
In schönster Panoramalage am Bosporus haust der byzantinische
Kanzler, von dem böse Zungen behaupten, er sähe einem gewissen
Konrad zum Velwechsern ähnlich, in einem netten Bungalow am Strand. Die Prinzen von Makkaronien sind zum Krisengipfel
mit Frühstück geladen.
Der Kronrat hatte kürzlich für Suleika als Kaiserbraut votiert, nun
soll ein Wagenrennen Suleikas gute Partie noch verhindern. Sowohl
Grüne als auch Blaue unterhalten zu diesem Zweck eigene Rennställe.
Was läge also näher, als jeweils den Cheflenker der anderen Fraktion
zu bestechen. Krachos Karambolages tritt für die Blauen aufs Gas und
Kurvos Rasantes für die Grünen. Diplomates hat Wind bekommen, dass
der Kanzler Karambolages und Rasantes zum Frühschoppen einbestellt
hat und lauert am Eingang der Villa, um seinen Blauen dienlich zu
sein. Die beiden Fahrer sind pünktlich und wollen jeder den besten
Parkplatz. Das geht natürlich schief. Das Rendezvous der zwei endet
mit der Aloe Vera-Behandlung für Kara und einem glatten
Wadendurchbiss für Rasa. |
Die rabiate Gärtnertöle hat nur Herrchens Biotop verteidigt.
Jedenfalls herrscht jetzt Totalausfall im Fahrerlager. Der Kanzler ist entsetzt,
ein wenig Ablenkung könnte da nur der Gerichtstermin gegen die beiden Spione
verschaffen.
Die Nudel-Prinzen wissen sofort, um wen es hier geht und haben da
eine Idee. Als Ersatz für den grünen Fahrer könnte doch der
makkaronische Pisten-Titan Arenus Rundus samt Faktotum Runkelius
herhalten. Runkel gelingt es nicht, sein Hirn einzuschalten, aber
der Kanzler ist hocherfreut und macht den Justizirrtum sofort
rückgängig.
Auf dem Weg zum Training wagt sich des Gärtners Beißer wieder aus
der Deckung und schlägt seine Kauleiste in Runkels stählernen
Unterschenkel. Eine äußerst fatale Fehleinschätzung von Holofernes.
Aber immer noch besser, als von Judith eingekürzt zu werden. Der
ritterliche Hohn ist ihm sicher -
Knochenknabbern hat sich erledigt - und Schlappi gabs wohl
damals noch nicht. Runkel ist eingeschnappt, dass man ihn nur als
Janos' Stallburschen eingestellt hat.
Um seine geschundene Ritterehre wiederherzustellen, wird er
kurzerhand den Blauen als Fahrer untergejubelt, mit dem Hinweis,
dass Runkelius der Schämpjenn ist und Janos sein Laufbursche.
Die Bläulinge kaufen das ab.
Dig und Dag sind sich sicher, dass Runkel versagen wird - wie schon
oft gezeigt. Also sollte Suleika gerettet sein - glauben sie.
Dann ist es soweit. Runkel und Janos stehen in Poleposition und
werden vom Oberhof-Schiri Mogeleios mit den Gepflogenheiten
byzantinischer Parcours vertraut gemacht. Theoretisch müsste es
schon fair zugehen. |
Aber bei
diesen Rennen sind nicht nur die Fahrer gekauft, auch die Rennleitung
lebt prächtig vom Unversteuerten. Halten wir
Mogeleios zugute, dass es ihm der Kaiser hätte auch befehlen können.
Jedenfalls schickt er Janos auf die Gegenspur, große Gemeinheit.
Dies sollte eine interessante Konstellation am Kulminationspunkt
ergeben und das macht's für die Zuschauer noch spannender. Beim Kreuzen ihrer Bahnen
geht Runkels Kalesche zu Bruch. Unbedarft wie er ist, versucht er,
Janos' Karren zu kapern, aber der muss ja Suleika retten und kann
das nicht zulassen. Runkel hat keine Zeit, auf den Pannendienst zu
warten und schleift sich einrädrig ins Ziel. Janos ist natürlich schon
dort und wird von der grünen Anhängerschaft gefeiert.
Die Blauen wollen sich damit nicht abfinden und fachsimpeln über
Regeln und Richtungen. Der Kaiser wird als Schlichter angerufen. Mit
hochwichtiger Miene entscheidet der Kabalist, dass der Sieger der richtig
herum
Gefahrene ist.
Das gibt Suleika den Rest, Runkelius lässt sich als großer Gewinner mit
einem Siegerkranz krönen.
Runkels Dankesansprache endet jäh durch die uralte Affinität der
Grünen zur praktischen Geologie.
Für die Digedags ist nun Schluss mit listig. Not trifft auf Elend.
Es scheint, dass Suleika
nur noch mit brachialem Kidnapping geholfen werden kann.
Ritterregel:
"Zähne kostet es zumeist, wenn ein Hund auf Eisen beißt."
Der blaue Fandom steuert eigene Lyrik bei:
"Mit dem Schwindel ist jetzt Schluss, richtig fuhr Runkelius!" |
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