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112 Die Prinzen von Makkaronien März 1966


Der kombinierte Gefangenen- und Superstar-Transport ist endlich vor dem Stadttor Konstantinopels eingetroffen.
Während Suleika die allerbesten Chancen hat, in die byzantinische Vorstandsetage aufzusteigen, ist das Schicksal ihrer ehemaligen Gefährten höchst fragwürdig. Immerhin genießen sie Sympathien beim gewöhnlichen Volk, das die ziemlich Abgenutzten mit einigen Erfrischungen begrüßen möchte. Die mobilen Kerkermeister gönnen ihnen das aber nicht und treiben sogar Schindluder mit den Spenden.
Als sich Ritter Runkel in einer Verzweiflungstat am eigenen Felsblock erdet, besinnt sich das Volk auf seine Überzahl und gibt den Teufelsbrüdern reichlich Saures.
Im darauf folgenden Chaos gelingt es einem Schmiedegesellen, die Digedags von ihren lästigen Anhängseln zu befreien.
Die alarmierte Palastwache hat unterdessen den Teufelsbrüdern aus der Bredouille geholfen, nun suchen sie gemeinsam nach den beiden Flüchtigen.
Dank einiger Gemüsehändler und einer sehr verständnisvollen Hammelherde können sich Dig und Dag unter dem Schutz ranziger Bauchwollzotteln in die Stadt einschleichen.
Bevor man an die Befreiung der anderen denken kann, braucht's erst mal Eindruck schindende Verkleidungen. Da kommt der Trödler auf dem Basar wie gerufen. Zwei Phantasiekostüme aus altbackenen Blumenvasen und abgestürzten Vorhängen sind schnell appliziert. Selbst bräsige Kinnbehänge lassen sich auftreiben. Das alles gibt's sogar für lau, als bekannt wird, dass die Digedags den Kaiser ein wenig linken wollen. Zwei standesgemäße Reittiere werden auch noch fix gefunden - und fertig sind die Prinzen von Makkaronien.
Deren äußere Erscheinung ist so beeindruckend, dass sogar die Palastwache Männchen macht.
Man geleitet die hohen Gäste zum Oberhofvorhangzieher.
So nennt sich im byzantinischen Reich der Grüßaugust.
Das Herrscherhaus derer von Makkaronien ist ihm und seiner Zeremonial-Wiki allerdings fremd. Kein Wunder. Mit wachsender Begeisterung vernimmt er, dass die Prinzen die Prinzessin Selleria von Nudelonien zu verkuppeln gedenken. Als Entschädigung für Byzanz gibt's Zaster bis zum Abwinken.
Im übersichtlichen byzantinischen Zweiparteiensystem wird streng diskriminiert zwischen den Blauen und den Grünen. Die Grünen sind hier in Byzanz übrigens vollkommen harmlos.
Wie auch der kronratsvorsitzende Kanzler gehört der Gardinenrücker zu den Grünen. Dazu muss noch festgestellt werden, dass die Blauen die Vasallen der Genuesen
sind, wogegen die Grünen den Venezianern den Turnbeutel hinterher tragen.
Suleika ist die Favoritin der Blauen, die Grünen haben eine gewisse Irene an der Hand.
Des Zeremonienmeisters Vorschlag, die Nudelonierin wegen ihrer Werthaltigkeit ins Spiel zu bringen, wird vom Kanzler zurückgewiesen, denn dies würde die Venezianer brüskieren. Die Prinzen sollen mit einem Schweigegeld belegt werden. Der Leibgarde hat er befohlen, Suleika nicht vorzulassen, damit sich die Abstimmer nicht von ihrem Liebreiz blenden lassen. Schließlich soll Irene das Rennen machen. Die Waräger funktionieren ganz gut. Wenn da nicht die ausgehungerten Teufelsbrüder gerade über die Servierlurche herfallen würden. Als die Wache einschreitet, gelingt es Diplomates, übrigens ein Blauer, Suleika in den Saal zu schleifen. Durch deren Schönheit lassen sich die Abgeordneten sogar vom Essen ablenken.
Selbst die Loyalität der grünen Müslitruppe schwindet bei diesem Anblick, und sie verraten aus niederen sexistischen Beweggründen ihre Strippenzieher.
Einhellig stimmen Blaue und Grüne für Suleika als Kaiserbraut.
Dem armen Kanzler raubt diese Entscheidung die Beherrschung.
Dig und Dag, zufällig auch einer blau und einer grün gewandet, sind erschüttert - ein neuer Plan muss her.

Trotz ihrer Nominierung zur ultimativen Kaiserbraut heult Suleika bitterlich, die Frauen soll einer verstehen.
 

Runkel spielt kaum eine Rolle, daher braucht's auch keine Regel.

 

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