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Visionen
aus
"Unsere Welt von morgen"
- Fundamente für das morgen -
- Blick in die Zukunft -
- Wie wir morgen leben werden -
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Ein Meisterwerk der Realsatire |
Die im Buch aufgestellten Prognosen bezogen sich stets auf die nächsten
20 bis 25 Jahre (also gerechnet von 1959 an bis etwa 1985) , aber maximal
bis zum Jahr 2000.
Ein großer Teil der "Fakten" stammt aus dem Reich der sowjetophilen
Märchenstunden am Samowar.
Aus dem
Umschlagtext:
"Die beiden Autoren ... geben in ihrem neuesten Buch diese Antwort.
Sie bemühen sich dabei, nur von bekannten und gesicherten Dingen
auszugehen.
"...trotz aller Realistik liest sich das Buch wie
ein spannender Roman."
"Die Welt von morgen - die Welt des Kommunismus, ... wird schöner sein,
als jeder Traum von ihr je sein konnte."
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Der Blick zurück ins "Morgen" mit
den lustigsten Gedanken im Zitat: |
[Anmerkungen des Abschreibers]
In den letzten
Jahrzehnten unseres Jahrhunderts wird es undenkbar sein, daß ein
Jugendlicher nicht studiert. Die Ausbildungszeit wird echte Lehr- und
Wanderjahre umfassen und auch Reise- und Studienaufenthalte in anderen
Ländern vorsehen. |
Kein Wunder, wenn dort [in China] die
Allgemeinbildung, auch in technischen Zweigen, schon jetzt oder aber
bald das Niveau westeuropäischer "Kulturnationen" überholt, deren
beachtlicher Bestand an Shows, Illustrierten-Stories, Jazz-Fans, Comic
Strips [Nieder mit dem Mosaik!], Monstrefilmen, Quizsendungen und erstaunlichen Autokarosserien
längst in die Rumpelkammer verbannt wurde. |
Wenn die politischen
Zustände in Westdeutschland überhaupt Aussicht hätten, bis 1970
fortzubestehen, könnte man mit Sicherheit voraussagen, daß dann nicht
nur ein Manko von 30000 Ingenieuren auftreten würde, ... der
westdeutsche Staat wäre dann schon ein reichlich altmodisches Gebilde
mit einer vergleichsweise recht ungebildeten Bevölkerung, die
keinesfalls in der Lage wäre, die neuzeitliche Technik auf allen
Gebieten zu meistern. |
Die ganze oder fast die
ganze Welt wird uns offenstehen, und die Entfernungen spielen keine
Rolle; Freunde der Touristik werden für ihre Wanderfahrten einen
großen Teil des Globus zur Verfügung haben. Mehrmonatige Weltreisen
werden zu einem festen Bestandteil des Bildungsganges der Jugend
gehören. Und auch die ältere Generation wird die noch unbefriedigte
Bekanntschaft mit fremden Ländern nachholen. Wo im Jahre 1961 ein
einziger Urlaubsdampfer auf den Weltmeeren schaukelte, da wird in 2
oder 3 Jahrzehnten eine ganze Flotte verkehren, viele von ihnen mit
Atomantrieb, mit Spezialausrüstungen für bestimmte Reiseziele, je
nachdem, ob es in die Südsee oder in die arktischen Gewässer geht;
alle aber komfortabler als heute selbst die erste Klasse von
Luxusdampfern und alle nur einem einzigen Zweck dienend, werktätige
Menschen in fremde Länder zu tragen. |
Die sozialistische
Gesellschaft wird in einem Jahrzehnt nicht nur wohlhabend, sondern
reich sein und ein Leben garantieren, in dem kein vernünftiger Wunsch
unerfüllt bleibt. |
Selbst bei einem verzehnfachten Einkommen
würde heute niemand nur einigermaßen ein solches Leben führen können,
wie er - oder seine Kinder - es im Jahr 1985 führen werden. |
Der Sozialismus wird
es, noch in diesem, unserem Jahrhundert, allen Völkern ermöglichen,
mit Hilfe der neuzeitlichen Wissenschaft und Technik ihre elementaren
Lebensbedürfnisse so großzügig zu stillen, daß es keine Sorge um den
täglichen Lebensbedarf auf der ganzen Erde mehr gibt.
... Und unsere alte Erde, befreit vom Geschmeiß aller Art, wird stets
reichlich Brot für alle haben. Und mehr als Brot! |
Vor allem in Westeuropa
sind die Straßen hoffnungslos veraltet und in keiner Weise den
Anforderungen eines sauberen, flüssigen und unfallfreien Verkehrs
angepaßt. |
In der Sowjetunion soll noch in den
Jahren 1960 bis 1965 ein Reisezug mit Atomantrieb in Dienst gestellt
werden. [Atomloks mit 200-300 km/h, Spurbreite 4,50 m] |
In wenigen Jahre werden
bereits bemannte Flüge zum Mond stattfinden - und zurück natürlich,
... |
... die stürmische
Entwicklung der Produktion nach der Befreiung aus den Fesseln des
Privateigentums an Produktionsmitteln. |
Bis in das Jahr 1985 oder 1990 projiziert
... ergeben diese Ziffern bereits geradezu astronomische
Produktionszahlen, phantastisch anmutend, aber völlig real, ... |
... Aber nicht nur an
dieser Front stehen friedliche Siege bevor. |
So hoch steht der Mais in Usbekistan, daß
die Kolchosbauern auf die Leiter klettern müssen, um ihre Felder
überblicken zu können. |
Aber das Dorf wird morgen nicht mehr
bestehen. An seine Stelle wird morgen die Agrostadt treten. |
Walter Ulbricht auf der Moskauer
Konferenz der sozialistischen Staaten im Februar 1960:
"Als Sozialisten sind wir uns darüber klar, daß im sozialistischen
Lager bis 1965 ein Überfluß an Lebensmitteln erreicht werden soll." |
Die Viehhaltung in Offenställen führt zu
bedeutenden Steigerungen der Arbeitsproduktivität in der
Rinderhaltung. |
... dann werden aus den riesigen Wüsten
der Erde paradiesische Gefilde. |
Wir Sozialisten sind der Ansicht, daß die
Landwirtschaft - ein Produktionsbereich, der im Kapitalismus ungeheuer
in Rückstand geriet - unbegrenzt entwicklungsfähig ist ... |
... und zwei
revolutionäre Forschungserfolge: |
Penicillin verkürzt
Mastzeit [nie wieder krank dank Schweinefleisch]
Die Mastzeit von etwa 60 000 Schweinen kann durch die zusätzliche
Produktion von 240 kg Penicillin für Futterzwecke im volkseigenen
Arzneimittelwerk Radebeul um zwei Monate verkürzt werden. Enthält das
Futter nur 30 Milligramm Penicillin, so erreichen die Tiere statt in
neun schon in sieben Monaten das gleiche Schlachtgewicht.
ADN 30.1.1960 |
Elektroschock
steigert Legeleistung [außer bei unkollektivistischen Hennen]
... Die Versuche wurden bei über 2000 Glucken angestellt. In 90,6 %
der Fälle wurde der Brutinstinkt nach einmaligem elektrischen Schocken
beseitigt, und nur vereinzelte Individuen reagierten nicht auf die
Behandlung.
aus der sowjetischen Zeitschrift "Geflügelzucht" |
In dem Maße, in dem die Menschen
wohlhabend und sogar reich werden, tritt - vor allem, wenn sie
vernünftig und wirklich kultiviert leben - das Essen und Trinken
hinter anderen Bedürfnissen zurück. |
Trockene Zahlen! könnte man sagen. Es
gehört jedoch nicht viel Phantasie dazu, zu sehen, welch eine Fülle
von landwirtschaftlichen und industriellen Produkten aller Art, von
der Ente bis zur Hühnerbrust in Aspik, von Ananas in Dosen bis zum
Futterreis, vom Jutesack bis zum Seidenhemd, vom "Fahrrad mit allen
Schikanen" bis zum "Traumwagen", vom Sportflugzeug bis zum
Stratokreuzer, vom Kinderfilm bis zum wissenschaftlichen Buch schon in
wenigen Jahren auf uns als Verbraucher und Benutzer zugewatschelt,
-gerollt, -gefahren und -geflogen kommt.
Dabei haben wir immer nur das nächste halbe Dutzend Jahre
berücksichtigt. |
Besuchen wir einmal so ein "Warenhaus",
wie es in 25-30 Jahren wohl in jeder Großstadt zu finden sein wird.
Mit dem Warenhaus der kapitalistischen Vergangenheit werden diese
Einkaufszentren nicht viel Gemeinsames haben. In denen gab es viel
billigen Plunder ...
[Und hier muß man den seherischen Fähigkeiten uneingeschränkt
zustimmen: "Made in China".] |
Auch in den Gaststätten muß also
alles, was sich dazu eignet, automatisiert werden ... Wie bei den
Läden wird die Selbstbedienung Trumpf sein. |
Um das Wohnungsproblem zu lösen, sind
bis 1965 mindestens 750 000 Wohnungen, das ist Wohnraum für 2,5
Millionen Menschen, zu bauen"
Wie gesagt: bis 1965. Aber dann geht es ja weiter - und zwar noch
schneller! |
In weniger als zwei Jahrzehnten wird dem
alten Gespenst der Wohnungsnöte der Garaus gemacht! |
Mit dem Schloß ist es also nichts ...
auch nicht mit dem Häuschen, das sich ins Grüne duckt, mit Kaninchen,
die den Umgang mit Menschen ersetzen, und dem Gemüsebeet, das einen
zum halben Selbstversorger macht.
Niemand wird in einigen Jahrzehnten
noch etwas von selbstgezogenem Gemüse wissen wollen... Niemand wird
mehr den Wunsch haben, seinen Kohl selbst zu bauen und sich in eine
Kleinwelt einzuschließen ...
[Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten ... ] |
Unter kommunistischen Verhältnissen wird
auch die Wohnung in jeder Menge, Größe und Form zur Verfügung stehen.
Die Wohnungsnot werden wir in den Jahren 1970 - 1980 für immer hinter
uns gebracht haben. |
Die Zukunft ist nicht nur erheblich
reicher und schöner, als sämtliche Märchen malen - sie ist, und das
ist die Hauptsache, für alle da! Tatsächlich wird sich die Entwicklung
zum Kommunismus viel schneller vollziehen, als wir es uns heute
vorstellen können. |
Das Zeitalter des Kommunismus, das die kühnsten
Träume der Menschen von einem reichen, wahrhaft menschenwürdigen
Dasein verwirklicht und übersteigt, liegt näher vor uns, als wir heute
denken!
In unserem Jahrhundert noch erreicht die Menschheit das einst so
ferne, so traumhafte Gestade [blühender Kirschbaum am Horizont], an dem ihr eigentliches Dasein beginnt. |
Copyright Verlag Neues Leben Berlin 1959
Was wäre dem noch hinzuzufügen ?! |
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