vorgeführt, gestaltet
nach neuester Pariser und Londoner Mode. Dem Landgrafen gefällts,
allerdings erkennt der hinzugekommene Magdeburger Bürgermeister den
Schalk und Till wird verhaftet. Vor seiner Exekution hat Till noch
einen Wunsch, dem der Landgraf stattgibt. Es soll eine kleine Bitte
sein, die der Landgraf nach der Hinrichtung an Till vollziehen muß.
Und zwar sollen ihm der Landgraf und der Bürgermeister jeden Morgen
den nackten Hintern küssen. Dieser Bitte kann nicht entsprochen
werden, aber das Wort war gegeben und nun muß der Landgraf den
Delinquenten begnadigen. Der Landesverweis folgt. Dann trennen sich
Eulenspiegels und der Abrafaxe Wege.
Das wars wahrscheinlich
mit Till Eulenspiegel. In den weiteren Heften des Jahres dürfen wir
uns wohl auf andere "Spaßmacher" einrichten. Otto Waalkes würde sich
auch noch anbieten. Oder es kommt - wie immer - alles ganz anders. |