
Digedag ist wie befürchtet seinen sauer verdienten Pokal an einen
Hardcore-Sammler losgeworden. Aber so leicht ist ein Digedag nicht zu
beklauen. Dank seines angeborenen Improvisationstalents kann er ein
altes Karrenrad auf den flüchtigen Räuber lenken. Nicht ganz fair,
aber praktisch. Der Räuber gibt das Artefakt ab, Digedag nimmt
souverän an. Nun ist er wieder der Verfolgte. Im nahen Hafen rettet er
sich durch einen kühnen Hechtsprung ins Nasse.
Bei dieser Gelegenheit übt er sich sogar noch im Schiffe versenken.
Ein schon überfülltes Boot mit glücklich entkommenen
Konstantinoplern nimmt den Bademeister auf. Ziel des Kahns ist
irgendeine Insel in der Ägäis. Leider ist Neptun den Schiffern nicht wohlgesonnen, denn ein Sturm lässt Digedag seinen Pokal wieder
ans Meer übergeben.
Das macht ihn fix und fax.
Auch nach der Landung auf der Insel, die übrigens Pordoselene heißt,
gibt er den traurigen Kobold. Ob es das verlorene Gold ist oder gar
das eingebüßte Ehrenzeichen, das bleibt vorerst im Dunkel. |
Viele Jahre erforscht Digedag nun verbissen den Meeresgrund rund um die
Insel, leider ohne Erfolg. Und da wird klar, es ging Digedag
nicht um den schnöden Mammon, sondern um sein Lebenswerk als
ruhmreicher Wagenlenker.
So sucht er weitere Jahre Trost in der Schenke. Dass man Trost bei
eiskaltem Quellwasser mit Himbeersaft findet, kann wohl
ausgeschlossen werden.
Vor dem endgültigen Versumpfen rettet ihn dann ein Mitglied des
Mosaik-Kollektivs der Insel. Dieser bietet ihm an, sein Leben und
seine Abenteuer mit
bunten Kieseln in Lehm zu drücken.
Digedag macht sich mit frischem Elan daran, seine Erlebnisse in
Wandbildentwürfen zu fixieren. Nachdem er fast fertig ist, verbietet
der aktuelle Kaiser die korrekte Berichterstattung über die
vergangenen Vorkommnisse und die Entwürfe landen für 99 Jahre in der
Asservatenkammer.
Wenn auch die Dinge vorerst in der Versenkung
verschwinden müssen, so hat doch Digedag wenigstens wieder Lebensmut
gefasst und er wird obendrein von exzessiver Wanderfreude übermannt.
Mit einem Fischerboot lässt er sich zum Festland verbringen und wird
seither nicht mehr gesehen.
Hier enden die Aufzeichnungen. Die Digedags bedanken sich artig für
die ermöglichte Akteneinsicht und kehren zum Tagesgeschäft zurück.
Das hat Runkel natürlich an sich gerissen.
Aus des Ritters Selbstverständnis heraus ist ein wahres Meisterwerk
entstanden. Es gibt zwar nur ein einziges Wandbild, dieses enthält aber
Stoff aus allen Heldensagen des Ritterwesens. Künstlerisch ist es
allerdings ziemlich trivial. |
Die
Zaungäste bewahren natürlich die im Rahmen der Gastfreundschaft
erforderliche Zurückhaltung.
Dig und Dag sind selbstredend erhaben über Aufschneiderei, denn Digedag
ist ja bekanntlich äußerst bescheiden bei seiner Selbstdarstellung. Sie beruhigen
aber die Puzzler, dass Runkel sowieso gleich weiterziehen wird und
somit die Ausführung seiner Vorlagen wohl erst im übernächsten
Fünf-Jahr-Plan einzuordnen wäre. Dem Mosaik-Kollektiv fallen viele
kleine Kiesel von den Herzen.
Aber einen hat Runkel noch: Nach seiner erfolgreichen Schatzsuche will
er unbedingt wieder hier aufschlagen und eine Großserie von Abenteuern
in Auftrag geben.
Jetzt hat es Runkel eilig, sich wieder seiner Schatzsuche zu widmen,
denn aus diesem Grunde ist er schließlich ins Morgenland gezogen.
Dem Bürgermeister gelingt es, Runkel noch zu einer angemessenen Abschiedsfeier
zu überreden.
Hier kommt auch besagter Pokal für den Initialisierungs-Trunk wieder
zum Einsatz. Aber jetzt sind Dig und Dag für Trinkgefäße im
Pokalformat sensibilisiert und reißen Runkel den Pott vom Munde bevor
die Lenzpumpe anspringt.
Es ist tatsächlich Digedags geliebter Siegespokal, den Kastor und Kleo einst vor
Pordoselene aus dem Schlamm gezogen haben. Nun darf Runkel endlich
austrinken.
Dig und Dag sind natürlich darüber erhaben, das ihnen zweifelsfrei
zustehende Erbe Digedags für sich
einzufordern.
Im Weinkeller läuft nun reichlich vom lieblichen Göttertrank durch die
Kehlen.
Die Digedags geben sich wie üblich mit Himbeersaft an eiskaltem
Quellwasser die Kante.
Wer's glaubt, gibt einen aus. |