
Die Proben für die im Hefttitel geplante
Zirkuspremiere sind in vollem Gange.
Dag steht im Ring gegen ein
laut Comic-Klischee stets boxendes Känguru. Gab's die eigentlich
nicht nur in Australien?
Aber vielleicht können die auch größere
Strecken schwimmen? Andererseits deuten Fragmente eines bekannten
Gedichtes von Achim Ringelnatter doch auf afrikanische Kängurus hin:
"Am Kongofluß in Afrika,
da lebte eine
Schlange,
fraß Känguru und Paprika
und war auch sonst nicht bange
..."
In diesem Heft tauchen auch wieder einmal sprechende Tiere auf, der
Affe Dombo und seine Familie. Dummerweise gerät Dombo zwischen die
Faustkämpfer, aber der Hieb des Kängurus trifft ihn weit weniger
schmerzlich als die Repressalien seiner Gattin. Deshalb will er
sich dem Zirkus anschließen und für immer auswandern, sie wird schon
sehen.
Dombo versucht, sich als Allround-Artist anzubiedern.
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Zum Jongleur taugt er jedenfalls kaum, nicht einmal die Damen vom
Ballett mögen mit dem Affen herumtingeln.
Selbst als Löwendompteur ist er
trotz Primatenzugehörigkeit kaum zu gebrauchen. Die Trapeznummer
versaut der Affe im wahrsten Sinne des Wortes, er fällt in die Farbtöpfe
des Plakatmalers.
Diese Szene soll der Einstieg von Lothar Dräger in die Dramaturgie
des Mosaiks gewesen sein.
Mit seinen farbschmierigen Händen erklimmt Dombo das Trapez ein
weiteres Mal, rutscht ab und bricht dem Ringo Starr der
Zirkusband fast das Rückgrat.
Und siehe da, hier liegen seine
Talente begraben, er bearbeitet die Häute wie ein Charlie Watts. Das
Ballett ist begeistert, noch nie ist der Rhythmus den Damen so in
die Hufe gegangen. Doch der alte Drummerboy ist nachtragend und will
seinen Job auch nicht einem hergelaufenen Affen überlassen. Seine
Vergeltung geht allerdings nach hinten los.
Die freigelassenen Krokodile werden ihm selbst zum Verhängnis. Sie
jagen ihn auf Geheiß der Digedags auf die nächste Palme. Dombo hat
damit seinen Platz im Zirkus sicher und scheint dem Zugriff seiner
Frau somit relativ preiswert entkommen zu sein.
Tiere aller Arten werden für den Zirkus dressiert, vornehmlich alles
Viecher vom afrikanische Festland.
Man hat den Eindruck, dass die Arche vom ollen Noah auf dieser Insel
einen Zwischenhalt eingelegt haben muß.
Andere Eingeborene haben neben den Proben unermüdlich am
Zirkusschiff weitergezimmert, so kann der Stapellauf schon am
Nachmittag stattfinden. |
Es ist ein wahrer Prachtpott mit einer Zuschauerkapazität von 500
Plätzen geworden. Allerdings hat der Kahn einen kleinen Makel: man
kann nirgendwo irgendwelche Antriebselemente erspähen.
Zu Ehren des Häuptlings, der die ganze Sache mit Mann und Maus
gesponsert hat, wird die Premieren-Vorstellung an Bord des Schiffes
gegeben. Der Häuptling ist begeistert. Zur grenzenlosen Freude der
Digedags kommt am Schluß noch ihr treuer Hauslöwe Nero angetigert.
Den hatten sie in Heft 8 völlig aus den Augen verloren, als sie ihn
vor der Seemühlenfahrt zurückließen.
Aber auch Dombo sehnt sich in masochistischer Manier nach seiner
Angetrauten, die ist mittlerweile wieder milde gestimmt und darf als
Platzanweiserin mitkommen, ebenso seine sechs Affenkinder.
Bald legt das Zirkusschiff ab, die "Rasende Seemühle" dient als
Schlepper.
Zum Abschied winken sich Zirkusleute und Daheimgebliebene lange zu.
Noch ahnt niemand, daß der Wind bald stärker blasen wird.
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