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100 Digedag in Rom März 1965


Die von Ritter Runkel kürzlich geschändete Bildergeschichte mit den Memoiren Digedags interessiert nicht nur Dig und Dag, sondern auch alle Leser, denen Digadags Verschwinden seit fast sieben Jahren arge Bauchschmerzen bereitet hat.

Nach einem kurzen Bericht vom grenzenlosen Ruhm des Circus Digedag bis zum tiefsten Absturz in der Gnade des undankbaren Kaisers von Rom erzählt Digedag, wie er sich von Dig, Dag und Teutobold nach dem Kollaps der Fremdenlegion verabschiedete, um mutterseelenallein nach Rom aufzubrechen und den insolventen Zirkus zu retten.
Mit dem Wagen des Feldpostboten holpert Digedag nach Rom zurück, stets auf der Hut, sich nicht von den Schergen des Kaisers erwischen zu lassen. Am Stadttor hört er, dass der Kaiser mit den armen Zirkustieren ein großes Massaker im Kolosseum veranstalten will. Auch General Quasi, der unfähigste aller Kommandeure der versprengten Fremdenlegion soll als Tierfutter auftreten.
Ersteres muss Digedag natürlich verhindern, Quasi geht ihm aber am Allerwertesten vorbei.
Beim römischen Rumpelmännchen Rostus Clamottus, einem großen Fan des Zirzensischen, besorgt er sich ein paar Utensilien zum Verkleiden. Hier erfährt er auch, dass die Zirkustruppe des Landes verwiesen wurde und am Tiber auf den Exodus wartet. Mit knapper Not erreicht Digedag seine alten Kameraden, die allerdings nicht so lebensmüde sind, ihm bei der Befreiung der Tiere helfen zu wollen. Vielmehr bitten sie ihn, von dem gefährlichen Unterfangen abzulassen. Also ist er auf sich allein gestellt.
Am Personaleingang des Kolosseums trifft er auf einen bekannten Tierwärter, der ihn in einem Körbchen ins Bauwerk schmuggelt, mitten durch die blutrünstigen Gladiolen. Am Rande der Arena bekommt der Korb samt Digedag einen Ehrenplatz, besser als jede Loge.
Soeben wird der in Ungnade gefallene General Panopticus aka Quasi mit Peitschenhieben auf den Kampfplatz getrieben. Nachdem er pflichtgemäß mit "Ave Caesar ..." seinen Abgesang zelebriert hat, winselt er sogleich um Gnade.
Aber für Legionsveruntreuer gibt's keine solche. Quasi soll sich nun mit dem Elefanten Jumbo duellieren. Zweizahn gegen Dreizack, nicht ganz fair.
Als der graue Mops die Arena betritt, glaubt er an eine gewöhnliche Zirkusvorstellung und macht vor der Kaiserloge seinen Hofknicks. Dies ärgert den Kaiser enorm. Der Kolosseums-Animateur zieht dem armen Graufell eins mit der Peitsche über und Quasi piekst ihn obendrein fies in den Allerwertesten. Das kann Digedag als Tierschützer nicht mehr mit ansehen, er entspringt seinem Korb, um einzugreifen.
Aber Jumbo ist Manns genug, er macht Quasi zur Schnecke.
Und da Elefanten schlau und auch nachtragend sind, bläst Jumbo anschließend dem Kaiser einen
Rüssel voll Kolosseumserde ins birnige Gesicht. Als Bestrafung und wegen kämpferischer Nutzlosigkeit muss Jumbo nun in den Zoo.
Im Gerangel hat der Aufseher Digedag aufgegriffen. Dass der Kaiser - wie ein Elefant - furchtbar nachtragend ist, liegt auf der Hand. Schließlich haben ihn die Digedags nach dem Sieg über die Aufrührer um General Obus fürchterlich kompromittiert. Die Gunst der Stunde nutzt Quasi schamlos aus und verdünnisiert sich schleunigst. Da Digedag seine Kameraden nicht verraten will, bekommt er die Höchststrafe, mit bloßen Griffeln gegen einen wilden Löwen zu fechten.
Das noch extra zur Weißglut gereizte Raubtier betritt nun die Matte. Doch die Mulmigkeit weicht von Digedag, als er im vermeintlichen Gegner seinen braven Löwen Nero erkennt. Nachdem sich beide herzlich geknuffelt haben, rastet der Kaiser neuerlich aus. Er hasst dieses domestizierte und unnütze Viehzeug.
Nero ist auch kein Dummer, ihm ist klar, wem er die ganze Malaise zuschreiben muss. Obendrein scheint er mit der Gesamtsituation unzufrieden. Mit einem eleganten Satz in die Loge schüttet er den Kaiser samt Sessel und engste Vasallen um und verlässt mit Digedag auf seinem Buckel das Bauwerk.
Und da Nero, auch ohne böse zu gucken, eine furchteinflößende Erscheinung ist, traut sich keine der Wachen, die beiden aufzuhalten. So erreichen sie unbehelligt ein Stadttor und verkrümeln sich in die unendlichen Weiten Norditaliens.

Digedag vermutet in dieser Richtung auch Dig und Dag, die wohl mit Teutobold auf Wanderschaft ins Germanische sind.
 

Wenn dem Ritter Regeln fehlen, lässt er den Digadag erzählen.

 

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