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Standesgemäß reisen die drei Abrafaxe 1743 - natürlich per
Trojka - durchs verschneite Wäldchen. Es sollte von St.
Petersburg nach Riga und dann per Segler nach Rostock gehen. Am
Wegesrand erblicken sie einen Reiter, der samt Gaul aus einer
Schneewehe ragt. Es handelt sich bei diesem Fund um Leutnant
Hieronymus Münchhausen, momentan in russischen Diensten. Nach seiner
Errettung wird ihm von den Abrafaxen sogleich das "du" übergebügelt
und er heißt nun Ronni. Mit Müh und Not erreichen die vier ein
rettendes Wirtshaus am Wegesrand. Ihre Körpertemperatur muß knapp
unter dem Nullpunkt liegen, verbale Kommunikation ist unmöglich.
Irgendwann können sie dann auch an ihren Teepötten zuzeln. Ronni
erklärt den verdutzten Gästen wortreich den Grund ihrer partiellen
Unhöflichkeit. Die Gäste kringeln sich vor Lachen über den Deppen,
der sich selbst für den größten Pechvogel hält. Während des Essens
erzählt er den Faxen seine traurige Geschichte. |
Am Zarenhof schaffte er
es nur bis zum einfachen Leutnant, dann fiel sein bisheriger Gönner
in Ungnade, was das Ende der Karriereleiter einleutete. Ein
weiterer Gast betritt die Herberge und verkündet, daß auch der
Rigaer Hafen vereist sei. Also gehts erst mal nach Riga, wo die
Faxe logieren wollen und Münchhausen kaserniert ist. Er hat noch ein
paar Tage dienstfrei und macht einen Spaziergang. Dabei wird er von
einem wilden Köter angefallen, der ihm seinen Rock filetiert.
Pechvogel halt. Die Faxe haben ihn gerade wieder auf die Füße
gestellt, als sein alter Freund Gustav naht. Er will am Abend ein
Fest geben und lädt alle ein. Ein buntes Völkchen hat sich
versammelt aus mehreren Damen und Herren. Die Gläser kreisen und
Kalauer werden erzählt. Besonders ein Rittmeister tut sich hervor
und spottet über Ronni. Die Abrafaxe trumpfen mit Bering und
Kraxelberg-Jodelfingen auf. Nur Jacobine, die Tochter des Hauses,
scheint anders als die "Damen". Sie ist Ronnis geheimer Schwarm,
aber die Gute zeigt kein Interesse an ihm. Abrax versucht, ihn auf
Vordermann zu bringen und meint, sie mit verrückten Geschichten
interessieren zu können. Dann wird an die Tafel gebeten. Ronni soll
sich neben Jacobine plazieren, aber der Rittmeister verscheucht ihn
und wanzt sich an das Mädchen ran. Die kontert gekonnt mit
geschickter Uniformbekleckerung, ein Servierer erledigt den Rest.
Nun wagt sich Ronni erneut aus der Deckung und findet seinen
begehrten Platz und gesteht, daß sein Wehenritt durch ein
Aufmerksamkeitsdefizit wegen unkeuscher Gedanken stattfand. |
Dann erzählt er der Gesellschaft die Schnurre, wie sein Pferd am
Kirchturm baumelte. Hier wäre anzumerken, daß es die Abrafaxe waren,
die den Leutnant zum Erzählen von Lügen anstifteten und so seinen
speziellen Ruf begründeten. Frauen scheinen Aufschneider zu mögen.
Jacobine will mehr davon, aber erst soll der Fisch verputzt werden.
Ronnis Karpfen wird prompt von einer dicken Katze geklemmt.
Pechvogel. Brabax souffliert Ronni ein weiteres Märchen - den Parforceritt
auf dem Kaffeetisch. Brabax wirft den Applaus-Generator an und die
anderen Lauscher fallen ein. Beim Luftschnappen will Ronni noch mehr
Geschichten und die Abrafaxe schütten ihn mit den wildesten Sachen
zu. Im Folgenden berichtet der Leutnant vom Ritt auf der
Kanonenkugel und kann danach nicht mehr aufhören, was seine Zuhörer
total überfordert. Sogar seine Jacobine hat sich verkrümelt und Ronni
verzweifelt schier. Aber da erscheint die Angebetete wieder und
fragt, ob das Schneewehenmalheur ihr anzulasten sei. Nachdem es ihm
die Sprache verschlagen hatte, eilt er ihr nach und bekennt sich
kniefällig. Und er vollführt den finalen Rettungskuß. Zwei Monate
später wird geheiratet und nach Beförderung zum Rittmeister geht er
in Pension und übernimmt das väterliche Gut. Auf der Rückseite
sieht man endlich einmal, wie die Mondsichel beschaffen ist.
Münchhausen hätte heute als "Lügenbaron" ganz schlechte Karten -
selbst der lausigste Politiker würde ihm die Schau stehlen. |