
Die ehemaligen Verfolger sind mittlerweile selbst zu Sträflingen transmutiert.
Von ihren Bewachern werden sie artgerecht in Richtung byzantinischer
Grenze bugsiert.
Während Janos und Suleika auf ihrem Gaul vor sich hin turteln, haben
Runkel und die Digedags nichts als Mühe mit den renitenten
Teufelsbrüdern. Immerhin funktioniert das ausgeklügelte Transportsystem tadellos.
Ein verlottert herumstehender Wachturm lässt für die weiteren Pläne nichts Gutes
erahnen. Wenigstens wurde er zum Biotop umgebröselt. Dig und Dag
steigen in den Zipfel des Wachbaumes und erblicken am nahen Horizont die
Grenzfestung Peripheria. Endlich eine Möglichkeit, ihre Gefangenen
in behördlichen Gewahrsam zu übereignen. Bevor sie ihren Ausguck
wieder verlassen können, werden sie von einem in der oberen Etage
nistenden
Adlerpärchen ins All entführt.
Runkel kommentiert das passend mit
einer Ritterregel "Sind sie erst in Adlerkrallen, ist es gleich,
wohin sie fallen".
Dies sehen die Teufelsbrüder geringfügig anders, denn sie sind als
Zielgebiet für den Abwurf der fliegenden Knappen auserkoren. Das
ziept die Räuber dann ganz schön an den Ohren, die Strafe für ihre
uncoolen Piercings.
Nachdem Suleika die relativ weich gelandeten Digedags nach Muttiart
mit Taschentuch und viel Spucke |
einigermaßen abgeputzt hat, kann die Reise weiter gehen.
Die
Teufelsbrüder würden zwar gerne noch eine kleine Weile rekonvaleszieren,
aber die beiden Ritter zerren die Bande gnadenlos an den Henkeln in
die Vertikale.
Bald darauf haben sie die Festung erreicht, die dem
vorgelagerten Wachturm qualitativ kaum nachsteht.
Immerhin scheint auch hier ein
eklatanter Fachkräftemangel zu herrschen. Die Räuber erkennen sich im
Anforderungsprofil der Stellenangebote sofort wieder. Allen würde
Vollbeschäftigung drohen. Allerdings enthält die Offerte auch eine
ziemlich
diskriminierende Passage betreffs Muselmännern.
Auf dem Burghof nimmt man die Teufelsbrüder erneut an die kurze
Leine. Als stünde es nicht schon schlimm genug um die Bausubstanz,
wird auch noch diverses Mobiliar auf die Ankömmlinge verklappt. Als
Krönung des Ganzen erscheint von oben ein gehörntes Wesen, das aber
auf einer selbstspannenden Schleuder landet und sofort die
Retourkutsche nimmt.
Die Digedags folgen nun dem Geweihträger, wobei
sie die zweite Welle der Entrümplungsaktion aushalten müssen. Als
sie die Wachstube betreten, polkt gerade der kühne Kamikazeflieger
seinen Helm aus dem Schrank, wobei er vom mutmaßlichen Vorgesetzten
gehörig abgemistet wird. Hintergrund der Lehrvorführung war, dass der Strategos
seinem Stabscenturio vorwirft, die Mannschaft vergrault zu haben.
Umso erfreuter ist der Strategos über die Neuankömmlinge, in denen
er potenzielle Mitarbeiter vermutet. Das verdankt er seiner
Beschäftigungsoffensive mit der Werbetafel. Natürlich hat er auch
schon passende Arbeitsverträge vorbereitet. Da ihm aber Runkel rüde erklärt,
dass man keinen Wert auf Mitgliedschaft im Lotterhaufen legt,
sondern nur ein paar Verbrecher endlagern möchte, rastet der
Strategos aus und schrottet das letzte heile Möbelstück. |
Vor dem
Fenster heulen die Teufelsbrüder und preisen sich als hochmotivierte
Anwärter auf die Ausschreibung. Der
Strategos ist geneigt, seine Reihen mit diesen Spezialisten
aufzufüllen. Dig und Dag können ihn gerade noch davon abhalten. Runkel
schlägt die Digedags als vorläufige Wärter vor. Beim Namen Digedag
fällt dem Centurio ein, dass eine Klippe des Burgfelsens Digedag-Wand genannt wird.
Endlich wieder eine Spur des Verschollenen.
Der Aktengulli hält sicher die präzise Beschreibung der Vorfälle
bereit. Nach langem Wühlen im Orkus der byzantinischen Bürokratie findet der Zehnender
ein
angefressenes Pergament. Großzügigerweise wird den Digedags das
Dossier
überlassen, denn es ist mittlerweile gemeinfrei geworden. Als Zugabe
gibt's noch eine Führung durch die ehemalige Luxussuite. Hier hat Digedag, der alte Schmierfink, natürlich dumme Sprüche ins historische
Gemäuer gekliert. Datiert ist die Inschrift vom Jahr 519.
Der Strategos ist wütend - während sein total unmotivierter Spieß mit den Digedags
Kulturarbeit macht, muss er selbst die Gefangenen beaufsichtigen.
Die Ritter
und Suleika haben sich längst ins nahe Dorf verkrümelt. Als sich dann
auch noch
laut trötend eine kaiserliche Tiefenprüfung ankündigt, dreht der Strategos am Rad.
In seiner Verzweiflung lässt er die landgestützten Seeräuber nach
einem kurzen Treueschwur wieder frei und macht sie zu byzantinischen
Grenzschützern. Auf die Weise entgeht er wenigstens einem Ansch..pfiff
durch seine Vorturner.
Dig und Dag
wollen sich aus dem Staub machen, um die anderen zu warnen.
Dies ist das Jubiläumsheft zum glanzvollen 10-jährigen Bestehen des Mosaiks.
Neue Runkelregel:
"Sind sie erst in Adlerkrallen, ist es gleich, wohin sie fallen." |
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