
Morgenstunde hat ja bekanntlich Gold im Halse, aber nicht bei den
byzantinischen Legionellen.
Nach durchbissener Nacht, vom
desinfizierenden Bade noch ganz aufgeschwemmt, ist die Wehrkraft
unter der Grasnarbe. Obendrein fehlen noch die Digedags beim Morgenappell. Runkel
wird der Mitwisserei verdächtigt, hat aber ein plausibles Alibi zur Flohzeit.
Er hatte für seinen Gaul Nahrung gesucht. Das ist das Stichwort für
weiteren Ungehorsam, selbst den Centurio plagen niedere Instinkte - Hunger. Niemand will
sich für ein kostenloses Frühstück die Hucke vollhauen lassen. Die
Teufelsbrüder tun das, was ihnen in die Wiege gelegt wurde, sie
meutern. Bis auf Runkel werden alle infiziert und ziehen sich
fluchtartig aufs Schiff zurück. Gegen seinen Willen und mangels
besserem Angebots wird Runkel vom Strategos standrechtlich zum
Centurio befördert. |
Mit einer Axt verhackstückt der Strategos das unschuldige Schiff, um
seiner Legion den Abgang zu vermasseln.
Durch den wertvollen Hinweis, dass es in der Stadt
genügend Schiffe für die Heinfahrt gäbe, bringt er seine Truppe
wieder etwas auf Linie.
Die Schiffsprothese soll in einen Belagerungsturm umgegendert
werden. Runkel gibt dabei den Bau-Ingenieur. Kraft des gehobenen
Dienstgrades kann er seinen ehemaligen Schindern allerhand Gutes
antun
Der Gedanke an einen reich gedeckten Abendbrottisch lässt die
unfreiwilligen
Zimmerleute zu Höchstleistungen auflaufen. Kurz vor Sonnenuntergang ist
das getackerte und gebondagte Gesamtkunstwerk fertig.
Mit letzter
Manneskraft wird das Vehikel vors Stadttor gezergelt. Die Insulaner
haben natürlich alles genau beobachtet und sie hatten viel Zeit, Gegenmaßnahmen
zu treffen.
Mit Hilfe der Digedags ist schon mal was
vorbereitet worden.
Runkel kann die Schinderei seiner Kameraden nicht
mehr mit ansehen und er versucht, die Rollen des Turmes mit der griechischen
Feuerpaste zu schmieren.
Ein prima Gedanke, wenn er auch vorerst
nicht mit dem rechten Kalkül gefasst worden ist. Während die Städter
auf der Mauerkrone lustig vor sich hin ätzen und sogar einen Hampel-Strategos gebastelt haben, gerät der Adressat in
fürchterliche Wut. Da helfen nur kalte Güsse nach Kneipp. |
Der
Eingenässte
ruft nun zur Attacke. Runkel hilft von unten nach, dass alle Stürmer
artig den Turm erklimmen. Als alle oben sind, will er pfiffigerweise
die Paste anzünden. Aber er ist ein äußerst mieser Fieselschweifling, nur sein
Daumen profitiert vom Ganzen und wird heiß.
Nachdem die Enterbrücke
herunter geplumpst ist, knüppern Dig und Dag sofort ihre Seile daran fest,
während einige Mitglieder des pordoselenischen Herkules-Klubs das
Gegengewicht über die Kante wuchten. Das verbreitet eine Mordsstimmung
in der Höhe. Alles purzelt quer. Endlich verliert auch jemand Fackeln,
die am Turmfuß das Schmiermittel entzünden. Während die Söldner das
Weite suchen, setzt sich Runkel auf sein Schmierefass und will
genüsslich zusehen
wie der Turm gepflegt abfackelt. Doch die kokelnde Schleimspur
findet unerbittlich ihr Ziel. Runkel startet durch und landet bei
seinen Knappen. Nun werden die Invasoren von den Stadtbewohnern zum
Strand gescheucht, wobei sie allerhand Material verlieren. Runkel
gelingt es, seine Rüstungskomponenten wieder vollständig abzugreifen.
Aus den Resten des Turmes darf sich die Legion "Göttertrank" ein Floß
zusammenzimmern und zum Festland paddeln. Dort will der Strategos
ordentlich futtern und dann zum Endsieg antreten. Runkel sieht sich
als ultimativer Retter der Insel.
Ritterregel:
"Ein Ritter, welcher kämpfen soll, schlägt sich zuvor den
Magen voll!" |
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