
Nach dem glorreichen Sieg der pordoselenischen Weinbauern über die byzantinische Schleudertruppe,
ziehen die Verteidiger der Insel im Triumphzug durch die Gassen.
Angeführt wird die Prozession natürlich von Runkel hoch zu
Türkenschreck, ohne den alles sicher ganz anders ausgegangen wäre.
Das ist jedenfalls sein fester Glaube. Auch Dig und Dag sind dem Ruhm nicht ganz abhold, sie schunkeln auf
der Trophäe Habakuk in der zweiten Reihe hinterdrein.
In der folgenden Dankesrede des
Bürgermeisters werden alle Helden bedacht, aber leider ist nur ein einziger
Pokal mit Wein zur Hand. Und da opfert sich Runkel doch ganz
gerne mal auf. Zumal die Digedags als temporäre Abstinenzler dieses
Mal
lieber Himbeerbrause hätten.
Doch es kommt noch besser - die
Heldentaten der Fremdlinge sollen säuberlich in ein Wandfries für
den Rathaussaal geklebt werden. |
Beim Besuch in der Werkstatt des Mosaik-Kollektivs werden Dig und
Dag auch Entwürfe
aus früheren Zeiten vorgeführt. Es wäre ja gelacht, wenn nicht ein
gewisser Digedag schon wieder mal
vor den beiden anderen hier durchgereist ist.
Mit dem digedonischen Heldenepos unterm Arm verkrümeln sich die
Digedags für ein Weilchen ins Outback, um mehr über das Schicksal
ihres alten Kumpels in Erfahrung zu bringen.
Ritter Runkel hat es sich zur Aufgabe gesetzt, den Stümpern in
der Werkstatt mit wertvollen Ratschlägen ein wenig Stil beizubringen
und dafür zu sorgen, dass sein heroischer Einsatz in der
Stadtgeschichte ordentlich zur Geltung komm . Immerhin ist der Entwurf des Meisters für Runkel schon mal
entwicklungsfähig.
Digedag berichtet auf den alten Rollen von seinen Erlebnissen als Koryphäe
der orientalischen Bolidenpiloten, just damals, als die Horden der
Venezianischen Eindringlinge vor Konstantinopels Stadtmauern
herumlungerten.
Um das Volk ein wenig von den wahren Problemen
abzulenken, diese Methode hat also lange Tradition, soll ein großes
Wagenrennen über die Bühne gehen. Zwar kein Brot, aber immerhin
Spiele.
Derweil rennen die Venezianer
gegen die Stadtummauerung an, zur Zeit noch mit geringem Erfolg.
Im
Hippodrom geht es unterdessen zur Sache, Digedag fährt natürlich in
Pole Position, als Steuermann einer eleganten Quadriga vom neuesten
Modell. |
Aber Können gerät oft durch rohe Gewalt ins Hintertreffen.
Der für seine praktischen Einfälle berüchtigte Mitbewerber Hottos
Kapottos schiebt sich unter Verursachens alternativloser Kollateralschäden langsam an die Spitze vor.
Hinter ihm die totale Panne. Doch
Digedag ist nicht doof, er kennt schon seinen Pappenheimer, Hottos' Speichenentferner
trifft auf Digedags Messerentschärfer. Die Entscheidung bringt allerdings seine
Peitschenabwehr. Der kaputte Hotte wird von seinem Vehikel gerissen
und landet im Kiesbett. Man sollte also schlagende Argumente nur lose
ans eigene Chassis koppeln.
Digedag bleibt übrig und gewinnt, Als Siegerpreis ist ein
güldener Pokal ausgelobt, der Kaiser lässt sich in schlechten Zeiten nicht lumpen. Damals
war's.
Und dann ist Schluss mit lustig, ein Melder verkündet das Einsickern
des Feindes. Als dann auch noch die Stadttore fallen, ist lustiges
Plündern angesagt. Alles was nicht naht- und niegelfest ist, wird
demontiert und auf die Schiffe verladen.
Dem Kaiser gehen die Worte
aus, er verkrümelt sich in die Kulissen. Digedag, der ja auch nicht
ganz uneitel ist, soll sich vom Volke bejubeln lassen.
Dazu ist wenig
Muße, denn nun wird auch das Hippodrom gestürmt und die verbliebenen
Zaungäste fallen der Ausplünderung anheim.
Digedags Pokal ist in Gefahr.
Und der Kelch sieht dem, aus welchem Runkel schon seine Siegesdröhnung
empfangen hat, verdammt ähnlich. |