
Allen Befürchtungen der Digedags trotzend, ist der erste Abschnitt der
Kaiserhochzeit halbwegs gut über die Bühne gegangen. Der opulente Zug
verlässt soeben die noch intakte Hagia Sophia.
Der Schmeichlerchor
schmeichelt drauflos, dass es eine Freude ist. Nur Runkel ist wieder
voll Panne. Mutawakkel hat sich erneut losgerissen und das Kostüm
des Alphatiers verschandelt. Auch der kaiserliche Kopfputz hat den
Besitzer gewechselt. Irene beschwichtigt ihren cholerischen Gatten,
nicht schon wieder an den Astrologen und dem Krokowärter
herumzumäkeln. Als Runkel die renitente Echse vom Teppich zerrt, macht ihm
der Sultan, der Sponsor des warzigen Lurchs, eine Szene, die Runkel
aber gekonnt
pariert. Irene springt Runkel bei und verursacht beinahe einen
diplomatischen Eklat. Andronikos macht sich fast ins Hemd.
Hokos und
Pokos flicken die morsche Matte wieder notdürftig zusammen und
weiter gehts. Die nächste Katastrophe bahnt sich auf dem Weg zum
Palast an.
Es gibt den traditionellen Brauch, leckere Brötchen mit
liebevoll eingebackenen Euros zu verteilen. |
Kaiser
Andronikos hat aber nur Konsumsemmeln ohne Innenleben im Angebot,
die über den Köpfen seiner Untertanen verklappt werden.
Kein Wunder, dass das Volk etwas befremdlich reagiert. Da bleibt dem
Hochzeitspaar nur der überstürzte Rückzug übrig. Erneut muss sich
Irene zum Wohl der Zauberlehrlinge ins Zeug legen.
Vor dem
Kaiserbunker warten schon die ungeduldigen Spender der
Hochzeitsausstattung auf Einlass, der ihnen ja von den Astrologen
zugesichert worden war. Dieses Versprechen bringt Andronikos erneut in Rage.
Dafür
geht es im Palast noch relativ ruhig zu. Die Tafel ist hübsch gedeckt und
als besondere Überraschung des Tages, hat ein Höfling ausgerechnet
Sokrates engagiert, um ein nettes Gedicht zu Ehren des jungen Glücks
zu deklamieren. Doch neuer Ärger naht, denn Mutawakkel hat eine
Papageienphobie. Sokrates verliert erneut seine Schwanzverlängerung und
läuft Amok. Nachdem er Andronikos' Haupt samt Krone verwüstet hat,
flattert er auf die Hochzeitstorte, verfolgt vom rasenden Krokodil.
Es entwickelt sich eine heiße Schlacht am kalten Büfett, eindeutiger
Verlierer ist die vormals festliche Tafel. Nun greift der Kaiser
hart durch. Die Menagerie wird verhaftet. Hokos und Pokos teilen das
Schicksal. Irene fällt als Fürsprecherin auf ganzer Linie aus. Die
beiden glücklosen Sterndeuter werden bei der Torwache vor dem
Abtransport in den Karzer zwischengebunkert. Zufällig haben die
Teufelsbrüder Dienst an der Türe. Die sind hocherfreut, endlich
etwas Abwechslung zu bekommen und sich ein wenig wahrsagen zu
lassen. Von außerhalb fliegen schon die ersten Klamotten über die
Mauer. |
Die
geprellten Händler sind wohl etwas ungeduldig. Das bringt die Digedags
auf eine Idee.
Es ist höchste Zeit für einen Staatsstreich. Und der nächste Kandidat
ist ... Bogumil. Wenn er die rumorenden Händler einlässt, wird er
zwangsläufig der neue Kaiser, so die Astrologenempfehlung.
Bevor sich
die Digedags jedoch schleichen können, werden sie schon von Bogumil
als Berater vereidigt und argwöhnisch überwacht. Während die
Palastwache mit dem Ansturm der ungebetenen Gäste zu kämpfen hat,
schlagen sich die Teufelsbrüder zum Kaiser durch und Bogumil erklärt
Andronikos kurzerhand für abgesetzt. Natürlich laut der Prophezeiung von Hokos und Pokos. Nun ist ihr Schicksal endgültig besiegelt. Da muss
Runkel natürlich opponieren, denn die Knappen unterstehen nur seiner
eigenen Gerichtsbarkeit. Dabei werden sie auch noch als gewesene
Prinzen von Makkaronien enttarnt. Alle entschuldigenden Beteuerungen der
Digedags fruchten nicht. Sie sind erledigt. Einschließlich Runkel. Und
der Teufelsbrüder. Als dann noch der ägyptische Obermufti wegen der
Verurteilung Mutawakkels die Beziehungen zu Byzanz fristlos
aufkündigt, kippt der Kaiser aus den verschwitzten Puschen.
Ein wenig Entspannung könnte jetzt nur noch das anstehende
Gala-Feuerwerk bringen. Wäre da nicht der irrende China-Böller, der
voll ins Schwarze trifft. Auch dieser wird natürlich Hokos und Pokos
angelastet. Keine guten Aussichten.
Regeln zwiefach:
"Die Mühen um der Frauen Gunst sind für den Ritter nie umsunst!"
"Ein Ritter, das ist altbekannt, verliert höchst selten den
Verstand!" |
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