
Digedag berichtet: Auf der Flucht vor dem römischen Imperator
galoppiert Digedag auf Neros Buckel in nördlicher Richtung, um Dig
und Dag noch vor Germanien einzuholen. Als Fahnenflüchtiger muss er
sich besonders vorsehen. Nach Tagen erreichen die beiden die Mauern einer
kleinen Stadt. Nachdem Nero bereits einen Schweinetreiber und einen
Gänsebegleitservice in die Flucht geschlagen hat, ziehen die zwei
eine Spur des Schreckens durch die friedlichen Gassen einer
italienischen Kleinstadt.
Auf dem Marktplatz haben sich ein
Dutzend Frauen um den Brunnen versammelt, welche unter dem Vorwand,
Wasser zu holen, eine adäquate Schwafelrunde zelebrieren.
Natürlich sind sie in Trance, bis der dehydrierte Nero seine
dicke Omme durch die Plaudertaschen zwängt. Jetzt brennt aber der Brunnen.
Bei der folgenden Hysterie vergisst eine Frau ihren Sprössling. Der Vater
des Kindes, seines Zeichens Verwurster, stürmt mit blanker Klinge
aus dem Geschäft. Nun ist es an Digedag, die Harmlosigkeit der Mieze unter Beweis zu stellen. |
Überschwängliche Freude bricht sich Bahn, der Fleischer
ehrt Nero mit einer Delikatwurst.
Die traute Mehrsamkeit wird jäh
gestört durch herannahendes römisches Militär.
Ein General
lässt sein Feldbüro aufstellen und befiehlt den Schneisenschlag
durch die Bebauung. Dummerweise steht des Metzgers Fleischboutique
mitten auf der zukünftigen Fluchtlinie. Als der erste Schlag der Ramme
gesessen hat, lässt sich der Centurio herab, den Städtern die kaiserlichen
Absichten zu verklickern. Und zwar soll hier ein Kastell zum
Ruhme Roms errichtet werden.
Als erster wagt sich Digedag aus der Deckung und bemistet den
General als Söldnerhäuptling - ein wenig schmeichelhafter Titel, der Unmut beim Angesprochenen hervorruft. Als es
Herrchen an den
Kragen gehen soll, meldet sich Nero als Spielverderber.
Vor einem gestandenen Löwen
hat die "Söldnerbande" natürlich Respekt. Während die komplette
Truppe stiften geht, kommt der arme Strategos unter Nero zum Liegen.
Nachdem man ihn wieder hervorgezerrt hat, nötigt man ihn, eine
Verzichtserklärung zu verfassen, die der Stadt bis in alle Ewigkeit
den Status als Nichtfestung verleiht. Nero darf dem Strategos
abschließend Beine machen. Digedag, als dem Retter der Stadt, werden nun
ausgiebige Ehrungen zuteil, obendrein soll er in Stein gemeißelt, geradezu
marmoriert werden.
Der General, einer der größten Rückzieher, hat seine Fluchttruppe
bald eingeholt und brieft den Centurio, vorm Kaiser
tunlichst die Klappe zu halten.
Zurück am Kaiserhof hat Vandalius
natürlich seinen Schwur vergessen. |
Der
Centurio kompromittiert seinen
Befehlshaber als Oberdeppen. Daraufhin
wird der General vom Kaiser standrechtlich abgeschmückt und der intrigante Vandalius zum General aufgebrezelt.
Der frischgebackene Stratege soll sich nun des Staatsfeinds Nummer 1 bemächtigen.
Zu diesem Zwecke nähert man sich mit einer Digedag und Nero angemessenen Streitmacht erneut dem Stadttor von Monticuli.
Als der Bürgermeister mit dem
Erlass des Generals wedelt, kann Vandalius nur ablachen. Er zerreißt
das Pamphlet und fordert die Herausgabe des Dissidenten nebst
Haustier.
Des Bürgermeisters pfiffiger Enkel eilt warnend in die Werkstatt des Steineklopfers, wo
Digedag Modell sitzt und nebenher an den Memoiren kritzelt.
Digedag
und Nero werden in den Katakomben zwischengelagert.
Man hofft, dass
die Römer bald unverrichteter Dinge abziehen müssen. Während Digedag
weiter an seinem Comic zeichnet, kommt ein verdächtiger Lärm immer
näher. Das kann nur Vandalius sein.
Hier endet die Niederschrift.
Dank
der seherischen Fähigkeiten von Dig und Dag ist der Rest schnell
erzählt: Digedag versteckt schleunigst sein Unvollendetes in einer
Nische und macht sich mit Nero durch einen Geheimgang dünne.
Der Herrscher der Unterwelt kann auch noch eine Info beisteuern. Vom
Hörensagen weiß er, dass Digedag ins Morgenland aufgebrochen ist. Nun
haben Dig und Dag einen triftigen Grund, Runkel in den Orient zu
folgen. Und dieser Weg führt über Venedig.
Keine Ritterregel, auch kein Wunder, denn das Heft ist 100% Runkel-frei. |
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