
Kurz nachdem der Centurio die Teufelsbrüder angemessen geoutfittet
und in einem Crash-Kurs für die anspruchsvollen Aufgaben
byzantinischer Manneszucht trainiert hat, trifft auch schon die
Gesandtschaft aus Konstantinopel ein. Das war äußerst knapp.
Der Gesandte ist ob der zackigen Truppe äußerst angetan und hängt
dem wackeren Strategos dafür den Dardanellenorden an den stolz geschwellten
Thorax.
Des Centurios Loyalität leidet extrem darunter, er bekommt
sogar gewaltigen Frust.
Die Digedags verdrücken sich in Richtung Dorf, wo die Ritter und
Suleika dem Wirt schon beim Braten des frisch gemeuchelten Ferkels
wollüstig über die Schulter schauen.
Da das Mahl noch halbgar über dem Herdfeuer vor sich hinkokelt,
machen sich Dig und Dag über die Auswertung des Digedag-Dossiers.
Sie sind auch sauer, dass ihre spektakuläre Nachricht über die Freilassung der
Piraten so wenig Interesse erzeugt.
Mit der alten Kriminalakte setzen sich Dig und Dag unter Hochspannung
vor die Hütte. |
Der diensthabende Strategos namens Stupides Militarios hat den
Rahmenbericht angefertigt, in den Digedags Aussage eingebettet ist.
Auch Klexos Graphos, der Spießschreiber, und Zellos Karzeros, der
gute Geist des Zellentrakts, kommen kurz zu Wort.
Anno 519 reitet also Digedag auf seinem Hammel Cäsar, mit dem ihn
eine tiefe Freundschaft verbindet, durch das von den Wirren der
Völkerwanderung gezeichnete byzantinische Reich.
Zu Füßen des Kastells Peripheria trifft der irrende Reiter auf eine
komplette Regierung, der das Volk abhanden gekommen ist. Welch ein
traumhafter Gedanke.
Wie es solche "Eliten" so an sich haben, sind sie natürlich nicht
einmal imstande, sich aus eigener Kraft zu ernähren. Als Besitzer
eines essbaren Reittiers wird Digedag sogleich als Mundschenk
dienstverpflichtet. Um seinen Hammel vor den gierigen Schlünden der
Kamarilla zu retten, verspricht er, den zu diesen herrlichen Düften
gehörigen Ochsenbraten vom Kastell zu beschaffen.
Mit seinem Hammel als Anzecker überzeugt er die Burgbesatzung davon,
dass gleich eine kapitale Schafherde folgen wird. Dazu bittet er die
Soldaten, sich im Nebenhof zu abzutarnen, den er anschließend
unbemerkt aber sorgsam verriegelt.
Gleich darauf erscheinen die Hilfstruppen der Regierung, die den
Ochsen fachgerecht abtransportieren. Die weggesperrte Burgbesatzung
sieht dem Treiben mit wachsendem Unmut hilflos zu.
Unten machen sich die regierenden Nichtsnutze über den Braten her
und lassen Digedag natürlich keine Faser übrig. |
Während
Digedag über diese Schlechtigkeit der Welt vor sich hin philosophiert, wird er von der
mittlerweile frei gekommenen Burgbesatzung festgesetzt.
Der
entschwundene Ochse geht nicht mehr als Mundraub durch, Digedag landet
dafür im
Kerker. Bald ziehen Cäsars Bratendüfte durch die Gitterstäbe. In der Zeit der
Gefangenschaft hat Digedag hinreichend Muße, sich zum Ornithologen
umzuschulen. Er legt sich so eine beachtenswerte Federsammlung an. Als
er nahezu die gesamte Vogelschaft der Umgebung um ihre Schwanzfedern
gebracht hat, konstruiert er aus seinem Bettgestell einen gefiederten
Flugbesenschrauber.
Mit dessen Hilfe stürzt er sich mutig aus dem Kerkerfenster in die
Schlucht.
Die gute Thermik im Tal verhilft ihm zu ständigem Auf und Ab.
Die Soldaten bekommen dadurch die Gelegenheit, sich ausgiebig im
Bekämpfen von Flugobjekten zu üben. Natürlich treffen die
Schlumpschützen nicht. Bald ist Digedag durch günstige Winde mit
unbekanntem Ziel entschwebt.
Dig und Dag sind nach ihrem Abstecher in die kriminelle Vergangenheit
Digedags wieder in der Realität angekommen, aber der Hunger ist
geblieben.
Wie es den Digedags scheinbar immer bei der Nahrungszufuhr ergeht -
auch hier ist nichts übrig geblieben. Vom Ferkel sind lediglich noch
die Späne da.
So greifen sich auch Dig und Dag einen abgestandenen Maisfladen und
philosophieren über die Schlechtigkeit der Welt. Dabei hatte sie
Suleika sogar zum Essen gerufen. Das kommt davon, wenn man sich mit
Aktenstaub zudröhnt.
Leider keine ritterliche Regel. |
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