
Die von Ritter Runkel kürzlich geschändete Bildergeschichte mit den Memoiren Digedags interessiert nicht nur Dig und Dag, sondern auch alle
Leser, denen Digadags Verschwinden seit fast sieben Jahren arge
Bauchschmerzen bereitet hat.
Nach einem kurzen Bericht vom grenzenlosen Ruhm des Circus Digedag
bis zum tiefsten Absturz in der Gnade des undankbaren Kaisers von
Rom erzählt Digedag, wie er sich von Dig, Dag und Teutobold nach dem
Kollaps der Fremdenlegion verabschiedete, um mutterseelenallein nach
Rom aufzubrechen und den insolventen Zirkus zu retten.
Mit dem Wagen des Feldpostboten holpert Digedag nach Rom zurück,
stets auf der Hut, sich nicht von den Schergen des Kaisers erwischen
zu lassen. Am Stadttor hört er, dass der Kaiser mit den armen
Zirkustieren ein großes Massaker im Kolosseum veranstalten will.
Auch General Quasi, der unfähigste aller Kommandeure der
versprengten Fremdenlegion soll als Tierfutter auftreten.
Ersteres muss Digedag natürlich verhindern, Quasi geht ihm aber am
Allerwertesten vorbei. |
Beim römischen Rumpelmännchen Rostus Clamottus, einem großen Fan des
Zirzensischen, besorgt er sich ein paar Utensilien zum Verkleiden.
Hier erfährt er auch, dass die Zirkustruppe des Landes verwiesen
wurde und am Tiber auf den Exodus wartet. Mit knapper Not erreicht
Digedag seine alten Kameraden, die allerdings nicht so lebensmüde
sind, ihm bei der Befreiung der Tiere helfen zu wollen. Vielmehr bitten sie
ihn, von dem gefährlichen Unterfangen abzulassen. Also ist er auf
sich allein gestellt.
Am Personaleingang des Kolosseums trifft er auf einen bekannten
Tierwärter, der ihn in einem Körbchen ins Bauwerk schmuggelt, mitten
durch die blutrünstigen Gladiolen. Am Rande der Arena bekommt der
Korb samt Digedag einen Ehrenplatz, besser als jede Loge.
Soeben wird der in Ungnade gefallene General Panopticus aka Quasi
mit Peitschenhieben auf den Kampfplatz getrieben. Nachdem er
pflichtgemäß mit "Ave Caesar ..." seinen Abgesang zelebriert hat,
winselt er sogleich um Gnade.
Aber für Legionsveruntreuer gibt's keine solche. Quasi soll sich nun
mit dem Elefanten Jumbo duellieren. Zweizahn gegen Dreizack, nicht
ganz fair.
Als der graue Mops die Arena betritt, glaubt er an eine gewöhnliche
Zirkusvorstellung und macht vor der Kaiserloge seinen Hofknicks.
Dies ärgert den Kaiser enorm. Der Kolosseums-Animateur zieht dem
armen Graufell eins mit der Peitsche über und Quasi piekst ihn
obendrein fies in den Allerwertesten. Das kann Digedag als
Tierschützer nicht mehr mit ansehen, er entspringt seinem Korb, um
einzugreifen.
Aber Jumbo ist Manns genug, er macht Quasi zur Schnecke.
Und da Elefanten schlau und auch nachtragend sind, bläst Jumbo
anschließend dem Kaiser einen |
Rüssel
voll Kolosseumserde ins birnige Gesicht. Als Bestrafung und wegen
kämpferischer Nutzlosigkeit muss Jumbo nun in den Zoo.
Im Gerangel hat der Aufseher Digedag aufgegriffen. Dass der Kaiser -
wie ein Elefant - furchtbar nachtragend ist, liegt auf der Hand.
Schließlich haben ihn die Digedags nach dem Sieg über die Aufrührer um
General Obus fürchterlich kompromittiert. Die Gunst der Stunde nutzt
Quasi schamlos aus und verdünnisiert sich schleunigst. Da Digedag
seine Kameraden nicht verraten will, bekommt er die Höchststrafe, mit
bloßen Griffeln gegen einen wilden Löwen zu fechten.
Das noch extra zur Weißglut gereizte Raubtier betritt nun die Matte.
Doch die Mulmigkeit weicht von Digedag, als er im vermeintlichen Gegner
seinen braven Löwen Nero erkennt. Nachdem sich beide herzlich
geknuffelt haben, rastet der Kaiser neuerlich aus. Er hasst dieses
domestizierte und unnütze Viehzeug.
Nero ist auch kein Dummer, ihm ist klar, wem er die ganze Malaise
zuschreiben muss. Obendrein scheint er mit der Gesamtsituation
unzufrieden. Mit einem eleganten Satz in die Loge schüttet er den
Kaiser samt Sessel und engste Vasallen um und verlässt mit Digedag auf
seinem Buckel das Bauwerk.
Und da Nero, auch ohne böse zu gucken, eine furchteinflößende
Erscheinung ist, traut sich keine der Wachen, die beiden aufzuhalten.
So erreichen sie unbehelligt ein Stadttor und verkrümeln sich in die
unendlichen Weiten Norditaliens.
Digedag vermutet in dieser Richtung auch Dig und Dag, die wohl mit
Teutobold auf Wanderschaft ins Germanische sind.
Wenn dem Ritter Regeln fehlen, lässt er den Digadag erzählen. |
|