
Der kombinierte Gefangenen- und Superstar-Transport ist endlich vor
dem Stadttor Konstantinopels eingetroffen.
Während Suleika die allerbesten Chancen hat, in die byzantinische
Vorstandsetage aufzusteigen, ist das Schicksal ihrer ehemaligen
Gefährten höchst fragwürdig. Immerhin genießen sie Sympathien beim
gewöhnlichen Volk, das die ziemlich Abgenutzten mit einigen Erfrischungen begrüßen möchte. Die
mobilen Kerkermeister gönnen ihnen das aber nicht und treiben sogar Schindluder
mit den Spenden.
Als sich Ritter Runkel in einer Verzweiflungstat am eigenen
Felsblock erdet, besinnt sich das Volk auf seine Überzahl und gibt
den Teufelsbrüdern reichlich Saures.
Im darauf folgenden Chaos gelingt es einem Schmiedegesellen, die Digedags
von ihren lästigen Anhängseln zu befreien.
Die alarmierte Palastwache hat unterdessen den
Teufelsbrüdern aus der Bredouille geholfen, nun suchen sie gemeinsam
nach den beiden Flüchtigen. |
Dank einiger Gemüsehändler und einer sehr verständnisvollen Hammelherde können sich Dig und
Dag unter dem Schutz ranziger Bauchwollzotteln in die Stadt
einschleichen.
Bevor man an die Befreiung der anderen denken kann, braucht's erst
mal Eindruck schindende Verkleidungen. Da kommt der Trödler auf dem Basar wie
gerufen. Zwei Phantasiekostüme aus altbackenen Blumenvasen und
abgestürzten Vorhängen sind schnell appliziert. Selbst bräsige
Kinnbehänge lassen sich auftreiben. Das alles gibt's
sogar für lau, als bekannt wird, dass die Digedags den Kaiser ein
wenig linken wollen. Zwei standesgemäße Reittiere werden auch noch
fix gefunden - und fertig sind die Prinzen von Makkaronien.
Deren äußere Erscheinung ist so beeindruckend, dass sogar die
Palastwache Männchen macht.
Man geleitet die hohen Gäste zum Oberhofvorhangzieher.
So nennt sich im byzantinischen Reich der Grüßaugust.
Das Herrscherhaus derer von Makkaronien ist ihm und seiner Zeremonial-Wiki allerdings fremd.
Kein Wunder. Mit wachsender
Begeisterung vernimmt er, dass die Prinzen die Prinzessin Selleria
von Nudelonien zu verkuppeln gedenken. Als Entschädigung für Byzanz
gibt's Zaster bis zum Abwinken.
Im übersichtlichen byzantinischen Zweiparteiensystem wird streng
diskriminiert zwischen den Blauen und den Grünen. Die Grünen sind
hier in Byzanz übrigens vollkommen harmlos.
Wie auch der kronratsvorsitzende Kanzler
gehört der Gardinenrücker zu den Grünen. Dazu muss noch festgestellt
werden, dass die Blauen die Vasallen der Genuesen |
sind,
wogegen die Grünen den Venezianern den Turnbeutel hinterher tragen.
Suleika ist die Favoritin der Blauen, die Grünen haben eine gewisse
Irene an der Hand.
Des Zeremonienmeisters Vorschlag, die Nudelonierin wegen ihrer
Werthaltigkeit ins Spiel zu bringen, wird vom Kanzler
zurückgewiesen, denn dies würde die Venezianer brüskieren. Die
Prinzen sollen mit einem Schweigegeld belegt werden. Der Leibgarde hat
er befohlen, Suleika nicht vorzulassen, damit sich die Abstimmer nicht
von ihrem Liebreiz blenden lassen. Schließlich soll Irene das Rennen
machen. Die Waräger funktionieren ganz gut. Wenn da nicht die
ausgehungerten Teufelsbrüder gerade über die Servierlurche herfallen würden.
Als die Wache einschreitet, gelingt es Diplomates, übrigens ein
Blauer, Suleika in den Saal zu schleifen. Durch deren Schönheit lassen
sich die Abgeordneten sogar vom Essen ablenken.
Selbst die Loyalität
der grünen Müslitruppe schwindet bei diesem Anblick, und sie verraten
aus niederen sexistischen Beweggründen ihre Strippenzieher.
Einhellig stimmen Blaue und Grüne für Suleika als Kaiserbraut.
Dem armen Kanzler raubt diese Entscheidung die Beherrschung.
Dig und Dag, zufällig auch einer blau und einer grün gewandet, sind
erschüttert - ein neuer Plan muss her.
Trotz ihrer Nominierung zur ultimativen Kaiserbraut heult Suleika bitterlich, die Frauen soll
einer verstehen.
Runkel spielt kaum eine Rolle, daher braucht's auch keine
Regel. |
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