Auch in Byzanz wird freitags gebadet. Allerdings etwas pompöser als
es den maroden Staatsfinanzen angemessen wäre. Der öffentliche
Reinigungsritus ist ganz großes Kino.
Vom Schmeichlerchor werden wässrige Elogen über den
kaiserlichen Korpus intoniert. Gleichzeitig erörtert man mit dem Kanzler
finanzpolitische
Probleme.
Und andauernd mischt sich ein aufdringlicher
Shampoo-Page in die Diskussion ein. Der Kaiser will sinnigerweise
in Walexkrementen baden, es ist aber nur Badusan mit Fichtennadelgeschmack
am Lager, das obendrein vollkommen überdosiert verabreicht wird.
Als dann noch durch Runkels Fahrlässigkeit der neugüldene Mutawakkel
in den kaiserlichen Zuber hechtet, verlässt der Schaumgeborene
ungnädig seine Bade-Audienz.
Nach diesem bösen Omen erhalten neben Runkel auch Hokos und Pokos
ihre persönliche Drohung.
Die Digedags brauchen wohl ein neues Inkognito. Auf dem Weg zum
Maskenbildner lauert ihnen der wiederbelebte Horos Kopos auf und
versucht, die beiden als ehemalige Makkaronier bei der Palastwache
zu verzinken. |
Um Hokos und Pokos besser als Hochstapler präsentieren zu können, führt er einen
billigen Trick vor, den seine Lehrlinge geschickt kontern, indem sie sämtliche
Requisitenverstecke des Meisters ausleeren. Als Beweis der eigenen Zauberkunst
zelebriert man den Kniff mit dem brennenden Überraschungs-Ei.
Vollkommen überzeugt sind die Gardisten aber erst durch die Nasengold-Schenkung.
Horos Kopos wird daraufhin ins Gelände gejagt.
Der Kanzler taucht auf und hat schon einen neuen Auftrag für sie,
nämlich Geld für
die Zeremonie, den Brautzug und das Bankett aufzureißen.
Der kaiserliche Fuhrpark ist in ähnlich desolatem Zustand wie kürzlich die
ruhmreiche Flotte. Alle Wagen sind ohne TÜV und die Pferde reif für
den Abdecker. Einzig
Türkenschreck steht, dank Runkels Tierliebe, gut im Futter. Auf dem Basar wollen
Hokos und Pokos versuchen, sich von willfährigen
Kaufleuten diverses Hochteitsgedöns auszuleihen.
In den beiden dankbaren Gardisten haben sie treue Begleiter, so ist
an ein Abseilen vorerst nicht zu denken. Dig und Dag ermuntern die
zwei,
sich von einem Illusionisten hypnotisieren zu lassen. Das nutzen die Digedags, um sich zu verstecken. Geradewegs in Horos Kopos' Zelt,
der hier eine ambulante Kartenlegerei betreibt. Sofort haben sie den
nachtragenden Heini an den Hacken kleben. Die Flucht führt auf eine
hohe Säule, wo ein Seilkünstler sein Rad geparkt hat. Sie können so
zwar kurzfristig entkommen, werden aber vom rettenden Ufer
abgeschnitten, denn ein echter Hofastrologe hat immer sein Sauerampferspezificum dabei.
Das Seil hat keine Chance, die beiden stürzen durchs Zeltdach eines
Flokatidealers. |
Das
wachsame Volk hat sich unterdessen den Attentäter des
Hochseilspektakels gegriffen und übergibt ihn an die aus dem Nirwana
zurückgekehrten
Gardisten.
Die jagen ihn auf Anraten der Geschädigten wieder davon, ein Fehler, wie
sich zeigen wird.
Ihre, wenn auch misslungene, Darbietung hat bei den Händlern für eine gewisse
Bekanntheit gesorgt. Nachdem die beiden ihr Anliegen geäußert haben,
melden sich immer mehr potenzielle Hoflieferanten. Außerdem möchten
sich alle bei der Feier gourmettechnisch schadlos halten.
Ein persönliches Schnäppchen machen die Digedags auch noch - ein
begabter Tüftler übergibt ihnen einen Flaschengeist, mit dem man in die Luft
gehen könnte, sozusagen.
Am unauffälligsten geht das mit einem selbst gezimmerten
Höhenballon, der beim Festumzug mitfahren und dann als große Überraschung
abheben soll.
Runkel seinerseits will sich im Trubel mit
Türkenschreck absetzen. Er hat es satt, sich des Krokos wegen ständig
schurigeln zu lassen.
In der Nacht wachen Dig und Dag von seltsamen Geräuschen auf, die
Runkels Laubsägearbeiten noch überlagern. Irgendwer macht
sich an ihrer Fluchtgondel zu schaffen. Natürlich wieder dieser Horos Kopos. Nachdem
der Flaschengeist durch Fehlbedienung vorfristig freigelassen wird,
entschwebt die pralle Gasblase mit dem Astrologen in Richtung Mond.
Gute Gelegenheit für ihn, den Trabanten zu studieren. Leider ist der
raffiniert geplante Abgang für Dig und Dag jetzt auch im Eimer. Glücklicherweise kann man die
beiden nicht einen Kopf kürzer machen, dann wäre nichts mehr übrig.
Aber den Digedags ist ja immer was eingefallen, schließlich sind sie
die Guten.
Runkel hat wieder Regelpause. |
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